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Hoffnung und einer erster Erfolg

Was lässt uns hoffen?

Es gibt Hoffnung, dass die Rekordzahlen von Neuinfektionen in Brasilien jetzt Mitte Juli ihren Höchstand erreicht haben, vielleicht wurden die Menschen auch rücksichtsvoller und leben gesünder. Bis zum 8. Juli wurden genau 10.000 € gespendet und damit die Hälfte unserer Kampagne erreicht. Das macht Hoffnung, dass wir gemeinsam bis Mitte August 20.000 € erreichen - was auf 40.000 € verdoppelt wird. Wir haben Hoffnung, dass ihr mitmacht und die Kampagne verbreitet.

Und immer wieder sind wir Freiwillige in Kontakt mit unseren Kindern in Brasilien und die Menschen in unseren Einrichtungen haben Hoffnung. Oft müssen wir an sie denken und dank WhatsApp können wir auch mit ihnen Chatten. Was ihnen Hoffnung macht, erzählen wir hier.

 

Wer bin ich?

Mein Name ist Anna und von September 2019 bis März war ich weltwärts-Freiwillige in der Einrichtung Monte Azul. Die Einrichtung ist die älteste Selbsthilfeorganisation im süden von São Paulo und vorbild vieler weiterer Gemeinschaftsvereine in Favelas. In den letzten 30 Jahren wurden dort etwa 10 Kindergärten und nochmal so viele Hortgruppen gegründet. In einem dieser Kindergärten durfte ich mithelfen und paralle dazu in der Favela-Musikschule Cello-Unterricht geben.

Mehr über meinen Freiwilligendienst auf meinem Blog.

Ich vermisse dich

"Ich vermisse meine Familie", "Ich vermisse meine Freunde", "Ich vermisse die Kinder auf der Arbeit", "Ich vermisse meine Tios (die Betreuer der Einrichtung)" sind die Antworten, die wir in Brasilien auf die Frage "Was vermisst Du gerade am meisten?" am häufigsten genannt bekamen. Die Sehnsucht nach Liebe, nach Nähe, nach Halt und Vertrauen kennen auch wir hier in Deutschland nur zu gut. Wochenlang haben auch wir uns nicht gesehen und wochenlang konnten auch wir uns nicht in die Arme nehmen. Deutschland erwacht nun langsam und kann den Lockdown Stück für Stück hinter sich lassen.

Dagegen ist in Brasilien die Zeit des Alleinseins noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil: Nun scheint das Virus sich dort erst richtig auszubreiten. Fraglich ist dabei, ob die Strategie der Regierung, aus Angst um die Wirtschaft nichts zur Eindämmung der Ausbreitung zu unternehmen, funktioniert. Die Menschen, mit denen wir gesprochen haben, fühlen sich von der Regierung oftmals "unverstanden" und "im Stich gelassen". Manche dieser Erzählungen erscheinen so frustriert und so aussichtslos, dass ich mich frage, woher die Menschen diese Kraft nehmen, die sie nicht aufgeben, sondern  trotz alledem ihre Ziele verfolgen lässt.

Denn viele Gedanken kreisen um verlorene Arbeitsplätze und die wohl größte Sorge überhaupt ist neben Regierung, Einkommen und Hunger, das überlastete öffentliche Gesundheitssystem. Die Sorge sich mit dem Virus zu infizieren ist oftmals groß, denn eine ausreichende und gute medizinische Versorgung ist nicht gewährleistet. 

Ich hoffe, dass all dies auch nach der Pandemie bestehen bleibt!

Zwischen all diesen und ähnlich Sorgen, Ängsten und Nöten, von denen wir Ihnen in den vergangenen Berichten bereits viel erzählt haben, schimmerten aber auch immer wieder die Hoffnungen der Menschen:

So gab beispielsweise jede zweite via WhatsApp befragte Person an, sie würde die Menschen in ihrem Umfeld in einer nie dagewesenen Art und Weise erleben: Die Menschen hätten einen größeren Sinn für Menschlichkeit, es wäre friedvoller und solidarischer geworden und auch die Hilfsbereitschaft sei gestiegen. Daraus entstehe für viele Hoffnung. Und so hofft auch eine Erzieherin aus dem Kindergarten in Horizonte Azul „dass all dies auch nach der Pandemie bestehen bleibt“ und die Welt und unsere Gesellschaft damit eine Bessere werden. Für Alle.

Diese hoffnungsvolle Art der Befragten hat mich persönlich sehr beeindruckt. Bewundernswert, wie viel Kraft die Familien und Kinder täglich aufbringen, um gegen all die prekären Umstände anzukämpfen. Wie sie zusammenhalten und nebenbei von einer besseren Welt für alle träumen. 

Ich erlebte dies vor allem als Clara Souza, aus der Peinha (Monte Azul) mir von ihrer ganz persönlichen Zukunftsvision erzählte:

„Ich wünsche mir, dass die Ideen des Präsidenten und seiner Minister nicht mehr die Unterstützung eines Drittels der Bevölkerung finden“, sagte sie. „Ich möchte, dass unser Volk einen Weg findet, gebildeter, achtsamer, solidarischer, egalitärer, vereinter und glücklicher zu werden. Es ist mein Traum, dass es eines Tages hier ein Projekt gibt, welches unabhängig von der Stadtverwaltung arbeitet und so das schon bestehende Projekt wirklich weiterentwickeln kann. Momentan leisten wir Sozialhilfe. Das ist wichtig, denn die Kinder hier brauchen uns wirklich, aber wir schaffen es so nicht, die Strukturen zu ändern. Ich wünschte, es wäre möglich, die personellen Ressourcen verschiedenster Bereiche zu vereinen, um gemeinsam ein Modell zu entwickeln, welches so effizient und inspirierend ist, dass es im ganzen Land nachgeahmt werden kann...

Bis es eines Tages keine Favelas mehr in Brasilien gibt!“

Durch Ihre Hilfe in Form einer Spende oder dem Teilen dieser Kampagne kommt nicht nur Clara ihrem Traum ein kleines Stückchen näher. Durch ihre Spende bekommen viele weitere Familien und Kinder HEUTE  eine Mahlzeit und die Chance auf Bildung, damit sie vielleicht schon MORGEN ihre Träume und Visionen Wirklichkeit werden lassen können und unsere Welt damit verändern.

Wir danken dir, für deine Unterstützung!
deine Brasilien-Freiwilligen
Maristela, Samuel, Hannah Sophie, Lukas Immanuel, Maike, Lorena, Mayara Kerstin, Nele, Joana, David Kerim, Klaudia,
Perrine Léonie, Francesca, Shari, Anna, Antonia, Megan, Sofia Catalina, Julia Christin Friederike, Aaron, Antonia, Greta,
Susan, Devrim Rojda, Jonas, Juliette, Nora und Margarete.

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