Seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Millionen Kinder, Frauen und Männer sind von den Kriegshandlungen betroffen. Den Bomben fallen Menschen zum Opfer; es kommt zu schweren Menschenrechtsverletzungen; Kinder, Frauen und Ältere befinden sich auf der Flucht. Durch Menschenhand verursachte Gewalt führt oft zu schweren Traumatisierungen. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter den Erlebnissen, da sie das erlebte Leid überfordert.

Seit März 2022 unterstützt die Notfallpädagogik kriegstraumatisierte Menschen in der Ukraine sowie in den angrenzenden Ländern Polen, Ungarn, Slowakei und Slowenien.

Bei einem ersten Akuteinsatz stand die Stabilisierung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in der westukrainischen Stadt Horondenka im Zentrum. Ergänzend wurden Personen, die in Horondenka und der polnischen Stadt Krakau mit kriegstraumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten, in Notfallpädagogik geschult. Dies war der Startschuss für eine Reihe an notfall- und traumapädagogischen Schulungseinheiten für Pädagog:innen, Lehrer:innen und Psycholog:innen in der Krisenregion.

Der wachsende Bedarf an Wissen rund um Traumatologie und stabilisierenden, notfallpädagogischen Methoden veranlasste die Freunde der Erziehungskunst dazu, eine zertifizierte Modulfortbildung in Traumapädagogik in der Ukraine anzubieten. In insgesamt acht Modulen werden 25 Personen, die aus allen Teilen der Ukraine kommen, als Notfallpädagog:innen zertifiziert. Manche von ihnen arbeiten direkt in umkämpften Gebieten, andere haben unmittelbaren Kontakt zu Binnengeflüchteten. Die Ausbildung eines lokalen Netzwerks an notfallpädagogischen Expert:innen schafft nachhaltige Strukturen ganz im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe.