
Liebe Spendende!
Lieben Dank für die großzügigen Spendengelder die wir bisher durch Ihre Hilfe einnehmen konnten!
Wir Freiwilligen sind unglaublich glücklich unsere Einsatzstellen vor Ort durch dieses Spendenprojekt unterstützen zu können. Wir durften die Menschen dort und ihre Geschichten kennenlernen; Sie alle haben uns in diesem Jahr so viel gegeben und es hat uns das Herz gebrochen sie in so einer schwierigen Situation verlassen zu müssen. In unserer Zeit in Brasilien haben wir erkannt welch wichtige Rolle die Projekte für die Bewohner spielen. Sie bieten den Familien in der Favela Zugang zu mehr Bildung, gesunder Ernährung und anderen Zukunftsperspektiven. Sie bilden Lebensmittelpunkt vieler Familien, schenken einen Raum für freie Entwicklung und Ausdruck für Kinder oder andere hilfsbedürftige Menschen.
Zum Glück sind die Coronazahlen seit September und dem brasilianischen Frühlingsbeginn wieder am Abnehmen, aber aus Vorsicht sind die meisten Einrichtungen immer noch geschlossen. Durch die Pandemie bedingten Schließungen waren und sind die Organisationen auf Spendengelder angewiesen. Denn nur so ist es ihnen möglich, die Versorgung der Familien mit Lebensmitteln und Bildungsangeboten während der Corona-Zeit sicherstellen zu können.
Leider ist es noch sehr unklar wann und wie die Projekte wieder öffnen können und so etwas wie Normalität zurückkehrt. Deshalb bitten wir Sie weiterhin für die Organisationen und die Menschen vor Ort zu spenden!
Gemeinsam haben wir 20.000 € an Kleinspenden gesammelt. WOW! Und die Software-AG-Stiftung hat das auf 40.000 € verdopptel! WOW, WOW! Das ist ein ganz besonderes Kraftsignal aus Deutschland, aus dem Umfeld der Freiwilligen, das zeigt, wie sehr weltweit Menschen für solidarität und vertrauensvolle Pädagogik einstehen. Die Projekte möchten Ihnen vom ganzen Herzen für die Spenden danken und berichten was alles durch Ihre Spenden ermöglicht werden konnte.

Wer bin ich?
Mein Name ist Maike Backhausen, bin 19 Jahre alt und ich war 2019/2020 Freiwillige bei dem Kinderhilfswerk Arco Associacao Beneficente. Arco liegt in einer Favela am Rand von são Paulo und während meiner Zeit dort habe ich Englisch Unterricht gegeben, die Lehrer im Unterricht unterstützt, in der Küche gearbeitet und dabei so unglaublich viel gelernt. Glücklicherweise durfte ich auch einige andere Projekte besuchen und habe dort so viel Liebe und Offenheit erfaren. Mir liegt es sehr am Herzen dass diese Projekte gerade während solch schwieriger Zeiten Unterstützung erfahren, denn sie geben selbst so viel für die Bewohner vor Ort.
Für Sie, liebe Spender*innen, habe ich mich bei den Einrichtungen umgehört um zu erfahren, was mit den Spenden erreicht werden konnte.
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ASSOCIAÇÃO COMUNITARIA PEQUENO PRÍNCIPE
Vielen Dank für all die Anstrengungen, die Sie und die Freiwilligen unternommen haben, damit wir in den Gemeinden die Arbeit fortsetzen können, die in diesem Jahr so schwierig waren.
Seit Beginn der Pandemie im Februar haben wir keine Anstrengung gesträubt, um nach Ressourcen aller Art zu suchen, um die bedürftigsten Familien mit grundlegenden Lebensmitteln zu unterstützen. Auch in Brasilien sind wir auf viel Brüderlichkeit gestoßen.
Trotz des Gefühls der Unsicherheit, der Angst um die Gesundheit der Risikogruppen, der Ansteckung und sogar der Fälle von Ansteckung unter den Mitarbeitern, waren wir proaktiv und begannen, neue Strategien zu entwickeln, um den Kontakt aufrechtzuerhalten und weiterhin zu dienen. In gewisser Weise hat uns die Krise gestärkt, denn unsere Reaktion hat uns noch bekannter gemacht. Wir hatten die Möglichkeit, neue Profile und Anforderungen kennen zu lernen. Z.B. indigene Gemeinden, Altenheime und Randgebiete in extremer Armut.
Da wir schon vor der Pandemie eine finanzielle Krise durch die Kürzung von Mitteln vorhersahen, war der Plan, eine Kampagne zu starten, um den Verein zu finanzieren, aber wir mussten den Fokus der Kampagne ändern und suchten nach Mitteln, um Essenskörbe zu verteilen. Dennoch gingen unsere Mittelzuflüsse in Fremdwährung um 25 % zurück. Dagegen hat die Gewalt zugenommen, wir stehen im Fokus der Brände und haben einen brutal ermordeten sozialen Aktivisten verloren.
Unter den gesammelten Geldern erhielten wir von Ihnen einen Betrag, den wir, wie bereits mitgeteilt, in zwei Teile aufteilten:
- 5.500 Reais wurden für den Kauf von Essenskörben für 28 Familien für 3 Monate verwendet und
- der Rest wurde von der Einrichtung verwendet, um den finanziellen Verlust auszugleichen, den wir seit Anfang des Jahres erleiden. Dank Ihrer Hilfe konnten wir die Gehälter unseres gesamten Teams im Jahr 2020 aufrechterhalten.
Unsere aktuelle Situation ist eine der Hoffnung, aber auch der Sorge. Ab Februar werden wir die Anzahl der Mitarbeiter reduzieren müssen, da der Rückgang unserer Devisenzuflüsse anhält und hier in Brasilien die Prozesse mit den Konventionen gestoppt werden.
Wir sind weiterhin ein Referenzzentrum in der Region für die Lieferung von Lebensmittelkörben, die Spende von 150 kg Vollkornbrot jeden Mittwoch an die Bedürftigen sowie Decken für die Kälte.
Die Hoffnung ist das Letzte, was verloren ist!!!
Und wir werden weiter für eine bessere Welt kämpfen!!
Hier ein ausführlicher Bilder-Bericht in Portugiesisch von Regina.
Ein gutes 2021 für Sie!
Ihre Amparo del Moral
Bartira Cabrera

Associaciao Comunitaria Monte Azul
Auch Monte Azul erhielt durch unser Projekt 75.427,15 Reais, umgerechnet 12.126,26 Euro Spendengelder für drei Favelas, welche für die Bezahlung von Mitarbeitern aus den Projekten „Sonho de Luz“, „Pontinho de Cultura“, „Escola de Musica“ und „Horta Educativa“ genutzt wurden. Zudem wurde dadurch ein online Musikunterricht finanziert. Wie unsere Ansprechpartnerin Martina Schmickl berichtet, spielen die Mitarbeiter gerade während der Pandemie eine sehr wichtige Rolle, da sie zum Einen bei der Ausführung und Verteilung der Sachspenden involviert sind. Zum Anderen halten sie engen Kontakt zu den Kindern aus der Favela, betreuen sie weiter und stellen ihnen wöchentliche Aufgaben bereit.
Mehr Einblicke in das Projekt finden Sie unter: https://www.monteazul.org/wer/
Die Karte unten rechts zeigt alle Initiativen, die durch diese Spendenkampagne und Ihrem Beitrag unterstützt wurden.
ARCO Associacao Beneficente
Das Projekt erhielt 59.201,79 Reais, umgerechnet ca 8.800 Euro, wodurch für 400 Familien einen Monat lang Lebensmittelpakete gepackt werden konnten. Diese enthielten Grundnahrungsmittel wie Reis, Bohnen und Mandiokmehl sowie Hygieneartikel und frisches Obst. Die Verteilung ist oben link im Video beispielhaft zu sehen.
Mitgründerin Heidi Caluori berichtet über die Mittelverwendung:
Ende Oktober 2020: Ein von uns gepacktes Lebensmittelpaket reicht zu normalen Zeiten, wenn die Kinder und Angestellten in unserer Organisation eine Mahlzeit und in der Schule eine Zwischenverpflegung erhalten, gut einen Monat. In der heutigen Pandemiezeit, wo alle Zuhause 3 mal pro Tag essen (oder um zu sparen 2 Mal) reicht es ca. 15 bis 20 Tage und kostet 20 Euros.
Die Lebensmittelpakete gehen monatlich an 700 Familien welche alle in sehr schwierigen Situationen leben. Sie wohnen in den von ARCO umgebenden Favelas, viele haben ihre Arbeit verloren. Da die Schulen seid März immer noch geschlossen sind bekommen die Kinder dort kein Essen und die Eltern müssen die Familien über die Runden bringen . Dies gelingt ihnen bloß mit unserer und Ihrer Hilfe. Die Zukunftsaussicht zeigt noch keine Änderung der Situation, denn wie es aussieht werden die Schulen noch bis Ende des Jahres geschlossen bleiben. Dazu kommt dass im Januar hier in Brasilien die großen Sommerferien sind. Daher denken wir, dass die Schulen und auch unser Kinderhilfswerk erst wieder im Februar 2021 mit einer limitierten Schülerzahl die Wiedereröffnung antreten wird. Bis dann brauchen wir weiterhin unbedingt Ihre Hilfe damit wir hier vor Ort helfen können.
Während dieser Pandemie spüre ich persönlich eine riesige Solidarität weltweit. Aber auch hier in Sao Paulo, wo sonst Reich und Arm zwei Städte in einer bildet. Jetzt kommen sich diese beiden Klassen plötzlich sehr nahe, denn nun ziehen nämlich alle am GLEICHEN Strick, gegen Convid-19! Wie soll ich bei solchen Umständen aufgeben? Im Gegenteil: gerade jetzt! Ich sehe, wie die obere Klasse plötzlich um die Ärmsten besorgt ist. Hier in den Armenvierteln sehe und spüre ich die Freude und Dankbarkeit, dass man sie nicht vergisst und bei ihnen bleibt und ihnen Hoffnung gibt.
Wir von ARCO wollen helfen und sind bereit, die Lebensmittelpakete einzukaufen und an die Ärmsten in den Favelas zu verteilen.
Dafür brauchen wir weiterhin Ihre Hilfe!
Vielen, herzlichen Dank!
Eine Riesenumarmung aus dem fernen Brasilien

Associação Beneficente Guainumbi
Die Associação Beneficente Guainumbi im Süden Sao Paolos (siehe Karte) hat während der Pandemie Schüler und Familine in ihren Häusern per Videokonferenz und Telefon betreut, wofür ein Plan von den Erzieher*innen erarbeitet wurde. Einige Betreuungen wurden auch live durchgeführt, z.B. um Lebensmittel zu übergeben, den Familien zu zuhören und auch die Bedürfnisse neuer Familien kennen zu lernen.
Dieses Projekt erhielt Juli 2020 von den Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners Spendengelder im Wert von 15.447,62 Euro. Drei Monate lang konnte durch dieses Geld zwei mal monatlich Pakete an 118 Familien gespendet werden, also insgesamt ganze 708 Pakete. Sie wurden an Menschen dort verteilt, welche sich durch die Corona bedingte Isolation in einer sehr schwierigen Lebenssituation befinden. Die Pakete enthielten Lebensmittel, Hygiene/Reinigungsmaterial, Obst und Gemüse.
Da Guainumbi die Spenden sehr dringend brauchten, und unsere Kampagne der Freiwilligen zu dem Zeitpunkt noch nicht so viel zusammenbekommen hatten, wurde dieser Betrag über den allgemeinen Hilfsfond der Freunde der Erziehungskunst zusätzlich finanziert.
Über 4 Monate hat Guainumbi insgesamt je 2.106 Essenkörbe und Hygienesäcke im Wert von R$ 140 verteilt, 234 Decken, Weihnachtsgebäck und medizinische Notfallverpflegung. Neben den Freunden der Erziehungskunst und den ehemaligen Freiwilligen spendeten dafür brasiliansiche Sozialhilfeorganisationen, Schweizer und Nachbarn.
Es war ein unerwartetes Jahr, in dem nicht alle geplant erreicht wurde und man sich ständig neu erfinden musste, um sich, die Schüler und Familien zu schützen. Es wurde viel geweint und es gab oft Hoffnungslosigkeit, die Angst griff um sich und Depressionen und Medizinkonsum stiegen an. Das fehlen von Essen, Medizin, Hygieneprodukte, die Vernachlässigung der Vororte seitens der Regierungen und die politischen Grabenkämpfe hat die Eindämmung des Virus geschwächt. Die Gesellschaft ist gespalten zwischen denen, die im Haus blieben und vor hunger starben und denen, die raus zum arbeiten gingen und sich ansteckten. Für viele Familien war es eine Zumutung in den Häusern zu leben, oft nur mit zwei Zimmern für über 10 Personen. Die Gewahlt gegen Frauen und Kinder steig gewaltig, genauso wie der Alkohol und Drogenkonsum unter jugendlichen.
Angesichts dieser Herausforderungen vereinte die Familie Guainumbi all ihre Kräfte um den schwächsten zu helfen. Nicht nur die eigenen Schüler*innen und deren Familien wurden betreit, sondern auch andere Familien unseres Vorortes. Jede Lebensmittelverteilung stieß auf große emotionale Erleichterung. In Momenten der Verzweiflung half ein liebes Wort um wieder Lebensfreude zu verbreiten. Es gab eine Zeit, als wir keine Hoffnungen mehr auf Spenden hatten, doch in Mitten der Erschöpfung kamen Engel ohne Flügel und machten, dass unsere Hoffnungen zurück kamen, mit viel mehr Kraft und zeigten, dass vielleicht eine physische Heilung der Lage möglich ist, aber zumindest eine sprituelle.
Jetzt sind wir am Ende des Jahres 2020 und haben gelernt, dass sich all unsere Energie gelohnt hat, dass sich unsere Träume doch wahr werden lassen. Wir danken allen Engeln ohne Flügel, die einen Teil dazu beigetragen haben, dass sich unsere Hoffnungen immer durchsetzen konnten.
ein schönes neues Jahr, wünscht die Familie Guainumbi!
Weitere Informationen finden Sie unter: http://associacaoguainumbi.org.br/wp/ (Jahresbericht in Portugiesisch)
Liste der Spenden
Die folgende Tabelle zeigt links (rot hinterlegt) den Bedarf, den die Einrichtungen im April an uns heran trugen und in der grünen Spalte steht die Summe, welche ihnen von den Freunden effektiv im September überwiesen wurden.
Wir danken dir, für deine Unterstützung!
deine Brasilien-Freiwilligen
Maristela, Samuel, Hannah Sophie, Lukas Immanuel, Maike, Lorena, Mayara Kerstin, Nele, Joana, David Kerim, Klaudia,
Perrine Léonie, Francesca, Shari, Anna, Antonia, Megan, Sofia Catalina, Julia Christin Friederike, Aaron, Antonia, Greta,
Susan, Devrim Rojda, Jonas, Juliette, Nora und Margarete.

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Anfragen und Hilfsbedarf der Einrichtungen
Wir wollen nach der Coronakrise noch genau so viele Waldorfeinrichtungen in Brasilien haben wie vorher. Das ist unser Ziel. Wie hoch der genaue Finanzierungsbedarf dafür ist, ist dennoch schwer abzuschätzen. Hier erklären wir, wie wir vorgegangen…
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