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HaiSiann - Waldorfpädagogik in Taiwan

Taiwan: Die Wurzeln der HaiSiann Initiative reichen zurück ins Jahr 2000, zu einem Kindergarten in WuQi. Dieser wuchs stetig, was zu der Eröffnung von zwei weiteren Kindergärten in der Gegend führte. Unter dem Drängen der Eltern begann 2006 schließlich die aktive Arbeit an der Gründung einer Schule, deren Campus vorübergehend mit dem ShanMeiZhen Kindergarten geteilt wurde. Nach zwei Jahren begann die Schule, dem Campus zu entwachsen und so begann man nach einem neuen Standort zu suchen und fand dann auch den Ort an dem sich die Schule heute befindet. Die Kindergärten und sowie die entstehende Schule arbeiteten innerhalb der Non-Profit und Nicht-Regierungs-Richtlinien welche die Gründung der Taichung Waldorf Education Society erforderten. Mit dem physischen Umzug der Bewegung kam das Bedürfnis nach einem neuen Träger, der Haisiann Waldorf Education Association, die als juristische Ergänzung dient.

Die Schule hat sich zum Ziel gesetzt die traditionellen Aspekte der taiwanesischen Kultur zurück in das moderne Leben zu bringen und dabei die oft zersplitterte und hektische Gesellschaft neu zu beseelen. Ob dies durch Lieder, Theaterstücke, Erzählungen, Landwirtschaft, Handwerk oder durch ein anderes Medium geschieht, das Ziel ist immer das gleiche: die traditionelle taiwanesische Kultur neu zu beleben, um als schmerzstillendes Mittel gegen die Einseitigkeit unserer Neuzeit, den Zusammenhalt und die Bedeutsamkeit des Lebens zu stärken.

Wie Christopher Clouder bemerkte: “Waldorfpädagogik ist ein sozialer Impuls für die ganze Menschheit, aber sie kann nicht von einer Kultur in eine Andere kopiert werden.” Zu diesem Zweck wird der Lehrplan der lokalen Kultur angepasst. Die Schule unterrichtet in der 6. Klasse unter anderem über die Frühlings-und Herbst-Periode (771-453 v. Chr.). Die Frühlings- und Herbst-Periode war eine dynamische Zeit die sich durch einen hohen Grad der kulturellen Entwicklung auszeichnete. Es war die Zeit des Laozi, des Sun Tzu und vor allem von Konfuzius, der unter anderem die Vorstellungen von Gleichheit, sowie Ren Dao, das Wohlwollen gegenüber allen und natürlich auch die Entwicklung der „Gesetze des Landes“ vorantrieb.

Jede Gelegenheit, durch die die Schule den Mangel an Naturerlebnissen in der städtischen Umgebung überwinden kann, wird genutzt. Die Rhythmen der Landwirtschaft und der natürlichen Welt verweben sich im Einklang mit Jahreszeiten und Festen und beziehen die Schüler so in den Kreislauf des Lebens mit ein. Ein lokaler biodynamischer Bauer versorgt die Schule mit biologisch-dynamischen Präparaten, mit denen unter anderem während des Frühlingsfestes gearbeitet wurde. Und auch ein Komposthaufen erleichtert die Verwertung von Küchenabfällen.

Zurzeit besuchen rund 100 Schülerinnen und Schüler die Klassen 1-7. Die Lehrer wurden alle über die Jahre an der Schule selbst weitergebildet, sowie von Gastdozenten aus Australien, Neuseeland und anderswo unterrichtet. Der Schulleiter ist Dr. Yi-Ling Zhang, der zusammen mit Dr. Lee Hui-Feng energisch und unermüdlich gearbeitet hat, um die Schule von innen und von außen aufzubauen.

Aktuell gibt es außerdem eine Eltern-Kind-Gruppe auf dem Da-De Campus in etwa einem Kilometer Entfernung, und eine Junior High School (Klasse 7-9), direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite, die beide in gemieteten und renovierten Gebäuden untergebracht sind. Die örtliche öffentliche High School hat zudem ihre wissenschaftlichen Räume für den Physik-, Biologie- und Chemieunterricht zur Verfügung gestellt, was die Arbeit der HaiSiann Waldorfschule immens erleichtert und wofür sie sehr dankbar ist.

Aktuell gewinnt die Waldorfpädagogik in Taiwan weiterhin an Stärke, was nicht ohne Bedeutung für die gesellschaftliche Zukunft dieses kleinen Inselstaates ist.

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