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Wenn die Welt zusammenbricht: Notfallpädagogische Hilfe in der Türkei

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Am 6. Februar 2023 bebte die Erde in der Türkei und Syrien, bei dem mindestens 40.000 Menschen starben. Wenn die äußere Welt zusammenbricht, ist nichts mehr wie es war, weiß die Notfallpädagogin Raphaela Logemann von den Freunden der Erziehungskunst, die im März einen notfallpädagogischen Einsatz in der türkischen Erdbebenregion begleiten wird.

Wie bereits in Haiti, Japan oder auch 2017 nach dem Erdbeben in Mexiko wird die Notfallpädagogik auch in der Türkei psychosoziale Unterstützung bieten, um die Kinder bei der Verarbeitung des Erlebten zu unterstützen. Dazu werden freie Flächen zwischen den Trümmern gesucht, die bei Bedarf von Geröll befreit werden. Singend werden die Kinder darauf aufmerksam gemacht, dass was auf der Fläche geschehen wird. Nach und nach finden sich Kinder und ihre Eltern aus der näheren Umgebung ein. Das Bedürfnis nach Freude und Spiel ist besonders groß, wenn nichts mehr ist, wie es war. Nach einem gemeinsamen Lied oder einem einfachen Bewegungsspiel werden die Kinder in Altersgruppen eingeteilt. Vor allem in Erdbebengebieten wird weiterhin unter freiem Himmel gearbeitet, zu groß die Angst (und auch die reale Gefahr), in geschlossene Räume zu gehen. Mit Steinen, Geröll oder auch Matten und Seilen oder anderen Gegenständen werden kleinere Bereiche abgegrenzt.

Durch einfache Klatschrhythmen, Bewegungsspiele und Lieder können körperliche Stressreaktionen beruhigt werden. Auch das Erleben von Freude in der Gruppe wirkt lösend und die Kinder erleben durch die Gruppenangebote Sicherheit im sozialen Gefüge. Wiederholungen bei den Aktivitäten verschaffen Vertrauen und stärken die Kinder darin, aktiv und freudig an den Angeboten teilzunehmen. Der Ablauf bleibt immer gleich, schon nach nur drei Tagen hat sich eine Routine eingespielt, die den Kindern ein großes Maß an Sicherheit vermittelt.

Bei künstlerische Aktivitäten können die Kinder ihrem inneren Erleben Ausdruck verleihen, ohne dass sie Worte suchen müssen für das, was sie erlebt haben. Sie werden also dazu eingeladen, innerlich „aufzuräumen“. Mit diesen Maßnahmen kann es gelingen, dass langfristige Auswirkungen des durch das Erdbeben verursachten Traumas verhindert oder abgemildert werden.

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