
Südafrika: Center for Creative Education
Ein schöner Raum mit überdachtem Außenbereich für die Ausbildung von Waldorflehrkräften und Erzieher*innen in Kapstadt
Im Centre for Creative Education (CCE) werden aktuell 103 Menschen zu Waldorflehrkräften und -Erzieher*innen ausgebildet. Die Ausbildung im CCE konzentriert sich auf die Entwicklung von Kindern und darauf, wie Lehrkräfte und Erzieher*innen ihre eigenen Programme für kreativen und ganzheitlichen Unterricht erstellen können. Hier werden die Wunder der Kindheit durch Kunst, Bewegung, Musik, Geschichtenerfinden, Geschichtenerzählen, Handarbeit und Handwerk erforscht. Kunst und Handwerk sind ein zentraler Bestandteil des Lehrplans, damit die Studierenden es später den Kindern in ihrer Obhut vermitteln können. Oft wissen die Studierenden anfangs nicht, wie man handwerklich arbeitet, aber während der Ausbildung wächst ihr Selbstvertrauen und sie erkennen, wie die künstlerische Arbeit ein zentrales Instrument sein kann, um den Lernprozess auf einer tieferen Ebene zu unterstützen.
Aufgrund der sinkenden Einnahmen während der Covid-19 Pandemie und in der Zeit danach, hatte das CCE nicht die finanziellen Mittel für die Instandhaltung des Gebäudes und der Räumlichkeiten. Viele der Studierenden konnten sich die Grundgebühren für die Ausbildung am CCE nicht mehr leisten, da sie ihre Arbeit verloren und andere Familienmitglieder unterstützen mussten. 90% der Studierenden zahlten schon vor der Pandemie nur zwischen 16% und 20% der Gebühren, die etwa 1.500 Euro pro Person betragen. Jetzt ist es noch weniger geworden. Das CCE würde den Studierenden gerne einen schönen Raum zur Verfügung stellen, da das Gebäude und die Klassenräume mittlerweile sehr heruntergekommen sind.
Es ist ihr Wunsch eines der Klassenzimmer neu zu streichen und einen überdachten Unterstand vor dem Klassenzimmer zu bauen sowie einige Bänke aufzustellen, damit die Studierenden einen Platz zum Sitzen haben, der auch überdacht ist, wenn es regnet oder zu warm ist. In Kapstadt kann es sehr heiß werden, deshalb ist es wichtig, Schattenplätze zu haben. Auch der Außenbereich soll neu gestrichen und verschönert werden.
Die Kosten für den Anstrich, den Bau der Überdachung und die Anschaffung von Bänken belaufen sich auf 50.000 Südafrikanische Rand, das sind etwa 3000 €.
Zum Projekt:
Die frühe Kindheit, d. h. die ersten sechs oder sieben Lebensjahre eines Kindes, ist geprägt von einem tiefen Gefühl des Staunens und der natürlichen Neugierde. In diesen entscheidenden ersten Jahren erlernt ein Kind viele lebenswichtige Fähigkeiten, entwickelt menschliche Beziehungen und eine Einstellung zum Lernen, die den Ton für den Rest seines Lebens angeben. Eine Atmosphäre der liebevollen Wärme und Führung, die dieses Gefühl des Staunens und der Ehrfurcht fördert, unterstützt eine gesunde Entwicklung.
Der wichtigste Aspekt dieser Arbeit ist die innere Einstellung der Lehrkraft und der Kindergärtner*innen, die dem Kind ein Beispiel geben müssen. Um für das Kind nachahmenswert zu sein, muss die Lehrkraft/ Kindergärtner*in viel innere Arbeit leisten. Die Ausbildung von Kindergärtner*innen, die diese kleinen Kinder unterstützen und begleiten sollen ist also von entscheidender Bedeutung.
Im Bewusstsein dieser wichtigen Arbeit begann das Centre for Creative Education (CCE) mit der Ausbildung von Lehrkräften, die in Early Childhood Development (ECD)-Zentren arbeiten, die überwiegend in den Township-Gemeinden außerhalb von Kapstadt liegen. Die Ausbildung hilft den ECD-Lehrkräften, die ausgebildet werden, Kinder in diesen wichtigen prägenden Jahren liebevoll zu erziehen und zu begleiten. Die Frauen und Männer, die an der Ausbildung teilnehmen, kommen hauptsächlich aus Haushalten mit einem sehr niedrigen monatlichen Einkommen von 100 bis 250 €, und es ist für sie fast unmöglich, die Ausbildung und den Transport zur Ausbildung zu bezahlen. Diese Faktoren haben sich während und nach der Pandemie noch verschlimmert.
Die 103 Menschen, die aktuell im CCE ausgebildet werden, sind bereit, hart zu arbeiten. An zwei Tagen in der Woche besuchen sie den Unterricht und verbringen dann drei Tage damit, an ECD-Standorten oder ehrenamtlich zu arbeiten. An den ECD-Standorten üben sie alles, was sie im Unterricht gelernt haben, und verbringen Zeit damit, die Kinder zu beobachten, sich aktiv mit ihnen zu beschäftigen und sich um sie zu kümmern.
Das Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, phantasievoll zu denken, produktiv zu sein und an ihrer eigenen Entwicklung zu arbeiten. Somit wird die Betreuung und Erziehung der Kinder verbessert, die Beschäftigungsmöglichkeiten für die Studierenden wird erhöht, ihre Gehaltsmöglichkeiten nach Abschluss der Ausbildung wird verbessert und sie werden in die Lage zu versetzt später ihren eigenen kleinen Kindergarten zu gründen, wenn sie es wünschen.