Seit Beginn der Coronakrise verteilt Pequeno Príncipe „cesta bàsicas“ sogenannte Lebensmittelkörbe, an die Familien, deren Kinder normalerweise in der Einrichtung ihre Mahlzeiten bekommen, an Mitarbeiter und deren Familien, aber auch an Menschen, die bisher nicht auf die Hilfe der Organisation angewiesen waren, aktuell jedoch in sehr großer Not sind. 

Wir haben die Menschen in Brasilien zur aktuellen Situation befragt und auf die Frage: „Wo und bei wem findest du Unterstützung und Hilfe?“, wurde mir oft „Pequeno Príncipe“ genannt. Da gibt es die Mitarbeiter, die einmal wöchentlich zusammen Brot backen und die Lebensmittelkörbe für die Familien packen. Sie haben hiermit aktuell eine Arbeit und es gibt ihnen Halt etwas tun zu können in dieser schweren und chaotischen Zeit. Da sind die Familien, die sich von der Regierung im Stich gelassen fühlen, aber in Pequeno Príncipe ebenfalls Halt und Hilfe finden. Ich spüre, wie dankbar diese Menschen der Organisation sind, dass sie in diesem Moment da ist und hilft, so gut es eben geht.

Silvana, eine Mutter eines Kindes, das ich unterrichtet habe, trifft die aktuelle Situation ebenfalls schwer. Ihr Mann hat aufgrund der Coronakrise seine Arbeit als Fahrlehrer verloren und die Familie bekommt kaum ausreichende, finanzielle staatliche Unterstützung. Sie haben zwei Kinder, Maria Clara sieben Jahre und Arthur zwei  Jahre alt. Seit Beginn der Quarantäne benötigen sie die Lebensmittelpakete von Pequeno Príncipe um überleben zu können. Vor zwei Wochen erzählte sie mir, dass sie ihren Lebensmittelkorb an eine andere Familie weitergegeben haben, die diese Grundnahrungsmittel zu diesem Zeitpunkt dringender benötigten als sie.

Diese Fürsorge zu Mitmenschen, obwohl die Familie selber nicht viel hat, hat mich so sehr berührt und diese Frau hat meinen tiefsten Respekt.