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Kurdistan-Irak August September 2016

„Summer schools“ - Ein Projekt der Freunde der Erziehungskunst mit der Welthungerhilfe

Von 26. August bis 09. September wird erneut ein notfallpädagogisches Team der Freunde der Erziehungskunst in die autonome Region Kurdistan, Nordirak, reisen. Zusätzlich zum bestehenden Projekt in den drei Flüchtlingscamps, werden sie dort unter der Leitung der Welthungerhilfe gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen in den sogenannten „summer schools“ arbeiten. Dieser Einsatz der Notfallpädagogen ist bereits der zehnte in der Region Dohuk.

Die „summer schools“ werden über 50 Tage dauern. Sie werden von der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) finanziert und koordiniert von der Deutschen Welthungerhilfe. Die Implementierungspartner sind neben den Freunden der Erziehungskunst drei weitere Hilfsorganisationen: ACTED – Agency for Technical Cooperation & Development, PIN – People In Need und TEARFUND – eine christliche Entwicklungs- & Hilfsorganisation.
Insgesamt werden im Rahmen des Programms 6.000 Menschen beschäftigt und ca. 75.000 teilnehmende Kinder erwartet.
Die „summer schools“ sind ein Cash-for-work-Programm, das heißt, bedürftige Erwachsene aus den Flüchtlingscamps und den umliegenden Dörfern gestalten während der  Sommerferien Aktivitäten für die Kinder in den Schulen und werden hierfür bezahlt. Während der heißen Monate bleiben die Schulen geschlossen. Dadurch verlieren die Kinder einen Teil der  so wichtigen Routine und den Zugang zu Bildungs- und Freizeit-Angeboten. Zudem erschwert es den Eltern die Arbeitssuche und erhöht das Risiko für gefährliches Verhalten der Kinder sowie für Kinderarbeit und Kinderheiraten.  Die „summer schools“ sollen diese Gefahren abmildern bzw. verhindern, indem Arbeitsstellen für die Erwachsenen geschaffen werden und die Kinder in einem organisierten und geschützten Rahmen sinnvoll beschäftigt werden.
Die Freunde der Erziehungskunst übernehmen die Verantwortung für zehn der insgesamt einhundert Schulen und werden hierfür 250 Erwachsene einstellen. Die Aktivitäten werden notfallpädagogische Methoden wie Malen, Eurythmie, Bewegungs- und Erlebnistherapie umfassen, aber auch freie Spielzeiten und die Wiederherstellung der Schulgebäude.

Neben den „summer schools“ werden die Freunde der Erziehungskunst auch in ihrem bisherigen Projekt weiterarbeiten, das seit Mai von der GIZ gefördert wird. Bereits im Juli fand ein einwöchiges Intensivtraining für die zwanzig lokalen Mitarbeiter statt. Die weitere pädagogische und fachliche Schulung der einheimischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist nun ein wichtiger Punkt in diesem zehnten Einsatz. Ziel ist es, das lokale Team soweit in der Arbeit zu befähigen, dass sie selbstständig notfallpädagogische Methoden anwenden können. Die Trainings werden mit dem bestehenden Team der Camps Berseve I und II sowie den neuen Beschäftigten im Camp Chamishku stattfinden.
Das psychosoziale Unterstützungsangebot wird so auch zwischen den notfallpädagogischen Einsätzen täglich möglich gemacht. Dies ist aus Nachhaltigkeitsaspekten und  insbesondere in Hinblick auf kommende Herausforderungen, wie die erwartete Befreiung Mossuls, wichtig. Sollte sie in den nächsten Monaten gelingen, bedeutet dies auch eine der größten humanitären Krisen. Unzählige traumatisierte Opfer werden Hilfe benötigen, mit dem Erlebten umzugehen. Hier können vor allem die lokalen Kräfte einen entscheidenden Beitrag leisten.

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