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Ungarn: Aktivitäten für geflüchtete Familien in Miskolc

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Ende März besuchte ein notfallpädagogisches Team der Freunde der Erziehungskunst die Waldorfschule Hámori im Norden Ungarns. Die Schulgemeinschaft wollte angesichts der Situation der Geflüchteten in ihrer Stadt aktiv werden und auf mehreren Ebenen helfen. Das notfallpädagogische Seminarinspirierten die Schulgemeinschaft Freizeitaktivitäten für geflüchtete Familien in Miscolc zu organisieren. Rita Kishonthy-Kardos, Mutter an der Schule, berichtet für uns über die Eindrücke.

„Am Sonntag, den 27. März 2022, versammelten sich die Lehrer:innen und Eltern der Hámori Waldorfschule in Miskolc, Ungarn. Der Grund für den Besuch von zwei deutschen Ausbildern der Notfallpädagogik (Abteilung der Freunde der Erziehungskunst) war der nahe gelegene Krieg in der Ukraine. Die Schulgemeinschaft wollte erfahren, wie sich der Krieg auf die Menschen auswirkt und welche Möglichkeiten es gibt, Gelüchteten in dieser Situation zu helfen.

Wir trafen uns am Morgen, an einem sehr sonnigen Tag, in unserem Schulgebäude, das in einer wunderschönen Umgebung mit Wald und See liegt. Unsere Ausbilder:innen Fiona und Sebastian kamen mit einem Packen Holzstöcke und einem breiten Lächeln im Gesicht.. Anschließend gab es Vorträge und praktische Workshops für uns. Man spürte bei jedem Wort von Fiona und Sebastian, dass sie sehr erfahren in diesem Thema sind, da sie seit mehreren Jahren in der Notfallpädagogik tätig sind. An diesem Tag erhielten die teilnehmenden Eltern und Lehrer einen umfassenden Einblick in das Wesen von Psychotraumata, insbesondere wie Kinder von diesen Traumata betroffen sind, einschließlich kriegsbedingter psychischer Verletzungen. Durch die Aktivitäten konnten wir Methoden ausprobieren und praktizieren, die auf der Waldorfpädagogik basieren und in der Traumapädagogik angewendet werden. Diese Werkzeuge, die in Gruppen unter spielerischen Bedingungen eingesetzt werden, können Kinder, die Ängste und festgefahrene Erinnerungen in sich tragen, dabei unterstützen, zu ihrem eigenen Gleichgewicht, ihrer Konzentration und ihrem inneren Rhythmusgefühl zurückzufinden. Das abwechselnde Benutzen der rechten und linken Seite, auch beider Gehirnhälften, sowie viel Lachen - das kann Heilung für die Kleinen sein, die von den Ereignissen der sie umgebenden Welt direkt schockiert sind. Durch diese Aktivitäten können sie eine Art Entlastung von den bedrückenden Spannungen erfahren. Am Ende des Tages tauschten wir uns darüber aus, wie wir mit unseren eigenen Kindern über den Krieg kommunizieren können und welche zusätzlichen Möglichkeiten wir haben, um uns für die Flüchtlinge, die in unserer Stadt untergebracht sind, zu engagieren. Als Folge des traumapädagogischen Workshops haben wir Kontakt zu ukrainischen Flüchtlingsfamilien in Miskolc aufgenommen und begonnen, Freizeitaktivitäten für sie zu organisieren. Wir sind so dankbar für die gemeinsam verbrachte Zeit, für das begeisterte Engagement und für die Erfahrungen, die wir gemeinsam gesammelt haben!”

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