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„Wir wollen wie eine Quelle sein“

Auch auf Japans nördlicher Insel Hokkaido gibt es seit 1999 eine Waldorfschule – Izumi-no-Gakko – mit heute 93 Schülern. In diesem Jahr machen die ersten beiden Schüler ihren Abschluß... Das Michael College nahe der Schule verbreitet den Impuls durch Waldorfkurse und Erwachsenenbildung.

Kalter Wind und weißer Schnee weht über die Kinder in einer kleinen Stadt im Norden Japans. Doch die Kinder fühlen die Kälte nicht. Sie spielen im weißen Pulverschnee, laufen, rennen, machen Schneebälle und bewerfen einander. „Kinder sind Söhne des Windes“ sagt ein altes japanisches Sprichwort. 

Der Wind der Waldorfbewegung weht über Japan, sogar ganz im Norden, wo unsere Schule in der Stadt Date liegt. Vor sechs Jahren wurde sie für einen 11-jährigen Jungen gegründet, heute ist er einer der beiden jungen Männer, die nun bald ihren Weg in die Welt finden.

Der Name unserer Schule - Izumi - bedeutet Quelle. Unsere Schule möchte wie eine Quelle sein, aus der neues Leben entspringt.

Dafür nehmen die Eltern große Opfer auf sich. Das Schulgeld von rund 360 Euro ist etwa ein Fünftel eines Monatslohnes. Die meisten Väter leben außerhalb, weil es in Date kaum Arbeitsplätze gibt. Vielleicht werden wir irgendwann umziehen.

Hier aber umgibt uns eine wunderbare Landschaft. Die Kinder können spielen und die Natur entdecken. Ausflüge, Camping und Klettern sind bei uns sehr beliebt – und Teil unseres Lehrplans. Die Oberstufenschüler machen zu jeder Jahreszeit mehrtägige Ausflüge in die Berge und an die Küste.

Die Schönheit der Natur erleben

In der Natur sind die Kinder glücklich. Die Stimme des Meeres erzählt ihnen etwas über ihren Ursprung. Im weißen Schnee fühlen sich die Teenager in Harmonie mit sich selbst und der Welt. Sie erleben die Schönheit der Natur, aber auch ihre Gefährlichkeit. Beim Zelten und in den winterlichen Bergen lernen die Kinder auf natürliche Weise, wie sie einander helfen und zusammenarbeiten können.

Überall gibt es auch Landwirtschaft – Kartoffeln, Getreide, Kühe... Wir besuchen die Bauern und helfen beim Scheren der Schafe, Melken der Kühe und Ernten von Gemüse.

Die Ureinwohner von Hokkaido werden Ainu genannt. Sie lebten in Harmonie mit der Natur. Ihre Spiritualität lebt hier, obwohl die Japaner viele Straßen und Städte bauten. Wir wollen von ihrer Spiritualität lernen, erzählen den Kindern Geschichten der Ainu und unterrichten auch ihr Handwerk und ihre Tänze.

Unser Wunsch ist es, eine bessere Welt für unsere Kinder, unsere jungen Freunde zu hinterlassen. Waldorfpädagogik hat ihren Ursprung in Europa, aber ihr Geist ist universell. Er lebt in der japanischen Kultur und trägt dazu bei, sie zu heilen und zu verwandeln.

Kunihiro Sato (übersetzt hn)

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