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Eine multikulturelle Schule im ländlichen Südafrika

Südafrika: Die Waldorfschule Dassenberg liegt nördlich von Kapstadt in einer ländlichen Gegend, unweit der Camphill Einrichtung „Alpha“ und in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem „informal settlement Witsands“ (eine Siedlung aus Blech- und Holzverschlägen). 1998 wurde die Initiative gegründet und nahm ein Jahr später den Schulbetrieb auf dem Gelände einer Großgärtnerei auf. Derzeit besuchen ungefähr 150 Kinder die Klassen 1-7, die Spielgruppe und den Kindergarten.

Verlockende Gerüche liegen in der Luft, sportliche Aktivitäten sind in vollem Gange und eine fröhliche Gesellschaft hat sich an der Waldorfschule Dassenberg versammelt. Zum ersten Mal findet ein Eintopf Kochwettbewerb statt, um Spenden für die Schule zu sammeln.

Seit dem frühen Morgen werden Feuerchen angezündet und aufgeregte Eltern treffen ein, um ihr kulinarisches Talent vorzuführen. Die Köche des Tages beobachten skeptisch, ob die Mitkonkurrenten wohl einen größeren Topf mitgebracht haben. Dann geht es an die Arbeit. Mit viel Leidenschaft werden die sogenannten „Potjies“ mit Zutaten wie Hühnchen, Hammelfleisch, Meeresfrüchte, Gemüse und verschiedensten Gewürzen zubereitet. Währenddessen treten Schüler und Eltern im Sackhüpfen gegeneinander an. Um 13 Uhr ist es schließlich soweit. Die Köche erwarten gespannt die Resultate der Jury. Schließlich ist die Spannung vorüber: Der Kindergarten gewinnt den Wettbewerb, dicht gefolgt von der 6. Klasse.

Diese Veranstaltung war zweifellos eines der Highlights des Schuljahres 2010. Es wurde dabei nicht nur eine ordentliche Summe Geld gesammelt, sondern die Schulgemeinschaft rückte durch die gemeinsamen Aktivitäten noch enger zusammen. Somit soll die erfolgreiche Veranstaltung eine jährliche Tradition werden.

Die Waldorfschule Dassenberg fühlt sich der Vision eines neuen Südafrika stark verpflichtet: eine Gemeinschaft aus unterschiedlichen Kulturen. Viel wurde in dieser Hinsicht schon erreicht, doch bisher gibt es noch keine Oberstufe und daher trennen sich die Wege der Schüler nach gemeinsamen sieben Jahren wieder. Die wenigen Waldorfschulen mit einer Oberstufe in der Region Kapstadt sind für viele nicht erreichbar (Transport, hohes Schulgeld). Die staatlichen Schulen aber werden in der Regel noch immer nach Ethnien getrennt besucht.

 

1997 taten das nahegelegenen Camphill und Sandy und John Michell zusammen um ihre gemeinsame Vision zu erfüllen und eine Waldorfschule zu gründen. Der Gründungsimpuls bestand darin, den Kindern der Arbeiter eine Schulbildung zu ermöglichen. Das Ziel dabei war es, eine multikulturelle Einrichtung aufzubauen die für alle Kinder offen steht, unabhängig von deren finanziellen oder kulturellen Hintergrund. Um die Vielfalt der lokalen Sprachen zu überbrücken entschloss man sich, auf Englisch zu unterrichten und Afrikaans und Xhosa als eigenständige Fächer miteinzubeziehen.

 

Im Januar 1999 eröffnete die Schule mit acht Kindern und schnell kamen weitere Schüler von umliegenden Farmen und den benachbarten Ansiedlungen hinzu. Schließlich wurde das von einer Farm gespendete Schulgebäude zu klein. Eine Erweiterung war dringend nötig, jedoch fehlten die finanziellen Mittel. Mit Hilfe der Freunde der Erziehungskunst und dem BMZ konnte 2006 schließlich ein neues Kindergartengebäude errichtet werden.

 

Mit dem neuen Kindergarten sind seitdem Räume da, in denen die Kinder unter guten Bedingungen betreut werden können und deren kindgerechte Gestaltung auf alle Bevölkerungsgruppen anziehend wirkt. Die Waldorfschule Dassenberg steht an der Schwelle einer weiteren Entwicklungsphase. Für die Zukunft ist die Einrichtung einer Oberstufe und der weitere Ausbau des Schulgeländes geplant. So kann die Zahl der betreuten Kinder deutlich erhöht werden. Wir werden die Schule auch künftig unterstützend begleiten.

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