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Wertvolle Unterstützung auf einer Farm in Südafrika

Südafrika: In Südafrika existieren zahlreiche Weingüter. Wie in den Townships haben die Arbeiter dieser Weingüter täglich mit den Schwierigkeiten von HIV, Tuberkulose, Drogen- und Alkoholmissbrauch und Gewalt zu kämpfen. Seit 1994 hat die Blaauwklippen-Farm bei Stellenbosch einen eigenen Kindergarten eingeführt. Ab 2001 begann dort die waldorfinspirierte Arbeit und die Erzieherin Luna Malan setzt sich seitdem mit ihrer ganzen Kraft für eine Verbesserung der Verhältnisse ein – nicht nur für die kleinen Kinder, auch für die Schulkinder und für die Erwachsenen.

Die Farm liegt in Stellenbosch, nahe bei Kapstadt. Dort gibt es für die Kinder der Farmarbeiter eine Krippe, einen Kindergarten und Nachmittagsangebote. Die Staatsschulen sind mit über 40 Kindern in einer Klasse überfüllt und oft kommen die Kinder aggressiv und traurig nachhause, zuviel Druck wird auf das intellektuelle Erarbeiten von Lernmaterial gesetzt und besonders in Schulen mit ausschließlich Kindern schwarzer Herkunft strenge Disziplin ausgeübt. Häufig erleiden sie immer noch körperliche Strafen. Daher die Idee eines eigenen Waldorfkindergartens auf der Farm, die anstrebt Arbeit für viele unterprivilegierte Menschen zu schaffen und sie mit Bildung zu unterstützen.

Auf der Farm leben mehr als 130 Menschen. Einige der Probleme vor Ort sind Missbrauch, Vernachlässigung, Armut, Alkohol, Drogen und Gewalt. Viele Kinder haben ein fetales Alkoholsyndrom und benötigen gesondert Betreuung. Staatsschulen bieten kaum eine heilpädagogische Betreuung, über die Kinder mit besonderem Förderbedarf Unterstützung erhalten könnten. Es ist daher ein tägliches Bemühen der Blaauwklippen-Farm, zu helfen, zu erziehen und eine harmonische Umgebung zu schaffen, um eine Gemeinschaft aufzubauen, die stark und gesund werden kann.

Auf der Farm gab es seit 1994 eine Krippe zur „Aufbewahrung“ der Kinder – ursprünglich war es nur ein Betreuungszentrum. Dies änderte sich erst nach dem Verkauf der Farm. 2001 beschloss der neue Besitzer in der Krippe eine waldorfpädagogische Erziehung zu ermöglichen. Zeitgleich begannen sie auch mit dem Kindergarten und der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder. Die Nachmittagsbetreuung hilft den Klassenstufen 1 bis 9 bei den Hausarbeiten und beim Lesen. Die Betreuer spielen, malen, gärtnern mit ihnen und stehen den Schülern bei Problemen zuhause und in der Schule zur Seite.

Das Apartheidsystem hat Südafrika viele Probleme hinterlassen. Die Townships genießen mehr und mehr Aufmerksamkeit, aber es werden dabei die Menschen vergessen, die seit Jahrzehnten auf den Farmen schuften. Mindestens dreiviertel der Menschen auf der Blaauwklippen-Farm sind auf einem Weingut geboren und kennen nur das Weingut als ihre Heimat. Nur 40% von ihnen können überhaupt lesen oder schreiben. Die Farm bietet ihnen seit 2006 Unterricht im Lesen und Schreiben an und erst allmählich erkennen die Arbeiter den Wert dieser Hilfe an.

Während der Apartheid war das „Dop-System“ weit verbreitet, in dem Farmarbeiter billigen Wein als Teil ihres wöchentlichen Lohnes bekamen. Auch heute gibt es noch viele Arbeiter, die montags oder sogar täglich betrunken zur Arbeit kommen. Ihnen wird nun eine Hilfeleistung angeboten, in dem über Alkoholmissbrauch, Drogen, HIV/Aids, Tuberkulosis, Kindererziehung und Familienleben gesprochen wird. So hofft die Farm auf eine allmähliche Veränderung. Dennoch es ist ein langer, steiler Weg und nicht etwas, das innerhalb eines Jahres gelöst werden könnte.

 

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