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Notfallpädagogik gegen Jugendgewalt in Kolumbien

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In Kolumbien ist Kriminalität und Gewalt immer noch weit verbreitet. Viele Jugendliche wachsen unter schwierigen Bedingungen und dem Fehlen von stabilen Bezugspersonen auf und schließen sich Jugendbanden an, die sich gegenseitig rivalisieren. Jugendliche, die in Gebiete von anderen Banden eindringen, werden oft angegriffen und erleiden Schuss- und Stichverletzungen, mit denen sie und ins Krankenhaus eingeliefert werden. In der kolumbianischen Stadt Cali haben sich Chirurg:innen, Psycholog:innen und Sozialarbeiter:innen zusammengetan, um neben den physischen auch die seelischen Wunden der jungen Menschen zu versorgen. Der Krankenhausaufenthalt soll für die Jugendlichen ein Ausgangspunkt zur Veränderung des Lebens werden, um zu sich und anderen gesunde zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. So soll der Zirkel der andauernden Gewalt unterbrochen werden. Die Freunde der Erziehungskunst förderten 2022 ein lokales, notfallpädagogischen Projekt zur Gewaltprävention:

Im Universitätskrankenhaus del Valle in Cali wird mit von Gewalt betroffenen Jugendlichen innerstationär notfallpädagogisch gearbeitet. Bereits im Aufwachraum stehen den Jugendlichen kunsttherapeutische und musikalische Angebote zur Verfügung sowie ein Lesekreis, sodass eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person möglich ist. In Gruppensitzungen können sich die Jugendlichen zusätzlich mit ihrer Vergangenheit und ihren Wünschen nach einem Neuanfang auseinandersetzen und einen zugewandten und fürsorglichen Umgang in der Gruppe erfahren. Das klinische Fachpersonal stellte fest, dass die Arbeit der Notfallpädagogik mit den verwundeten Jugendlichen von grundlegender Bedeutung ist, um sie zu motivieren, sich für ein längerfristiges Programm im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt anzumelden. Im Zuge dessen wurden über 55 Jugendliche in ihren Häusern und Gemeinden weiter mit den notfallpädagogischen Methoden und weiteren Unterstützungsangeboten von Sozialarbeiter:innen betreut. Durch das Projekt konnten weitere Initiativen für die Begleitung junger Menschen, ihrer Familien und Betreuer entwickelt, die sich langfristig etablieren sollen, um so der Spirale aus Gewalt ein Ende zu setzen. Um das Wissen um Traumatologie und notfall- sowie traumapädagogischen Methoden weiterzugeben, werden auch fachliche Schulungen angeboten werden.

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