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WOW-Day 2020: Ein großes Dankeschön aus dem Cosmos Center in Ghana

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„Medase!“ sagt man in Ghana für „Danke!“. Mit diesen Worten bedanken sich die Menschen vom Cosmos Center in Dormaa bei den engagierten Schülerinnen und Schülern, die am WOW-Day 2020 teilgenommen haben. Hier erfahrt ihr, wo eure Spende ankommt und wie der Schulweg der „Nsuoba“, der Flusskinder (so nennt man in Ghana Kinder, die mit Behinderung zur Welt kommen) aussieht.

Liebe Schülerinnen und Schüler,

vor wenigen Tagen habe ich die wunderbare Nachricht empfangen, dass Ihr im vergangenen Jahr wieder für das Cosmos-Center in Ghana gearbeitet und gespendet habt. Und dies bei Bedingungen, die aufgrund der Corona-Maßnahmen bestimmt nicht einfach für Euch waren.

Meine Freude über Euren Einsatz und über die Spende war riesengroß! Ich kann Euch da nur von ganzem Herzen danken! Medase (Danke), sagt man Ghana.

Gerne erzähle ich Euch, was sich in unserem Center getan hat:

In Ghana ist es leider immer noch so, dass Kinder, die mit einer Behinderung zur Welt kommen, als verhext und verflucht angesehen werden und angeblich ihrer Familie Unheil bringen. Viele von ihnen werden gleich nach der Geburt an einem Fluss abgelegt und dem Flussgott übergeben. „Nsuoba“, Flusskinder, werden sie genannt. Andere Eltern suchen händeringend nach einem besseren Ort für ihr Kind. Einen solchen Ort gibt es in Dormaa, ganz im Westen Ghanas: Das Cosmos Center – ein kleines Heim für Menschen mit Behinderung.

Inzwischen leben in unserem Center 18 Kinder, von denen einige, die wir als Kinder aufgenommen haben, bereits Jugendliche sind. Die Kinder erhalten hier täglich drei warme gesunde Mahlzeiten, die von den Mmas, die mit im Center leben, zubereitet werden. Die Mmas kümmern sich auch um die Berge von Wäsche, die sie von Hand waschen. Das Besondere des Cosmos-Centers ist sicherlich die Tatsache, dass wir auch eine kleine Schule haben, die von unserem Hausvater und Lehrer Ayala geführt wird. In den vergangenen zwei Jahren haben wir viel darüber gesprochen und überlegt, wie wir unseren „Großen“ einen guten Weg in die Zukunft bahnen können.

Im vergangenen Sommer haben wir mit Hilfe von WOW-Day-Spenden zwei Grundstücke kaufen können. Nun planen wir, dort Handwerkern aus dem Ort zu helfen ihre Werkstätten zu errichten. Im Gegenzug sollen sie einen oder mehrere unserer Jugendlichen in ihre Arbeit integrieren. Für die Jugendlichen und deren Betreuer würden wir dann auch auf dem Gelände ein Wohnhaus errichten müssen. Dadurch würde im Center Platz für weitere Kinder geschaffen werden. Die Anmeldeliste ist lang.

Ihr seht, eure Spende kommt mal wieder genau im richtigen Augenblick. Sie schenkt uns den Mut, froh und erleichtert in die Zukunft zu schauen!

Nun hat Johanna vom WOW-Day alle beschenkten Organisationen gebeten, zu beschreiben, wie der Schulweg ihrer Kinder aussieht. Da wird es aus Afrika gewiss manch abenteuerliche Erzählung geben. Ich kenne Kinder, die zwei Stunden Fußweg haben, den sie oft barfuß auf kleinen staubigen Wegen gehen, in der Regenzeit waten sie dann durch unbeschreibliches matschiges Gelände. Aber sie tun es gerne, denn sie sind froh, dass sie in eine Schule gehen dürfen!

Unsere Kinder haben es da vergleichsweise gut: sie brauchen lediglich von der Terrasse aus über den Flur in den Schulraum zu robben oder kriechen. (Nur eines unserer Kinder kann selbstständig gehen). Einige werden von den Mmas oder Ayala, unserem Hausvater und Lehrer, dorthin getragen. Ich habe Ayala gebeten, davon ein paar Fotos zu machen und mir zu schicken.

Nun möchtet ihr bestimmt gerne wissen, wofür wir Euer Geld verwenden werden. Ich werde hier in Deutschland eine Menge Material für unsere kleine Schule einkaufen (Baumwollgarn zum Weben, Malstifte, Medikamente ...) und im Juli, wenn ich wieder nach Ghana reisen werde, mitnehmen.

Nochmals vielen lieben Dank und herzliche Grüße,

Patrice Reinhardt

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