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Blühende Sozialtherapie in der Wüstenstadt Beer Sheva

Israel: 1979 wurde Kfar Rafael, ein Camphilldorf, in Beer Sheva gegründet. 51 Dörfler zwischen 19 und 71 Jahren leben mit den 10 Familien und deren Kindern zusammen. Der gemeinsame Arbeitstag findet in Werkstätten wie einer Weberei, Bäckerei, Kerzenherstellung, Wäscherei, Papierwerkstatt und Arbeitsbereichen statt, die mit der großen biologisch-dynamischen Landwirtschaft verbunden sind. Hinzu kommt ein umfangreiches Therapieangebot.

In der Papierrecyclingwerkstatt herrscht reges Treiben. Als erstes muss das Altpapier in kleine Stücke zerteilt werden, bevor es in Behälter kommt, um sich mit Wasser vollzusaugen. Dann wird die Masse in die unterschiedlich großen Rahmen gesiebt, damit schließlich getrocknet, gepresst und zurechtgeschnitten werden kann. Das Hinzufügen von Blättern, Stroh und Baumrinde sorgen für unterschiedliche Farbtöne und Strukturen des werdenden Papiers. Schließlich fehlt noch die Dekoration: Das Papier wird bemalt, bedruckt oder mit Blumen verziert. Nun muss noch ein Blick unter die fertigen Produkte geworfen werden. Hier ist ein Meer an Postkarten, Lesezeichen, Briefpapier und Umschlägen sowie Notizbüchern zu finden, um nur eine Auswahl zu nennen.

Die Papierrecyclingwerkstatt ist eine neue Errungenschaft von Kfar Rafael und bereichert die Dorfgemeinschaft mit neuen Arbeitsmöglichkeiten. Eine Gruppe von Eltern war es, die sich Ende der 1970er Jahre mit Gedanken und Fragen trug, welcher Ort ihren Kindern, die durch Behinderungen besonderer Fürsorge und Förderung bedurften, eine Perspektive und einen Arbeitsplatz geben könnte. So kam es zur Grundsteinlegung des späteren Dorfes am 4. April 1979 und somit zu einer Initiative, die die erste dieser Art in Israel war.

Bis Kfar Rafael aber zu dem wurde, was es heute ist, war sehr viel Ausdauer erforderlich. Die Lage am Nordrand der Wüste Negev machte sich schnell bemerkbar, indem Wüstenstürme und Trockenheit Kfar Rafael mit großen Herausforderungen konfrontierten, sodass es noch heute erstaunt, dass dieses grüne und blühende Fleckchen Erde der Wüste abgetrotzt werden konnte. Die Landwirtschaft ist fruchtbar und bringt reichhaltige Ernten von Mandeln, Aprikosen, Oliven, Avocados, Feigen und Zitronen ein. Ergänzt wird dieses Sortiment noch durch den Gemüsegarten und das Weingut.

Der Arbeitsalltag wird für die Dörfler vor allem durch Therapien ergänzt, die je nach persönlichem Bedürfnis aus Sprachgestaltung, Kunst, rhythmischer Massage, Heileurhythmie, Musik oder Reiten bestehen können. An Nachmittagen und Abenden ist Zeit für gemeinsame Aktivitäten, die nach getaner Arbeit das soziale Miteinander auf seine Kost kommen lassen. Tanzen, Musizieren, Spiele aber auch Studiengruppen oder Seminare werden veranstaltet. So kann wieder Kraft geschöpft werden, um den nächsten Tag erfolgreich zu meistern.

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