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Der Phoenix Hawziens

Äthiopien: Der gemeinnützige Verein FINKS SOCIETY FOR INTEGRATED DEVELOPMENT HAWZIEN wurde 2002 gegründet. Bislang betreuen drei Kindergärtnerinnen und drei Helferinnen über 120 Kinder. Die Schule ist bis jetzt bis zur vierten Klassenstufe aufgebaut (eine Klasse befindet sich in einem Behelfsraum). Sechs Lehrer betreuen über 200 Kinder von der ersten bis zur fünften Klasse. Ab 2019 sollen mit dem Ausbau von vier weiteren Klassenräumen schrittweise auch Schüler bis zur achten Klassenstufe unterrichtet werden können.

Dr. Atsbaha Gebre-Selassie verließ seinen Geburtsort Hawzien in den 70er Jahren und floh vor der kommunistischen Herrschaft nach Deutschland. Dort studierte er biologische Landwirtschaft, bevor er wieder nach Äthiopien zurückkehrte und heute dort im Auftrag von Missio arbeitet.

Um den Kindern und auch den Erwachsenen seiner Heimat eine erste Zukunftsperspektive zu geben, fasste Dr. Atsbaha den Plan, ein Selbsthilfeprojekt zu gründen. 2002 entstand der äthiopische Verein Finks Hawzien, Society for Integrated Development, mit über 30 lokalen Mitgliedern aus Hawzien, Wukro und Mekele. Der staatlich als NGO anerkannte Verein führt selbständig die Geschäfte und wird in Erziehungsfragen von erfahrenen Kindergärtnern und Lehrern beraten.  

Der Verein, der auf Deutsch mit Phoenix Hawzien übersetzt wird, erhielt vom Bürgermeister in Hawzien 30.000 m² Land für den Bau eines Kindergartens. Als 2005 die Baupläne genehmigt wurden, stand dem Bauprojekt nichts mehr im Wege. Der Kindergarten „Hiwotay Merebet“ („Ein behütetes Zuhause“) wurde im September 2006 eingeweiht und wird heute von 120 Kindern besucht.

2008 wurde die Gründung der Schule geplant und das Fundraising gestartet. Fünf Jahre später begann der Bau der ersten vier Klassenräume, einer Mehrzweckhalle, einem Lehrerzimmer und Sanitäranlagen – für bis zu acht Klassen ausgelegt. Die Eröffnung der „Bruh Tesfa“ Schule, was übersetzt „Bright Future“ bedeutet, fand im September 2014 mit einem großen Fest statt. In der freien „Bright Future“ Schule in Hawzien soll kreatives Denken gefördert und praktische Fähigkeiten vermittelt werden. Dabei ist es für den Verein ganz essentiell, dass in den jüngeren Jahrgangsstufen neben dem klassischen Lehrstoff ein besonderer Fokus auf Spiel, Kunst und praktisches Arbeiten gelegt wird. Die Schule hat sich zum Ziel gesetzt, selbstständiges Handeln zu fördern und neue Impulse für das bestehende Schulsystem zu geben. Ab 2019/2020 soll sie schrittweise um weitere vier Klassenstufen bis zur achten Klasse erweitert werden.

Im September 2018 wurde die fünfte Klasse eingeschult. Damit gehen nun rund 200 Kinder in die freie „Bright Future“-Schule. Sie werden heute von insgesamt sechs Lehrern betreut. Seit Oktober 2017 wird eine volle Stelle für den Handwerksunterricht von der Ustinov-Stiftung finanziert. In diesem Zuge konnte eine vollbezahlte Kunstlehrerin und eine Helferin eingestellt werden. Zusätzlich unterrichten mehrere lokale Künstler einmal die Woche ihr Handwerk. Es gibt eine Töpferin, die den Kindern beibringt mit Ton zu arbeiten. Ein Musiker unterrichtet das Musizieren auf traditionell äthiopischen Instrumenten, Tanz und Gesang. Der Umgang mit Holz wird den Kindern von einem lokalen Zimmermann beigebracht und eine Korbflechterin zeigt die Herstellung der schönen traditionellen Körbe.

Nach diesen Erfolgen werden nun Gelder für den Ausbau der weiteren Klassenräume gesammelt. Da uns dafür noch eine größere Summe fehlt und wir die Gebäude für die fünfte Klasse bereits seit Herbst 2018 benötigen, findet der Unterricht zunächst in einem Behelfsraum statt.

Derzeit wird der Verein fast ausschließlich von Spendengeldern getragen. In Zukunft sollen die Verkaufserlöse der Bäckerei und der Verkauf weiterer Produkte - neben dem Schulgeld - eine kleine Subventionierung des Kindergartens und der Schule ermöglichen.

Nicht zuletzt suchen wir Paten, die es ermöglichen, dass Kinder in die Schule gehen können. Die Paten helfen uns die laufenden Kosten des Schulalltags zu stemmen, d.h. die Lehrergehälter und sonstige anfallenden Kosten zu bezahlen. Mit dem Wachstum der Schule, steigen diese Kosten natürlich immer mehr und wir suchen verstärkt Menschen, die uns kontinuierlich mit kleineren Beträgen unterstützen. Ein Schulplatz kostet pro Monat 15 €. Diese 15 € im Monat ermöglichen einem Kind im geeigneten Umfeld zu lesen, zu schreiben, kreativ zu denken und selbstbestimmtes Arbeiten zu lernen.

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