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Orte zum Leben, Arbeiten und Lernen

In Ländern wie Georgien und Ghana erfahren Menschen mit Behinderung nur wenig Unterstützung. Helfen Sie mit Ihrer Spende, die heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Einrichtungen und damit wichtige Pionier-Lebens- und Begegnungsorte zu erhalten.

Selbstbestimmung und wertschätzendes Miteinander

Die Rechte von Menschen mit Behinderungen sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Die in vielen Ländern vorhandenen Sozialhilfeprogramme reichen oft nicht aus, sodass Menschen mit Behinderungen im besonderen Maße von Armut bedroht sind. Sie selbst oder ihre Familien können in der Regel keine finanziellen Beiträge für heilpädagogische oder sozialtherapeutische Einrichtungen leisten. Wichtig ist, dass die Einrichtungen mit Sachverstand und viel Hingabe aufgebaut und geführt werden. Neben dem persönlichen Einsatz der dort Beschäftigten ist eine finanzielle Unterstützung daher unerlässlich. Im Folgenden möchten wir Ihnen Einrichtungen in Georgien, Ghana und Lettland vorstellen, in denen Menschen mit Behinderungen leben, arbeiten oder lernen. Es sind Orte der Freude, der Wertschätzung und der gegenseitigen Unterstützung. Sie alle sind dringend auf Spenden angewiesen, um ihre wichtige Arbeit fortsetzen zu können.

Georgien: Lebensorte für alle

In Georgien gibt es noch keine ausreichende Infrastruktur für Menschen mit Behinderungen. Staatliche Hilfen für die Betroffenen selbst, aber auch für die Einrichtungen, in denen sie leben oder arbeiten, sind kaum vorhanden. Daher sind auch die heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Einrichtungen in Georgien zum Überleben auf Spenden angewiesen. In der vorbildlich geführten sozialtherapeutischen Einrichtung Qedeli in Sighnaghi leben und arbeiten mehr als 30 Menschen mit Behinderungen. Nur etwa 50 Prozent der jährlichen Kosten werden durch staatliche Zuschüsse gedeckt. Eine eigene kleine Landwirtschaft, die Werkstätten und ein Café erwirtschaften Einnahmen, die nur einen geringen Teil der laufenden Kosten decken. Über viele Jahre unterstützte ein Großspender diesen besonderen Ort – nach seinem Tod im vergangenen Jahr ist die Einrichtung existenziell  auf neue Spenderinnen und Spender angewiesen, die den Jahresfehlbetrag von 70.000 € aufbringen. Mit Konzerten, einer Fotoausstellung und politischen Aktivitäten leistet die Qedeli-Gemeinschaft einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen und zur Verbesserung ihrer Situation im Land.

Die heilpädagogische Michaelschule in Tiflis wurde bereits Anfang der 1990er-Jahre gegründet. Sie ist die einzige heilpädagogische Schule in Georgien! Wie an allen anderen Schulen zahlt das Bildungsministerium eine Pro-Kopf-Pauschale, die aufgrund der kleineren Klassen und des wesentlich höheren Betreuungsschlüssels einer heilpädagogischen Schule zu viel zu wenig Einnahmen führt. Deshalb stehen für die Gehälter der Lehrerinnen an der Michaelschule wesentlich geringere Beträge zur Verfügung, die nicht
einmal das Existenzminimum decken. Seit vielen Jahren unterstützen die Freunde der Erziehungskunst durch Gehaltszuschüsse. Zu groß ist die Gefahr, dass die engagierten und den Kindern sehr zugewandten Lehrerinnen gezwungen sind, anderswo zu arbeiten, um genug Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die auch in Georgien allgegenwärtige Inflation verschärft die Situation zusätzlich, sodass die Schule trotz aller Bemühungen immer wieder von einer Schließung bedroht ist. Eine Schließung wäre nicht nur für die jetzigen Schülerinnen und Schüler eine Katastrophe, sondern auch für viele Ehemalige, die ihrer Schule sehr verbunden sind und sich nützlich machen, wo immer sie können – im Garten, in der Küche oder bei Reinigungsarbeiten. Um den Lehrerinnen ein unbedingt notwendiges Mindestgehalt zahlen zu können, fehlen der Schule für das laufende Jahr noch mindestens 15.000 Euro, für das Folgejahr 45.000 €.

Mit Ihrer Hilfe kann es gelingen, heilpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen in Georgien zu erhalten.

Ghana: Werkstätten für die Jugendlichen vom Cosmos Center

Seit über 20 Jahren gibt es das Cosmos Center in Dormaa, in dem 22 Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen betreut und unterrichtet werden. Nur eines der Kinder kann selbstständig gehen, einige leben auch dort. Sie fühlen sich wohl im Cosmos Center und die Frage wird immer drängender: Was passiert mit den Jugendlichen, wenn sie die Schule abgeschlossen haben? Das Team des Cosmos Centers wünscht sich schon lange, dass die „Großen“ einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen und zum Beispiel als Handwerker in eigenen Werkstätten arbeiten können. Bisher fehlte dem Center dafür der Platz. Nun konnte – über einige Umwege – das Grundstück direkt gegenüber erworben werden. Wo früher eine Müllhalde war, entstehen jetzt Werkstätten und eine Unterkunft. Durch den gewonnenen Platz kann das Cosmos Center endlich mehr Kinder aufnehmen. Für den Bau der neuen Gebäude und für zusätzliches Personal zur Betreuung der Kinder und Jugendlichen werden dringend Spenden in Höhe von 25.000 € benötigt.

Lettland: Wiederaufbau nach schwerem Brand

1999 wurde Camphill Rožkalni vom Ehepaar Vilnis und Inga Neimanis gegründet. Mithilfe von Freundinnen und Freunden, einigen ehrenamtlichen Helfern und später einer Gruppe junger Erwachsener, die in einem lettischen Waisenhaus aufgewachsen waren, wurde aus dem ehemaligen Familienhaus bald ein lebendiges Dorf für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Produkte, die durch die eigene kleine Landwirtschaft und in verschiedenen Werkstätten entstehen, werden für den Eigenbedarf genutzt oder auf Wochenmärkten in der Umgebung verkauft. In einer Papierwerkstatt werden außerdem Epochenhefte für Waldorfschulen und Notizbücher hergestellt. Die Gebäude der Camphill-Einrichtung wurden unter Berücksichtigung vieler ökologischer Aspekte errichtet, so auch das kurz nach der Gründung erbaute und mit Lehm und Stroh gedämmte Haupthaus. Mehr als 20 Jahre später ereignete sich das große Unglück.

An Pfingsten 2023 geriet durch Funkenflug zunächst das Dach in Brand. Durch den ungewöhnlich starken Wind an diesem Tag breitete sich das Feuer schnell auf den gesamten Dachstuhl und das Obergeschoss aus. Glücklicherweise wurde bei dem Brand niemand verletzt, aber 13 Bewohner:innen des Gebäudes wurden obdachlos und verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Einige konnten zunächst in der Nachbarschaft untergebracht werden, andere wohnen vorübergehend in einem Camphill in Norwegen. Die Rožkalni-Gemeinschaft hofft, dass möglichst viele im Herbst in ein schnell zu errichtendes Modulhaus einziehen können. Dieser Bau ist mir 302.000 € veranschlagt. Das Geld der Versicherung wird etwa zwei Drittel der Kosten für den Neubau des Haupthauses finanzieren, der für 2024 geplant ist. Die Camphill-Einrichtung ist dringend auf Spenden angewiesen.

Spende per Überweisung

Freunde der Erziehungskunst
GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum
IBAN: DE47 4306 0967 0013 0420 10
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Verwendungszweck: 2649 (+ Ihre Adresse für die Zusendung der Spendenbescheinigung)

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