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Die Goderich Waldorf School in der Nähe von Freetown

Sierra Leone: Die Goderich Waldorf School in Rokel hat ihre Wurzeln im Jahre 1995, als Shannoh Kandoh während des Bürgerkriegs zunächst in Freetown Kinder zu unterrichten begann. 2000 konnte er dort offiziell eine kleine Schule gründen, die nach mehreren Umzügen 2009 einen festen Platz in Rokel gefunden hat. Hier werden kostenlos ungefähr 60 Kinder unterrichtet, was nur durch Spenden ermöglicht werden kann.

Es wird Reis mit Cassava-Blätter-Suppe serviert, dazu Brot und selbst hergestellter Ingwersaft. Die Kinder tragen ihre beste Kleidung, schließlich ist heute die Abschlussfeier des letzten Schuljahres, danach beginnen die Ferien. Auf die Frage, was die Kinder aus diesem Schuljahr mitnehmen oder vermissen werden, gibt es ein lebhaftes Geplapper mit bewegenden Inhalten. Ein kleiner Junge nennt den Morgenspruch, ein anderer die Spiele und die Lehrer. Und natürlich werden sie das Brot zur Mittagszeit vermissen aber auch das Händeschütteln am Morgen.

In Rokel stand die Goderich Waldorf School vor einem Neuanfang. Die zwei Klassenräume beherbergen 60 Kinder, die wie in Freetown-Zeiten jeden Tag eine warme Mittagsmahlzeit erhalten. Bisher war das Hauptnahrungsmittel immer Reis und Plasas (essbare Blätter mit Gewürzen) gewesen. Doch ist Reis ein Importprodukt, dessen Preis immer höher wird, so dass das Schulkollegium beschlossen hat, lokale Nahrungsmittel zu unterstützen. Daher werden nun Cassava (die essbare Maniok-Pflanze) und Süßkartoffeln immer mehr in den Speiseplan integriert.

Keines der 150 Kinder der Goderich Waldorf School in Freetown, von denen einige zu Zeiten des Bürgerkriegs zu Kindersoldaten ausgebildet und unter Drogeneinfluss zu Greueltaten gezwungen worden waren, und die nach Bürgerkriegsende über mehrere Jahre immer bangen Herzens vom Schulkollegium in die Ferien verabschiedet und umso freudiger wieder im neuen Schuljahr begrüßt wurden, geht heute mehr auf diese Schule. Die stetig steigenden Mietkosten hatten das Kollegium nach langjährigem und verzweifeltem Widerstand schließlich gezwungen, ein neues Zuhause für die Schule zu suchen – Rokel. Man kämpfte so lange, bis jedes der Kinder wenigstens einen Schulplatz in einer staatlichen Schule hatte, konnte jedoch keines der Kinder mit nach Rokel nehmen, weil es zu weit entfernt ist.

Shannoh Kandoh, der Gründer der Goderich Waldorf School, ist seit Februar 2010 in einem regionalen Friedensprojekt aktiv, gleichzeitig aber noch als Vorsitzender der Schule tätig, wo er durch Alfred Barlatt tatkräftig unterstützt wird, damit er seiner neuen Aufgabe entsprechend intensiv nachgehen zu kann. So ist das Engagement der Goderich Waldorf School trotz der vielen Hürden ungebrochen.

Im Oktober 2011 wurde in zehn Tagen ein neues Schulgebäude in Rokel aufgebaut. Unter der Leitung des Amerikaners Mike Reynolds wurde nach dem architektonischen Prinzip von Earthship aus Autoreifen, Dosen und Plastikflaschen ein U-förmiger Lehmbau erstellt. Darin sollen in Zukunft die Schüler unterrichtet werden und ein zweiter Bau für die höheren Klassen ist in Planung.

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