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Susanna Rech-Bigot

Susanna Rech-Bigot arbeitet bereits seit 2009 für die Freunde der Erziehungskunst im Karlsruher Büro. Seit Sommer 2022 engagiert sie sich zusätzlich zu ihrer Arbeit für die Freiwilligendienste im Vorstand der Freunde. Im Interview sprach sie mit uns über ihre Motivation für diesen Schritt und ihre Begeisterung für die internationale Arbeit des Vereins.

Susanna, du bist schon lange bei den Freunden dabei. Wie bist du damals zu uns gekommen?
Als ich die Freunde kennengelernt habe, war ich gerade 20. Und zwar war ich Teil einer Gruppe ehemaliger Freiwilliger, die sich zusammengeschlossen und einen Verein gegründet haben, um die Interessen von Freiwilligen zu vertreten. Grenzenlos e. V. heißt dieser Verein, und den gibt es bis heute. An der Gründung des Vereins waren viele ehemalige Freiwillige der Freunde beteiligt. Dadurch fing ich an, mich für die Freunde zu interessieren. Anfang der 2000er-Jahre haben wir dann von den Freundender Erziehungskunst den Auftrag bekommen, Vorbereitungsseminare zu konzipieren und durchzuführen und das war mein allererster Kontakt zum Büro in Karlsruhe. Damals habe ich schon gedacht: Das ist ja ein toller Verein, da würde ich später gerne mal arbeiten. Und dann gab es irgendwann eine Stellenausschreibung in Karlsruhe. Tatsächlich bekam ich diese Stelle nicht, sondern ein andere bei den Freunden. Aber ich war wirklich froh, hier angekommen zu sein. Seit 2009 arbeite ich durchgehend Vollzeit für die Freunde. Was mir besonders dabei gefällt, ist die internationale Arbeit. In der Aufbauphase des „weltwärts“-Programms hatte ich die Chance, sehr viele unserer Einsatzstellen auf mehreren Kontinenten kennenzulernen. Es spricht mich sehr an, in verschiedenen kulturellen Kontexten zu sehen, wie Waldorfpädagogik umgesetzt wird und mit welch erfinderischen Mitteln und wie viel Herzblut dort gearbeitet wird.

Die Freunde decken ja ein riesiges Arbeitsgebiet ab, aber diese ursprüngliche Idee der Unterstützung der weltweiten Waldorfpädagogik – sei es jetzt durch die den Internationalen Waldorffonds oder den Schüler:innen-Aktionstag WOW-Day oder eben die Freiwilligendienste – zu dieser Idee etwas beitragen zu können, das fand ich schon immer faszinierend. Dabei schätze ich es sehr, dass wir nicht missionarisch unterwegs sind und nicht sagen: „Ach, da wäre es doch toll, eine Waldorfschule aufzubauen“, sondern die Impulse, die von Menschen vor Ort kommen, aufgreifen und unterstützen. Das finde ich einfach stimmig.

Was genau machst du bei den Freunden?
Bei den Freiwilligendiensten arbeiten wir mit Teams, die jeweils regional spezialisiert sind, und ich habe ein Länderteam geleitet, das Freiwillige und Einsatzstellen in Afrika und Europa begleitet. Ich bin vornehmlich in der Begleitung der Freiwilligen aktiv und dort speziell in der Betreuung der französischsprachigen Länder: Frankreich, Kamerun, Senegal. Ich werde auch weiterhin eine deutsch-französische Seminargruppe begleiten, dort treffen sich deutsche und französische Freiwillige, die dann in das jeweilig andere Land gehen. Mir ist es wichtig, weiter ganz konkret in der pädagogischen Arbeit mit den jungen Menschen zu stehen.

Was verbindet dich mit der Waldorfpädagogik?
Ich finde sie einfach eine wunderbare Alternative. Ich selbst war nicht auf einer Waldorfschule, aber meine Kinder sind auf einer. Ich habe die Waldorfpädagogik während des Studiums über eine Kommilitonin kennengelernt und habe immer mehr Aspekte entdeckt, die mich sehr ansprechen und in denen ich mich wiederfinde. Ich mag den ganzheitlichen Ansatz der Waldorfpädagogik und die Möglichkeit, sich nicht nur an das Kognitive zu richten, sondern die verschiedenen Intelligenzen zu bedienen. Ich schätze sehr das Angebot für Kopf, Herz und Hand. Dieses Angebot machen wir ja auch auf den Seminaren für die Freiwilligen, bei denen wir ja auch waldorfpädagogisch arbeiten mit den jungen Erwachsenen, die sich auf einen Freiwilligendienst vorbereiten.

Worin siehst du vor allem deine Aufgaben als Vorstand bei den Freunden?
Ich sehe da Aufgaben nach innen und Aufgaben nach außen. Zunächst finde ich es wichtig, den Impuls der Freunde der Erziehungskunst weiter in die Zukunft zu tragen. Menschen dafür begeistern, sich zu engagieren, Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wahrnehmen und ihnen Bildungsräume anbieten, in denen sie wachsen und sich entwickeln dürfen.

Ich finde es essenziell, mich in einer zunehmend komplexer werdenden Welt für echte Begegnung und Freiheit im Bildungswesen einzusetzen. Ich erlebe die Arbeit, für die wir einstehen, als wertvoll und sinnstiftend und möchte es auch in Zukunft möglichst vielen jungen Menschen ermöglichen, einen Freiwilligendienst in einer der vielen Waldorfeinrichtungen weltweit machen zu können. Nach innen möchte ich die beiden Arbeitsbereiche der Freiwilligendienste, also die Auslandsdienste und die Inlandsdienste, gemeinsam im Blick behalten und eine gute Verbindung herstellen. Außerdem ist es mir wichtig, eine gute Vernetzung aller Abteilungen, also Freiwilligendienste, Internationale Zusammenarbeit und Notfallpädagogik, und damit auch zwischen unseren Arbeitsstandorten in Karlsruhe und Berlin zu schaffen. Da geht es nicht nur darum, den Standpunkt der Abteilung Freiwilligendienste zu repräsentieren, sondern das Ganze im Blick zu haben und unser Vereinsziel, nämlich die Waldorfpädagogik zu fördern, freie Bildung zu fördern, gemeinsam zu verfolgen.

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