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Notfallpädagogische Arbeit mit Kindern im türkischen Erdbebengebiet

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Am 6. Februar richteten zwei kurz aufeinanderfolgende Erdbeben der Stärke 7,8 und 7,5 große Zerstörungen in Teilen der Türkei und Syriens an. Mehr als 50.000 Menschen kamen ums Leben – davon mindestens 45.968 in der Türkei und 7.259 in Syrien – und viele Tausende wurden verletzt. Außerdem zerstörten die Beben wichtige Infrastrukturen, sodass die Menschen in der Region dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Da mehr als 160.000 Gebäude zerstört oder stark beschädigt wurden, wurden tausende von Familien obdachlos. Die Menschen wurden in Zelten und öffentlichen Gebäuden untergebracht. Bereits in der Woche nach dem Erdbeben nahm die Abteilung Notfallpädagogik der Freunde der Erziehungskunst Kontakt zum Waldorfseminar in Istanbul auf. Es folgten einige Online-Treffen, in denen gemeinsam ein Einsatz vorbereitet wurde.

Am 4. März reiste ein notfallpädagogisches Team der Freunde der Erziehungskunst in der Türkei und begann seine Arbeit mit einem Seminar in Istanbul. Die Teilnehmenden mit und ohne pädagogische Erfahrungen waren für ihre verschiedenen Arbeitszusammehänge in Verbindung mit dem Erdbeben dankbar für das ihnen vermittelte Wissen über Trauma, seine Symptome und Methoden, die in der Arbeit mit traumatisierten Menschen angewendet werden können. Der durch Spenden von Aktion Deutschland Hilft finanzierte Einsatz begann am 6. und 7. März in Malatya mit einem insgesamt 14-köpfigen Team, in dem neben Mitgliedern aus Deutschland, der Schweiz, Griechenland und dem Irak auch sechs Pädagoginnen und Pädagogen aus der Türkei vertreten waren. Im ostanatolischen Malatya fiel auf, dass es keine großflächige Zerstörung gibt. Zwischen einzelnen Häusern, die fast unversehrt aussehen, sind andere Häuser komplett zusammengesackt.

„Wir haben mit türkischen Kindern gearbeitet, die evakuiert wurden, weil ihre Häuser zerstört oder nicht mehr sicher genug wahren“, berichtete Einsatzleiterin Raphaela Logemann während ihres Einsatzes, „außerdem mit syrischen Kindern, die entweder bereits zum Zeitpunkt des Bebens als Geflüchtete in der Türkei lebten oder nach dem Erdbeben gekommen und seit etwa drei Wochen hier sind. Auch einige Kinder aus Afghanistan sind dabei.“

Neben der Arbeit mit den Kindern wird der Einsatz genutzt, um Netzwerke aufzubauen. „Wir vernetzen uns mit anderen NGOs – regional und international – um zu evaluieren, wie langfristige notfallpädagogische Strukturen aufgebaut werden können“, so Logemann.

Am 8. März reiste das Team in Gaziantep weiter und somit in eine Gegend, die sich näher am Epizentrum des Bebens befindet. Die Zerstörung ist hier großflächiger. Häuser, die nicht komplett eingestürzt sind, sind in der Regel so stark beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar sind. Die Arbeit begann im nahe gelegenen Pazarcık in der Provinz Kahramanmaraş mit türkischen Kindern in einem Camp. Die Aktivitäten waren geprägt von Anfangs- und Abschlusskreisen. Dazwischen finden altersgerechte Angebote statt, wie zum Beispiel Märchenerzählen, Malen, Tonen, Kreis- und Bewegungsspiele.

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