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Gaza 2016

Kindergarten-Gründung in Gaza

Nachhaltige Unterstützung in der Krisenregion

Von 23. bis 30. Oktober 2016 war erneut ein Notfallpädagogisches Team der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners im Gaza-Streifen, um kriegstraumatisierte Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Der Einsatz wurde unter anderem möglich durch zahlreiche Einzelspenden an die ehrenamtlichen Teammitglieder und unterstützte den von Reem Abu Jaber und der Nawa-Association initiierten Kindergartenbau.Mit unglaublichem Einsatz setzt sich der Verband für waldorfinspirierte Erlebnisse für Kinder und Jugendliche ein, die alle mindestens einen der letzten drei Kriege miterlebt haben.

Seit vielen Jahren beruhigen sich die Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen kaum, die Bevölkerung ist permanenten Spannungen ausgesetzt. Der letzte notfallpädagogische Einsatz fand 2014 statt. Damals endete der bisher schlimmste Gazakrieg. Die Bilanz waren über 2200 getötete Palästinenser, darunter allein 500 Kinder. Tausende Menschen wurden verletzt, rund 20.000 Häuser zerstört oder beschädigt. Seit dem hat sich an der Situation vor Ort trotzdem kaum etwas verändert. Viele Familien sind über mehrere Generationen traumatisiert und werden durch die ständige Bedrohung und die wiederholt aufflammenden Konflikte immer wieder aufs Neue belastet. Besonders schlimm ist die Situation für die vielen Kinder und Jugendlichen.

Bereits 2009 kam es zu einem ersten notfallpädagogischen Einsatz zur Unterstützung des Nawa-Teams, der aus Sicherheitsgründen jedoch nach wenigen Tagen abgebrochen werden musste. In der Zwischenzeit folgten zahlreiche Einsätze in den Gaza-Streifen, durch die Freundschaften und dauerhafte Kooperationen entstanden.
Unser langjähriger Projektpartner Reem Abu Jaber, Direktorin der „Nawa for Culture and Arts Association“, trägt seit Jahren dort zum Wiederaufbau bei, wo ganze Straßenzüge dem Erdboden gleichgemacht wurden. Es entstand bereits ein Jugendzentrum und ein Child Friendly Space. Nun baut sie mit weiteren Helfern einen Kindergarten und ein Bildungszentrum. Mit großem Einsatz verfolgt Reem Abu Jaber seit Jahren das Ziel, Kindern und Jugendlichen- die ja alle mindestens einen der letzten drei Kriege miterlebt haben- Waldorfpädagogik zu bieten und sie so auch ihre traumatisierenden Erfahrungen besser verarbeiten zu lassen. Die geplanten Einrichtungen erschließen in Gaza ein pädagogisch neues Feld, bei dem die Erziehung des ganzen Menschen im Zentrum steht, betont Peter Elsen, Eurythmist und Mitglied des Notfallpädagogischen Teams. Der Bau des El Hakajat-Kindergartens ist schon weit fortgeschritten und kann nun mit Spendengeldern aus einem Sponsorenlauf im Rahmen des WOW-Day fertiggestellt werden. Die Gelder unterstützen maßgeblich die Inneneinrichtung und die Gestaltung des Außengeländesdes des neuen Kindergartengebäudes. In einem Video wendet sich Reem Abu Jaber, direkt an die Schüler: "Ich stehe hier vor dem Kindergarten, für den ihr im Oktober gelaufen seid. Ich möchte euch allen von Herzen danken für euren Einsatz für Humanität und für eure so unglaubliche Unterstützung und Hilfe. Ich stehe hier vor dem künftigen Freispielgelände, was durch euer Sponsorengeld zu einem wunderbaren Ort werden kann, wo die Kinder spielen und lernen können! Ganz, ganz viel Liebe und Anerkennung! Habt von Herzen Dank aus Gaza!“ Die Einweihung wird dann noch in diesem Jahr stattfinden. Aus diesem Grund stand beim Einsatz im Oktober neben der direkten pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen die fachliche Schulung palästinensischer Pädagogen im Vordergrund.

Die neuen und alten lokalen Mitarbeiter, die die Notfallpädagogen zum Teil schon aus vergangenen Einsätzen kennen, wurden weiter geschult und beraten. Kurze Fortbildungseinheiten und Praxisbeispiele unterstützten sie und ihnen halfen beim Aufbau des Kindergartens und des Bildungszentrums.
Das vierköpfige Team bestand aus zwei Waldorf-Pädagogen, einer Kunsttherapeutin und einem Eurythmisten. Sie alle sind erfahrene Notfallpädagogen und haben bereits mehrfach an Einsätzen im Gaza-Streifen teilgenommen.

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