Freiwilligendienste | Notfallpädagogik
+49 (0)721 20111-0
Waldorf weltweit | WOW-Day | Patenschaften
+49 (0)30 617026 30
Home: Freunde Waldorf

Kolumbien: CES Waldorf

 

Fortführung des Kunstworkshops für die Kinder und Jugendlichen in Bogotás Favelas

Im Kunstworkshop der CES Waldorf modellieren über das Jahr verteilt etwa 180 Kinder mit Ton und Bienenwachs, aquarellieren, und lernen das Holzschnitzen und Bildhauen. Durch das künstlerische Arbeiten lernen die Kinder ihre äußeren Erfahrungen mit den ihren Gefühlen und Denkvorgängen in Beziehung zu bringen. Die äußere und innere Realität treffen im bildnerischen Gestalten aufeinander und ermöglichen eine neue Dimension um das eigene Leben zu verstehen. Das hilft den Kindern sehr, denn dabei wird ihre Resilienz gefördert, sie erhalten neue Perspektiven und Möglichkeiten mit ihrem Leben umzugehen.

Nach 21 Jahren des Bestehens der CES Waldorf, müssen nun die Werkzeuge für die Stein- und Holzschnitzerei ausgewechselt werden und die Kunstwerkstatt renoviert werden. Nur so kann den Kindern weiterhin die Möglichkeit geboten werden, in angemessenen Räumlichkeiten und mit den erforderlichen Handwerkzeugen und Materialien an diesem so wichtigen Workshop teilnehmen zu können.

Dafür möchte das Team Materialien (1.000 Euro) und neue Werkzeuge (2.000 Euro) kaufen. Außerdem brauchen sie Unterstützung bei der Bezahlung des Kunstpädagogen, der mit den Kindern arbeitet (7.000 Euro). Der Kunstpädagoge ist auch in der Traumapädagogik geschult und ein wertvoller Mitarbeiter, Vertrauensperson und Ansprechpartner für die Kinder.

 

Zum Projekt:

CES Waldorf (Corporación Educativa y Social Waldorf) ist eine gemeinnützige Organisation in Ciudad Bolívar, einem Stadtteil in den südwestlich gelegenen Bergen von Bogotá und einem der größten „Elendsgürtel“ Kolumbiens. Hier in Sierra Morena, Ciudad Bolivar, dem sozial äußerst schwierigen, von Armut und Gewalt geprägten Stadtteil, gibt es keine Kultur- und Freizeiträume für die Kinder und ihre Familien und so verschlimmern sich Belastungen und Bedürfnisse. Das führt häufig zu großen Angstzuständen, Stress und Depressionen.

Von der Waldorfpädagogik inspiriert, führt CES Waldorf ein besonderes Erziehungs- und Sozialprojekt durch. Durch Kunst und Kultur und auch mit medizinischer und psychologischer Betreuung wird den Kindern, Jugendlichen und deren Eltern die Möglichkeit gegeben, mit ihrer von extremer Armut, Drogen und Gewalt geprägten Lebenssituation umzugehen und ein würdevolleres und besseres Leben anzustreben.

Fünf Kindergärtnerinnen, drei Sozialarbeiter, ein Psychologe und eine Psychologin, ein Arzt und sieben ausgebildete Waldorfpädagog*innen, sowie elf Mitarbeitende im Verwaltungs – und Kommunikationsbereich kümmern sich um die rund 70 Kindergartenkinder, 150 Jugendlichen, sowie deren Familien.

In Kolumbien herrschte über mehr als fünf Jahrzehnten ein bewaffneter Konflikt zwischen illegal bewaffneten Milizen (Guerillas und Paramilitärs) und den staatlichen Sicherheitskräften der bis heute die Landflucht und Vertreibung von insgesamt mehr als vier Millionen Menschen bewirkte. Getrieben von Angst und Armut kommen täglich neue Menschen nach Bogotá, wo sie in den Slums von Ciudad Bolívar Zuflucht suchen. Dort versuchen sie sich inmitten einer Atmosphäre von Gewalt, Verwahrlosung, Schutzlosigkeit und sozialer Ausgrenzung ein neues Leben aufzubauen. Die Präsenz von kriminellen Banden, der Einfluss des illegalen Drogenhandels, sowie fehlende Arbeitsmöglichkeiten und mangelhafte Schulbildung verschärfen die Lage der Bevölkerung in den Bergen von Bogotá.

Inmitten dieser schwierigen sozioökonomischen Bedingungen und der prekären Sicherheitslage, stellt das „Haus der Farben“, wie CES Waldorf auch genannt wird, einen Ort der Heilung und Zuflucht dar. Mithilfe der Waldorfpädagogik finden hier teils stark traumatisierte Menschen den Glauben an sich selbst wieder.

In der "Casa de Colores" - CES Waldorf finden die betreuten Kinder und Jugendlichen (zw. 6 und 18 Jahren) Schutz und Geborgenheit an einem sicheren Ort. Sie können hier zu 100% auf die Lehrer, Psychologen und Sozialarbeiter zählen, die ihnen Unterstützung bieten und denen sie ihre Ängste, Sorgen, ihre Schmerzen, aber auch ihre Träume anvertrauen können. Wer in einem extrem verwundbaren und feindlichen Umfeld aufwächst, kann Selbstvertrauen und Selbstwahrnehmung nicht auf eine harmonische Weise entwickeln. Sinnliche und körperliche Erfahrungen, sowie Gleichgewicht, Bewegung und Lebensgefühl sind durch die konstanten Gewalterfahrungen in den Familien der Kinder und in der Gemeinschaft enorm geschädigt. Auch die Erfahrung und Entwicklung des eigenen Willens ist sehr zerbrechlich. Diese Kinder und Jugendlichen müssen die Fähigkeit erlangen, resilent mit ihren schwierigen Lebenssituationen und Krisen umzugehen, und dabei ein gutes Selbstwertgefühl zu bewahren und sich weiterzuentwickeln.

Jetzt fördern & spenden
Jetzt fördern & spenden