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Kurdistan-Irak November 2015

Herbst im Flüchtlingslager im Nordirak

Nur wenige Wochen nach dem letzten Einsatz reiste im November erneut ein internationales Team der Notfallpädagogik in den Nordirak. Von 6. bis 20. November unterstütze der siebte notfallpädagogische Einsatz der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. in der Region, die Menschen im Flüchtlingslager.

Neben der notfallpädagogischen Arbeit mit den Kindern lag der Fokus bei diesem Einsatz vor allem in der Weiterbildung des  lokalen Teams. Das Ziel ist es, Kompetenzen vor Ort zu stärken und nachhaltige notfallpädagogische Strukturen zu etablieren, die auch funktionieren, wenn keine internationalen Experten vor Ort sind.

Traumapädagogische Angebote, wie Erlebnis-, Bewegungs- und  Musikpädagogik, Plastizieren oder Formenzeichnen sollen den Kindern helfen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Am Nachmittag  fanden Weiterbildungen für die Lehrer und die lokalen Helfer statt. In Workshops und täglichen Gesprächen wurde auf die bisherige Arbeit zurück geblickt, die weitere Arbeit abgesteckt und  Zukunftsperspektiven erarbeitet.
Bei intensiven Coachings und der psychologischen Beratung des Teams wurden auch Fragen wie „Wer bin ich?“ und „Wo will ich hin?“behandelt. Trotz der nach wie vor schwierigen Lage ist bei den meisten lokalen Teammitgliedern die Motivation zur Fortführung der Arbeit hoch.

Diese begründet sich sicher auch in den sichtbaren, positiven Veränderungen, die man an vielen Kindern wahrnehmen kann. In den Workshops blühen sie regelrecht auf, sie sind ruhiger und zeigen wieder Vertrauen zu anderen Menschen.
Wie Said (11): Beim letzten Einsatz im September zuckte er vor jeder Berührung zurück, als ob er Schläge fürchte. Er fiel durch sein aggressives und problematisches Verhalten auf und es war schwer,  ihn zum Mitmachen in einem für alle akzeptablen Rahmen zu bewegen. Nun berichtet Mitarbeiter Robert Murata: „Dieses Mal kam Said von sich aus zu uns. Er suchte unsere Nähe, wollte umarmt werden. Er war sichtlich weniger verkrampft und angespannt. Und er lachte sehr viel.“

Erlebnisse wie dieses zeigen, wie wichtig es ist, dass die Arbeit in den Flüchtlingslagern im Nordirak fortgesetzt wird. Zurzeit finden Gespräche über die Fortsetzung des gemeinsamen Projekts mit UNICEF statt.

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