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Monte Azul - Vorbild für unzählige Sozialprojekte

Brasilien: Die „Associação Comunitária Monte Azul” ist ein 1979 gegründeter Verein, der die drei Favelas “Monte Azul”, “Peinha” und “Horizonte Azul”, 18.000 Menschen, betreut. Mit Krabbelgruppen, Kindergärten, Vorschul- und schulbegleitenden Jugendgruppen sowie berufsausbildende Werkstätten (Elektrowerkstatt, Papierrecycling, Müllverwertung und Möbelrestauration) kümmert sie sich um 1.000 Jugendliche. Hinzu kommen künstlerische Aktivitäten und medizinische Betreuung. Der Verein beschäftigt 220 ständige Mitarbeiter.

In Sao Paulo gibt es rund 1700 Favelas – die Elendsviertel; Orte, die aus zusammengehämmerten Holz- und Blechhütten bestehen, Orte, die in der Regel mit enormer Armut, Gewalt, Kriminalität und Elend verknüpft werden.

1974 zog die Waldorflehrerin Ute Creamer die Konsequenzen aus ihrer elementaren Beobachtung – Die Erwachsenen der Favelas brauchen Hilfe, um das Gefühl der Menschenwürde wiederzuerlangen, die Kinder jemanden, der ihnen wieder beibringt, wie man spielt – und versuchte, junge, in den Favelas lebende Frauen anzuregen, sich der Kinder anzunehmen, mit ihnen zu spielen und sich um sie zu kümmern. Ute Creamer selber wanderte von Hütte zu Hütte und hörte den Menschen zu. So konnte sie feststellen, dass Zuhören dem gedemütigten Menschen seine Würde zurück schenkt.

Langsam fand Ute Creamer treue Mitarbeiter und im Laufe der Zeit entstand eine Fülle von Initiativen – in dem Slum begann sich ein Gemeindewesen zu entwickeln, in dem heute vieles blüht, trotz der absurden Bedingungen, der Drogenkriminalität, der Prostitution, des Alkoholismus, Gewalt und Mord. Die Escola Básica Waldorf in Horizonte Azul begann 2010 mit einer ersten Klasse und will die Klassenstufen weiter ausbauen.

Dem Ansatz der Monte Azul liegt bis heute die Grundidee Ute Creamers zu Grunde, nur dass diese in viele Richtungen erweitert wurde. Neben der intensiven Arbeit mit Jugendlichen, der Hilfestellungen zum Schulbesuch, der Ausbildungsmöglichkeiten, gibt es medizinische Versorgungszentren, ein umfassendes Beratungsangebot sowie inzwischen auch ein Geburtshaus. Durch Waldorfpädagogik, anthroposophische Medizin und die Suche nach innovativen Ideen in der Gemeinschaftsbildung will Monte Azul die für die heutige Zeit dringend nötigen Impulse geben.

Monte Azul ist nicht nur in seiner Größe einmalig, das Projekt erfüllt auch eine Vorbildfunktion für eine Vielzahl von ähnlichen Organisationen, die in anderen Favelas entstanden sind und immer mehr entstehen. Es finanziert sich aus öffentlichen Mitteln (z.B. Stadtverwaltung von Sao Paulo), durch Verkäufe der in den Werkstätten hergestellten Produkte und in hohem Maße durch Spenden. Monte Azul wurde von der UNICEF mehrfach als „hocheffektiv“ gewürdigt und in einem Katalog der fünfzig besten Sozialinitiativen als besonders förderungswürdig ausgezeichnet.

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