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Notfallpädagogische Tagungen

Krieg, Flucht, Alltag – Trauma bei Menschen mit Behinderung - Tagung 2022

Wir blicken zurück auf drei Tage Hybrid-Konferenz, die es mehr als 150 Menschen aus aller Welt ermöglicht hat, sich vor Ort und Online über das diesjährige Thema „Krieg, Flucht, Alltag – Trauma bei Menschen mit Behinderung“ auszutauschen.

Bernd Ruf eröffnete die Tagung Freitag Nachmittag mit einem Vortrag, in dem er zunächst beschrieb, was die Notfallpädagogik ist, und wie sie Kindern und Jugendlichen helfen kann, ihre traumatischen Erlebnisse zu überwinden. Direkte Bezüge zum Thema Behinderung und Flucht schuf er mit einem Blick auf die Situation in der Ukraine, die er eindrücklich mit Erfahrungen aus Einsätzen in aller Welt unterfütterte.

Walter Dahlhaus beschrieb mit seinem Hintergrund als Heilpädagoge und Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie in seinem Votrag unter dem Titel „Trauma und Behinderung“, wie sich die Themen Trauma und Behinderung überschneiden. Durch seine weitreichende Erfahrung mit Menschen mit Assistenzbedarf konnte er sehr eindrücklich schildern, an welcher Stelle Notfallpädagogik so wichtig ist für Menschen, die von Traumata betroffen sind und eine Behinderung haben.

Den zweiten Tag der Tagung leitete Martin Kühn vom traumapädagogischen Institut Norddeutschland mit einem online-Vortrag ein. Herr Kühn ging unter anderem darauf ein, wie der Blick auf Menschen mit Behinderung oft den Blick auf den Menschen an sich verliert und mehr die Behinderung als den Menschen sieht. Es kommt mehr auf die Reaktion von außen an wie „behindert“ sich ein Mensch fühlt, als auf die Behinderung an sich. Herr Kühn schilderte des Weiteren sehr eindrücklich, warum Menschen mit Assistenzbedarf ein erhöhtes Risiko für traumatisierende Erfahrungen haben.

Im darauffolgenden ersten Workshop-Block konnten die Teilnehmenden vor Ort zwischen drei Workshops u wählen. Joachim Lenzt bot einen Workshop zu Fadenspielen an, eine spielerische Möglichkeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Austausch zu gelangen und motorische Fähigkeiten zu schulen und spielend weiterzuentwickeln. Micaela Saubers Workshop zum Thema Märchen eröffneten den Teilnehmenden eine Märchenhafte Welt in der das Erzählen und Hören von Märchen als Heilmittel vermittelt wurde. Irina Jankowski bot einen Workshop zum Thema Malen und Tonen in der Heilpädagogik an. Vor allem in der Arbeit mit Kindern kann das Arbeiten mit Ton helfen die eigenen „Mitte“ zu finden.  Auch online hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Workshops in drei verschiedenen Sprachen zu wählen.

Heinz Rembor vom ASB Coburg hielt am Samstagnachmittag einen Vortrag in dem er vor allem das Thema Kriseninterventionen bei Menschen mit Handicap in den Vordergrund stellte. Die Schilderungen seiner praktischen Erfahrungen in dem Bereich untermauerte er mit sehr praktischen Hilfsmitteln, die die Umsetzbarkeit greifbar machten.

Den Samstag Abend beendete Reem Mouawad mit einem Vortrag über die Einrichtung Step Together im Libanon. Sehr eindrücklich schilderte sie wie die Themen Flucht, Trauma und Behinderung im Libanon aufeinandertreffen und die Mitarbeitenden sowie die betroffenen selber vor Herausforderungen stellen. Sie schloss ihren Vortrag ab mit Worten der Hoffnung und der Zuversicht und dem Appell die Dinge mehr mit dem Herzen als mit den Augen anzugehen.

Unter dem Titel „Behinderung traumatisiert - Traumatisierung behindert“ hielt Martin Straube am Sonntagvormittag den letzten Vortrag der diesjährigen Tagung. Er legte nochmal ein Augenmerk darauf, dass der Begriff Trauma oft inflationär und unscharf genutzt wird, obwohl wir heute wissen, dass trotzdem viele Traumata unerkannt bleiben. Ein abschließendes Zitat von Herrn Straube das wegweisend für die Arbeit in der Notfallpädagogik stehen kann, war: „Freude macht unglaubliches möglich in der Arbeit mit Traumapatient:innen. Menschen mit Behinderung brauchen das. Alle Menschen brauchen das. Menschen mit Behinderung brauchen da kein Extraprogramm.“

Corona - Chancen und Risiken für Kinder und Jugendliche - Tagung 2021

Internationaler Austausch zur Corona Krise als Online- und Präsenzveranstaltung

Welche Folgen hat die Corona Krise für Kinder und Jugendliche? Was können wir tun, um ihre Lebensbedingungen, ihre Gesundheit und Entwicklungschancen wieder zu verbessern? Wie sieht die Situation in anderen Ländern aus, wie etwa im Libanon? Einem Land, das zusätzlich zur Pandemie mit weiteren schwerwiegenden Problemen zu kämpfen hat? All diesen und vielen weiteren Fragen wurde vom 4. bis 6. Juni 2021 auf der 9. Notfallpädagogischen Jahrestagung nachgegangen, die in diesem Jahr unter dem Titel „Die Corona Krise – Risiken und Chancen für Kinder und Jugendliche“ sowohl im Parzivalzentrum in Karlsruhe, als auch online per Live-Übertragung stattfand. Inhalte aus Vorträgen und Workshops wurden auf diese Weise einem breiten internationalen Publikum zugänglich gemacht. Dazu wurden alle Vorträge simultan ins Englische und Spanische übersetzt und die Workshops fanden in verschiedenen Sprachen mit Untertiteln statt. Etwa 800 Teilnehmer*innen aus aller Welt verfolgten die Veranstaltung über den Bildschirm, während vor Ort rund 40 Teilnehmer* aktiv am Geschehen teilhaben konnten.

Nach einer allgemeinen Einführung in die Notfallpädagogik von Lukas Mall, setzte sich Bernd Ruf ausführlicher mit den Risiken und Chancen der Corona Krise für Kinder und Jugendliche auseinander. Er sprach darüber, wie die Pandemie den Alltag vieler Menschen dramatisch verändert hat. Viele sind verunsichert und verängstigt. Die kollektive Traumatisierung kann auch nachhaltige biografische und gesellschaftliche Folgen haben, besonders für Kinder und Jugendliche. Schon jetzt zeigen nationale und internationale Studien, dass die oft traumatischen Erfahrungen der Corona-Krise die psychosoziale Entwicklung vieler Kinder und Jugendlicher nachhaltig beeinträchtigen. Notfall- und Traumapädagogik kann ihnen durch diese Krise helfen.

"Die Angst hat die Jüngsten erreicht, Schulkinder vereinsamen am Computer und Jugendlichen fehlen optimistische Perspektiven", sagt Dr. med. Karin Michael. Die Oberärztin der Kinderambulanz im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit der Frage, wie die Jüngsten besser geschützt werden können und sie zeigte dabei interessante Lösungsansätze auf.

Samstag eröffnete Dr. med. Milan Meder die Vortragsrunde. Als Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie & -psychotherapie sowie Sozialmedizin ist er damit konfrontiert, wie massive Bindungs- und Beziehungsstörungen, völliges Entgleisen des Körpergewichts und Krankheitsbilder wie ADHS und Autismus, gestörte Tag/ Nachtrhythmen und Suizidalität versus Aggression drastisch zunehmen. In seinem Vortrag ging er der Frage nach, wie man mit therapeutischen und notfallpädagogischen Ansätzen Heilung bringen kann.
Von den ständigen Herausforderungen in Pandemiezeiten, der Wirtschaftskrise und dem Überleben nach der Explosion im Hafen von Beirut, berichtet Dr. Reem N. Mouawad. Sie ist die Vorsitzende und Schulleiterin der Step Together Association, einer gemeinnützigen Organisation für Kinder und Erwachsene mit besonderen Bedürfnissen und Dozentin für Sonderpädagogik, sowie  internationale Expertin für Heilpädagogik.

Zudem erzählte Notfall- und Traumapädagoge Reinaldo Nascimento aus Brasilien eindrücklich von notfallpädagogischen Einsätzen während der Pandemie und von der schwierigen Situation vor Ort. Brasilien hat, wie viele andere Länder, zusätzlich mit weiteren schwerwiegenden Problemen zu kämpfen und wurde besonders schwer vom Virus getroffen.

Abschließend zeigte Dr. med. Christian Schopper, Facharzt für Neurologie, Psychotherapie und Psychiatrie, in seinem Vortrag auf, wie mit der Besinnung auf das Wesen des Menschen Heilung möglich ist, wie das durch Pädagogik geschehen kann und wie Prognose- und Resilienz-Kriterien aufgebaut sind. 

Der Sonntag startete schließlich mit Prof. Dr. Tomáš  Zdrazil, Dozent für anthroposophisch-anthropologische Grundlagen der Waldorfpädagogik an der Freien Hochschule Stuttgart. Er ging unter anderem der Frage nach, welche Aspekte und Schritte im Hinblick auf das Kindeswohl aus der Sicht eines anthroposophischen Gesundheitsverständnisses wesentlich scheinen und welche Aufgaben die Schule heute im Hinblick auf die Stärkung und die Förderung der gesunden Entwicklung ihrer Schüler hat.

Ein breites Angebot an Workshops ergänzte das Tagungsprogramm zwischen den Vorträgen am Wochenende und machte es möglich, dass die praktischen Methoden der Notfallpädagogik ausprobiert und erlebt werden konnten. Übungen zur Stärkung des seelischen und geistigen Immunsystems, zur Emotionsregulation und Impulskontrolle sowie Angebote aus dem künstlerischen Bereich standen dabei auf dem Programm. Die Teilnehmer*innen bekamen Einblicke ins Plastizieren mit Ton, in die Poesietherapieund das Märchenerzählen. Interessante Einblicke gab auch ein Feuerwehrmann aus Argentinien, der von den heftigen Bränden in Patagonien und seiner Arbeit erzählte.

Wir möchten uns herzlich bei den Referent*innen und Workshopsleiter*innen sowie bei allen Mitwirkenden bedanken und sehen der nächsten Jahrestagung optimistisch und in freudiger Erwartung entgegen.

 

Die Welt zu Gast in Karlsruhe

Internationale Fachtagung 2019 und Gründung des Verbundes „Notfallpädagogik ohne Grenzen“

Trauma – ein Begriff, der in vielen Zusammenhängen gebraucht wird und dennoch oft unbestimmt bleibt. Was sind die Aspekte von Traumata, welche ganz unterschiedlichen Anlässe traumatisieren Menschen und vor allem, wie können die Betroffenen unterstützt werden?

Unter dem Titel „Notfallpädagogik - Wie Pädagogik verletzten Kinderseelen helfen kann“ fand vom 20.-23. Juni 2019 die achte Notfallpädagogische Jahrestagung in den Räumlichkeiten des Parzival-Zentrums in Karlsruhe statt. Unter der Schirmherrschaft  von Ministerpräsident Winfried Kretschmann standen neben der Fokussierung auf die Basis der Notfallpädagogik der Austausch und die weltweite Vernetzung im Fokus. Vor diesem Hintergrund wurde am Sonntag auch die Gründung des internationalen Verbundes „Notfallpädagogik ohne Grenzen“ gefeiert.

In Krisen und Katastrophen weltweit, die geprägt sind von geprägt von Angst, Hunger und Tod, leiden vor allem Kinder ganz besonders. Sie befinden sich in einer Situation, die frühzeitiger und professioneller Unterstützung bedarf. Kristina Wojtanowski sprach in ihrer „Einführung in die Notfallpädagogik“ darüber, wie diese Unterstützung aussehen kann, wie die notfallpädagogischen Methoden angewandt werden, was die Herausforderungen von Kriseneinsätzen sind und was potenzielle Einsatzteilnehmer*innen benötigen, um mitzuwirken.

Bernd Ruf ging im anschließenden Eröffnungsvortrag „Seelen-Tsunamis“ auf die spezifischen Aspekte einer anthroposophischen Notfallpädagogik bei Kindern und Jugendlichen ein. Anhand von Beispielen erläuterte er, wie die individuelle und berufliche Leistungsfähigkeit durch Traumata beeinträchtigt werden können und wie dem entgegen gewirkt werden kann. „Traumafolgen überwinden“ war auch das Thema von Andreas Krüger. Der Facharzt für Kinder- und Jugendpsychatrie und Initiator des Ankerland-Vereins ging darauf ein, wie Helfer*innen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen traumatischen Stress erkennen, verstehen und heilen können.

Am Freitag standen das Krisenmanagement und die psychosoziale Betreuung bei so genannten Großschadenslagen im Fokus. Nicht nur Naturkatastrophen und Kriege können Kinder traumatisieren. Auch Unfälle oder andere Unglücke bedürfen Notfallvorsorge und Hilfeleistung. Das KiKat-Forschungsprojekt, über das der Pädagoge und Notfallsanitäter Harald Karutz sprach, soll die psychosoziale Notfallversorgung für Kinder und Jugendliche während komplexer Gefahren- und Schadenslagen untersuchen und weiterentwickeln. Auch die Betreuung im Anschluss stellt eine komplexe Aufgabe für spezialisierte Fachleute dar, die auf die jeweiligen Bedingungen vor Ort zugeschnitten werden muss. Der Psychologe Thomas Weber erläuterte „Das Konzept der strukturellen interdisziplinären Nachsorge“ und wie wichtig es ist, eine Koordinierungsstelle zu haben, die alle notwendigen Arbeitsschritte steuert und kontrolliert.

Aber warum leiden manche an tiefgreifendsten Traumafolgen bis hin zum Erlöschen der Lebensmotivation – und andere nicht? Martin Straube stellte dar, was eine Biographie vorantreibt, was die Kraft ist, die Entwicklung ermöglicht und welchen Stellenwert das innere Feuer der Motivation und die Resilienz eines Menschen haben. Diese Widerstandskraft, die Personen ermöglicht, sich gegen Traumata, schwierige Bedingungen und Belastungen zur Wehr zu setzen, beleuchtete auch Christian Schopper in seinem Vortrag zur Trauma- und Resilienzforschung.

Waren es zunächst vor allem die Schulmassaker in den USA, haben Amokläufe auch Europa lägst erreicht. 2016 tötete und verletzte ein 18-jähriger Schüler zahlreiche Menschen in München. Hermann Saur war dort selbst im Einsatz. Er zeigte am Samstagnachmittag Möglichkeiten und Grenzen, Stärken und Schwächen einer psychosozialen Akutbetreuung auf, sowohl anhand des Amoklaufs, aber auch an vielen weiteren Beispielen aus der täglichen Arbeit. Doch nicht nur im Akutfall ist ressourcenorientiertes Vorgehen wichtig: Für die nachhaltige Verarbeitung eines Traumas ist eine spezielle psychotherapeutische Behandlung häufig sinnvoll oder notwendig. Ganz praktisch führte am Abend Annette Junge-Schepermann anhand zweier Kinder aus ihrer Praxis und mit kurzen imaginativen, interaktiven Selbsterfahrungsübungen in die 5-stufige Pentagramm-Traumatherapie ein.

Das selbst erfahren und tätig werden dieses Vortrags wurde ergänzt durch zahlreiche Workshops. Erlebnisse und Gefühle verbalisieren, kreative Ausdrucksmöglichkeiten finden, Ritualisierungen und Rhythmen pflegen, Bewegung fördern, zum Spielen anregen und für Entspannung sorgen - Die praktischen Methoden der Notfallpädagogik konnten ausprobiert und erlebt werden.

Den Höhepunkt der Tagung bildete der Festakt am Sonntag mit der feierlichen Unterzeichnung der gemeinsamen Rahmenvereinbarung des internationalen Verbunds von Teams aus 24 Ländern. Die Zusammenarbeit beruht auf gemeinsamen Grundsätzen, denen sich alle Mitglieder verpflichtet fühlen. So sind Helfer*innen nachhaltig, schnell und unbürokratisch auf der ganzen Welt in notfallpädagogischen Interventionen tätig. Sie unterstützen, wo es am dringendsten nötig ist und „Notfallpädagogik ohne Grenzen“ wird möglich.

Teufelskreis Trauma - Wie Notfallpädagogik transgenerationale Traumata überwinden hilft 2018

(für Tagungsberichte der vergangenen Jahre bitte runter scrollen)

 

Vom 1. bis 3. Juni 2018 fand die siebte Notfallpädagogische Jahrestagung der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. in Karlsruhe statt. Mit dem Titel „Teufelskreis Trauma – Wie Notfallpädagogik transgenerationale Traumata überwinden hilft“ lag der Fokus in diesem Jahr auf den notfallpädagogischen Handlungsansätzen bei vererbtem Leid. Da traumatische Erfahrungen die Betroffenen meist ein Leben lang belasten werden sie nicht selten an ihre Nachkommen weitergegeben.

Rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen in den Räumlichkeiten des Parzival-Zentrums zusammen, um  sich im Rahmen von Vorträgen und Workshops mit diesem Thema zu beschäftigen. Kristina Wojtanowski, Leiterin der Notfallpädagogik in Karlsruhe, startete am Freitag mit ihrer allgemeinen Einführung in die Notfallpädagogik. Sie erläuterte die Methoden der Notfallpädagogik und veranschaulichte den Teilnehmern die speziellen Herausforderungen von notfallpädagogischen Kriseneinsätzen.

Nach einer musikalischen Einleitung und der offiziellen Tagungseröffnung durch Bernd Ruf und Melanie Reveriego folgte der erste Vortrag des Kinderarztes Dr. Georg Soldner. Er befasste sich zunächst mit der Darstellung der gesunden kindlichen Entwicklung und ging von dieser Grundlage auf das Thema „Traumaentstehung und Traumafolgen“ ein.

Die Journalistin und Bestseller-Autorin Sabine Bode konnte krankheitsbedingt leider nicht an der Tagung teilnehmen, weshalb ihr geplanter Vortrag am Abend durch Henriette Dekkers-Appel ersetzt wurde. Die Juristin und Psychotherapeutin griff darin das Tagungsthema gezielt auf und zeigte anhand von Fallbeispielen aus der Praxis, wie sich Traumata auf die nächsten Generationen auswirken und übertragen können und was mögliche Ansätze sind, um Betroffenen zu helfen.
Den Samstag leiteten die Anwesenden morgens mit dem gemeinsamen Anfangskreis auf dem Schulhof des Parzival-Zentrums ein.  Danach hielt Dr. med Christian Schopper einen Vortrag zum Thema „Die zertrümmerte Seele, Möglichkeiten und Wege der Heilung“. Der Arzt und Psychotherapeut zeigte auf, wie die mögliche Heilung von symptomatischen Traumafolgestörungen aussehen kann und was die Kriterien und Bedingungen sind, um vor allem auch in schweren Fällen Heilung möglich zu machen.

Nach einer kurzen Pause startete schließlich die erste Workshop-Einheit. Auch in diesem Jahr konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einem vielfältigen Angebot wählen: Erlebnispädagogik, Traumatherapie mit Tieren, heilendes Spiel, die Bedeutung der Bewegung in der Traumabearbeitung, Plastizieren und Malen als künstlerische Möglichkeit um traumatisierte Kinder zu stabilisieren oder Märchenerzählen in der Notfallpädagogik- es gab viele Gelegenheiten, um sich auszuprobieren oder neue Erfahrungen zu sammeln.
Die zweite Workshop-Einheit fand direkt nach dem Mittagessen statt und nach einer kurzen Pause sprach Oberstabsarzt Dr. Alexandra Arndt über die Herangehensweise an Traumata in der deutschen Bundeswehr. Die Truppen- und Notärztin ging den Fragen nach, wie in deutschen Auslandseinsätzen vor Ort und anschließend im Heimatland psy chotraumatisierte Soldaten behandelt werden, um  Auswirkungen auf die folgenden Generation zu vermeiden.  


Nach dem Abendessen, welches in der Schulküche des Parzival-Zentrums von Kochteamern der „Freunde“ zubereitet wurde, gab Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan in seinem Vortrag einen Überblick über die Theorie der transgenerationalen Traumata und mögliche Behandlungsstrategien. Damit sprach er ein aktuelles Thema an, da die Erforschung der gesundheitlichen Folgen von kollektiven traumatischen Erfahrungen erst in den letzten Jahren begonnen hat. Den ereignisreichen Tag ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie auch am Abend zuvor mit einem gemeinsamen Abschlusskreis ausklingen.

Am Sonntag konnten sich alle Anwesenden noch einmal während des Vortrags von Bernd Ruf mit dem Tagungsthema auseinandersetzen. Unter dem Titel „ Leiden, ohne zu wissen, warum..“  behandelte er die Apsekte anthroposophischer Traumapädagogik bei transgenerationalen Traumatisierungen, bevor dann zur dritten und letzten Workshop-Einheit übergegangen wurde.
Zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung bedankte sich Bernd Ruf am Mittag bei allen ReferentInnen für ihr Engagement und bei allen Beteiligten, welche dieses Wochenende möglich gemacht haben. Mit einem auf Leinwand gedruckten Bild von Kindern aus dem Nordirak und einer Rose wurden die ReferntInnen und WorkshopleiterInnen verabschiedet.

Krieg, Trümmer, Traumata - Notfallpädagogik – Mehr als Methoden 2017

Vom 09. -11.06.2017 fand in Karlsruhe die sechste notfallpädagogische Jahrestagung der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. statt. Die Tagung stand dieses Jahr ganz unter dem Motto: „Krieg, Trümmer, Traumata- Notfallpädagogik – Mehr als Methoden“.

Rund 120 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen in den Räumlichkeiten des Parzival-Zentrums zusammen um sich mit dem diesjährigen Motto auseinander zusetzen. Interessante Vorträge gefüllt mit neuen Aspekten und spannende Workshops mit praktischen Methoden und Tipps für die tägliche Arbeit waren Mittelpunkt der Tagung.

Der Freitag wurde von Kristina Wojtanowski, der Leiterin der Notfallpädagogik in Karlsruhe, gestartet. Mit ihrer Einführung in die Notfallpädagogik hat sie die Thematik noch einmal verdeutlicht und den Teilnehmern und Teilnehmerinnen näher gebracht.
Am Nachmittag hielt Bernd Ruf einen Vortrag zum Thema „Krieg gegen das Ich – man-made-disasters und ihre Folge“. Nach dem Abendessen, welches in der Schulküche des Parzival-Zentrums zubereitet worden ist, stand Ralf Willinger auf der Bühne. Als Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten und Referent für Kinderrechte bei Terre Des Hommes hat er sich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und sprach über die Ängste und Hoffnungen der Kinder, Eltern und Familien.

Nach dem gemeinsamen Anfangskreis auf dem Schulhof des Parzival-Zentrums am Freitagmorgen hat Dr. phil. Dima Zito die Thematik der KindersoldatInnen aufgegriffen. Sie sprach über die Flucht der Kinder. Anschließend begannen die Workshops. Die TeilnehmerInnen hatten die Wahl zwischen vielen verschiedenen Angeboten, wie Eurythmie, Kunsttherapie im Haus mit Farben oder in der Natur mit gefundenem Material, Arbeit mit Tieren, Erlebnispädagogik oder die Arbeit mit Geflüchteten sowie Gesprächsgruppen. Hier konnten sich die TeilnehmerInnen selbst ausprobieren und neue Erfahrungen für ihre weitere Arbeit sammeln. Nach dem Mittagessen und einer weiteren Workshop-Einheit wurde zu einem Vortrag von Andreas Müller-Cyran eingeladen. Der Gründer und fachliche Leiter des bundesweit ersten Kriseninterventionsteam referierte über die Arbeitsweise der psychosozialen Notfallversorgung unter ungewöhnlichen Umständen und im Ausland. Im Anschluss berichteten lokale Mitarbeiter aus Afrika, Kolumbien und Chile von der Arbeit vor Ort, wobei der Schwerpunkt erneut auf der Begegnung mit KindersoldatInnen lag..
Wie der Tag  angefangen hat so endete er auch, mit einem gemeinsamen Kreis. Nach dem gemeinsamen Beginn am Sonntag sprach Dr. med. Christian Schopper in seinem Vortrag „Vom zertrümmerten Selbst zur Heilung der Seele – was ist möglich?“ über die Folgen von. kriegerischen Auseinandersetzungen. Nicht nur die äußere Welt liegt hier in Trümmern sondern auch die eigene Identität und Persönlichkeit werden verletzt.

Nach der dritten und letzten Workshop-Einheit am Sonntagmittag bedankte sich Bernd Ruf bei allen ReferentInnen für ihr Engagement und bei allen Beteiligten, welche dieses Wochenende möglich gemacht haben. Mit einem gerahmten, selbstgemalten Bild von Kindern aus dem Nordirak wurden die ReferntInnen und WorkshopleiterInnen verabschiedet.
Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen haben sich alle Teilnehmer/innen mit ihrem neuen Wissen und vielen tollen Erfahrungen auf den kurzen oder etwas längeren Weg nach Hause gemacht.

Rückblick: Krieg - Flucht - Trauma 2016

Unter der Schirmherrschaft von Herrn Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, fand vom 26.-29. Mai 2016 in Karlsruhe die fünfte notfallpädagogische Jahrestagung der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. statt. Die Tagung wurde in Kooperation mit  der Medizinischen Sektion am Goetheanum, der Mahle-Stiftung und der IONA-Stiftung und mit der Unterstützung von Aktion Deutschland Hilft durchgeführt. Im Rahmen der Tagung  wurde zudem das 10-jährige Bestehen der Notfallpädagogik gefeiert.

Rund 150 TeilnehmerInnen kamen in den Räumlichkeiten des Parzival Zentrums zusammen, um sich unter dem Motto „Krieg – Flucht – Trauma: Traumata durch Krieg und Zwangsmigration und hilfreiche notfallpädagogische Interventionsansätze“ damit zu beschäftigen, wie fluchtbedingte Traumata entstehen und wie sie Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nehmen können. Spannende Vorträge vermittelten wissenschaftliche Hintergründe und theoretische Grundlagen, in Workshops wurden praktische Methoden und Tipps für die tägliche Arbeit weiter gegeben.
Wie auch bei notfallpädagogischen Einsätzen üblich, wurde jeder Tag mit einem Morgenkreis eröffnet und mit einem Abschlusskreis gemeinsam beendet.

Festakt und Tagungseröffnung:


Den Auftakt zur Tagung bildete der Festakt am Donnerstag. Nach einer musikalischen Einleitung begrüßte Bernd Ruf, Vorstand bei den Freunden der Erziehungskunst, die Anwesenden und ließ mit einem bewegenden Bildvortrag auf die vergangenen 10 Jahre Notfallpädagogik zurückblicken. Anschließend hieß Melanie Reveriego, Schulleiterin des Parzival-Zentrums, die Gäste in der Schule willkommen und es wurden Grußworte von Dr. Martin Lenz, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, Claus Peter Röh, Leiter der Pädagogischen Sektion am Goetheanum und Nasreen Bawari, Landesrepräsentantin Kurdistan-Irak, an die Zuhörer gerichtet.
Mit Liedern aus Pakistan und Afghanistan, die von Jugendlichen der Parzival-Jugendhilfe vorgetragen wurden, ging es weiter. Nach einem berührenden Solo kam Stimmung auf, es wurde geklatscht und getanzt und dem Festakt ein würdiger Abschluss gegeben.
Mit seinem Vortrag „Krieg – Fluchttrauma – Notfallpädagogik“ eröffnete Bernd Ruf am Nachmittag den fachlichen Teil der Tagung. Am Abend berichteten lokale Kollegen von ihrer Arbeit und den Projekten im Nordirak und in Kenia.

Hintergründe und Grundlagen: Vorträge

Der Freitag wurde durch den bereits von vielen gespannt erwarteten Vortrag von Kilian Kleinschmidt begonnen. Der internationale Networker und humanitäre Experte sprach über „Menschenwürde, Individualismus und Gemeinschaft auf der Flucht“. Am Nachmittag behandelte Prof. Dr. Harald Karutz, Leiter des Notfallpädagogischen Instituts in Essen, die wissenschaftlichen Aspekte von notfallpädagogischer Hilfe für „Kinder in Notfällen“. Der Abend stand wieder ganz im Zeichen der Arbeit im Ausland, mit Berichten von den Philippinen und aus Ecuador.
Mit seinem Vortrag „Zwischen Chaos und Takt“ erläuterte Dr. Martin Straube am Samstagvormittag, wie wichtig der Rhythmus im menschlichen Organismus ist, was passiert, wenn dieser durch ein Trauma gestört wird und wie er bei der Bewältigung eines Traumas helfen kann. Am Abend sprach Dr. Christian Schopper in „Posttraumatic Growth“ über das Trauma als Chance für inneres Wachstum.
Nach dem Abschlussvortrag über spirituelle Aspekte der Notfallpädagogik in Bernd Rufs „Vom Roten Kreuz zum Rosenkreuz“ berichteten am Sonntag weitere  internationale Kollegen von ihrer Arbeit in Kolumbien und Chile.

Notfallpädagogik umsetzen: Workshops & Worldcafé

In vielseitigen Workshops hatten die TeilnehmerInnen am Freitag und Samstag die Gelegenheit, das erarbeitete Wissen in die Praxis umzusetzen und verschiedene notfallpädagogische Methoden selbst auszuprobieren und zu erlernen. Die Bandbreite der Angebote reichte von Bewegungsformen wie Erlebnispädagogik und Eurythmie über therapeutische Methoden wie Formenzeichnen und Plastizieren bis hin zu heilsamem Erzählen, Kleinkindpädagogik und tiergestützter Therapie. Auch Gesprächsgruppen zu Psychohygiene, Jugendhilfe und Traumaverständnis boten die Möglichkeit, tiefer in bereits Gehörtes einzusteigen.

Erstmals wurde in diesem Jahr ein Worldcafé am Samstagnachmittag veranstaltet. Hier hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen, Unterstützung und neue Ideen zu finden, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Hier fand sich auch die Möglichkeit, mit MitarbeiterInnen der Notfallpädagogik zu sprechen und sich konkret über die Möglichkeiten einer Einsatzteilnahme mit den Freunden der Erziehungskunst zu informieren.
Die Pausen und gemeinsamen Mahlzeiten boten eine weitere Chance, sich kennenzulernen.

Rückblick: Flucht - Trauma - Schule 2015

Unter dem Titel „Flucht – Trauma – Schule“ fand am Wochenende das erste Fortbildungsangebot der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. speziell für LehrerInnen und HelferInnen im Flüchtlingsbereich statt. Das Seminar wurde in Kooperation mit dem Parzival-Schulzentrum in Karlsruhe durchgeführt.

Im Zentrum der zweitägigen Veranstaltung am Parzival-Schulzentrum stand die Frage, wie Notfallpädagogik minderjährige Flüchtlinge in der Schule bei der Integration unterstützen kann.
Die Veranstalter, das Parzival-Schulzentrum Karlsruhe und die Freunde der Erziehungskunst, haben bereits langjährige Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten Kindern. Die Notfallpädagogik der Freunde der Erziehungskunst organisiert bereits seit 2006 psychosoziale Hilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche in Krisen- und Katastrophengebieten.  Dabei wird mit waldorfpädagogischen Methoden und verwandten Therapieformen gearbeitet, um bei der Verarbeitung des Erlebten zu unterstützen. Nach den gleichen Prinzipien arbeitet das Parzival-Schulzentrum mit traumatisierten Kindern in Deutschland und seit Herbst 2014 in fünf Flüchtlingsklassen auch mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.

Über  180 PädagogInnen, HelferInnen und Interessierte aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz fanden sich von 31. Oktober bis 1. November in Karlsruhe ein, um von diesen Erfahrungen zu lernen. In Vorträgen, Workshops und Gesprächsgruppen wurde auf Fluchttraumata, Psychohygiene für Helfer und notfallpädagogische Methoden eingegangen.  Eine angemessene pädagogisch-therapeutische Hilfe für traumatisierte Flüchtlingskinder kann ihre Integration in die Schule und in die neue Umgebung wesentlich unterstützen.

Fluchttrauma, Notfallpädagogik und Psychohygiene


Mit einem Vortrag über Fluchttraumata bei Kindern eröffnete Bernd Ruf, Schulleiter des Parzival-Schulzentrums und Begründer der Notfallpädagogik der Freunde der Erziehungskunst die Tagung. In seinen Erläuterungen fanden Erkenntnisse der Psychotraumatologie und neurobiologische Aspekte ebenso Platz wie persönliche Erzählungen  über die notfallpädagogische Arbeit mit Kindern bei verschiedenen Einsätzen und in der Schule. In einem weiteren Vortrag am Sonntag ging Bernd Ruf konkret auf die Rolle der Schule bei der Aufnahme traumatisierter Flüchtlingskinder ein. Als Schutzzentrum könne die Schule wie ein Verband auf den psychischen Wunden der Kinder wirken, dabei sei das Angebot von stabilen Beziehungen zentral. So können die Kinder wieder  neues Vertrauen in sich selbst und in andere finden.
In seinem Beitrag über Psychohygiene und den Umgang mit Belastungen der Helfer stellte Dr. Christian Schopper die Bedeutung von Musik für das psychische Wohlbefinden heraus. Dr. Schopper empfahl den TeilnehmerInnen eine Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen und der  Bedeutung von Fluchtgeschichten in der eigenen Familie. Der Facharzt für Neurologie, Psychotherapie und Psychiatrie und Chefarzt der Psychosomatischen Fachklinik Sonneneck verfügt über  jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten Menschen.
Wie Notfallpädagogik konkret in den frühen Phasen der Traumatisierung helfen kann, beschrieb Lukas Mall, Koordinator für Notfallpädagogik bei den Freunden der Erziehungskunst. Als Einsatzleiter war er erst am Vortag von einem notfallpädagogischen Einsatz auf der griechischen Insel Lesbos zurück gekehrt und konnte eindrücklich von seinen Erlebnissen und Erfahrungen vor Ort berichten.
Von der notfallpädagogischen Arbeit der Freunde der Erziehungskunst in Flüchtlingslagern im Nordirak berichtete Siri Hauser im Rahmen eines Lichtbildvortrags.

Notfallpädagogik anwenden

In verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmer konkrete notfallpädagogische Methoden kennenlernen und ausprobieren.  Unter anderem wurden Einheiten zu Erlebnispädagogik, Kunsttherapie, Formenzeichnen und Eurythmie angeboten.  Diese Methoden werden regelmäßig bei notfallpädagogischen Interventionen eingesetzt.  PädagogInnen der Parzival-Schule stellten darüber hinaus weitere Methoden vor, die stabilisierend auf traumatisierte Kinder wirken können, wie  musiktherapeutische Angebote, Chirophonetik und tiergestützte Therapie.

Neben Vorträgen und Workshops boten Gesprächsgruppen zu einzelnen Themenbereichen die Gelegenheit, mit notfallpädagogischen Experten ins Gespräch zu kommen und sich kennen zu lernen. Viele der SeminarteilnehmerInnen haben als Helfer, Lehrer oder Erzieher bereits eigene Erfahrungen in der Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen gemacht. Die offenen Gruppen konnten so neben konkretem Austausch auch Raum für persönliche Vernetzungen bieten.

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