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Johannes Prahl

Seit Dezember 2020 ist Johannes Prahl Vorstandsmitglied bei den Freunden der Erziehungskunst. In einem kurzen Interview stellt er sich selbst vor.

Herr Prahl, was verbindet Sie mit den Freunden der Erziehungskunst?
Ich kenne die Freunde der Erziehungskunst schon lange und finde die Arbeit hervorragend, sei es bei der Unterstützung von Waldorfeinrichtungen, bei den Freiwilligendiensten oder der Notfallpädagogik, und das alles weltweit! Mir ist keine andere Organisation bekannt, mit der man als Spenderin oder Spender so effektiv Waldorfschulen und Waldorfkindergärten fördern kann, und meistens gerade dort, wo es sie ohne eine finanzielle Unterstützung häufig gar nicht geben würde. Durch die Freunde der Erziehungskunst haben jedes Jahr viele hundert junge Menschen die Gelegenheit, anthroposophische Einrichtungen auf der ganzen Welt kennenzulernen und durch ihre Mithilfe vor Ort zu unterstützen – die daraus entstehenden Verbindungen reichen meist ein ganzes Leben. Eine – wenn man so will - ganz persönliche Verbindung zu den Freunden: Ich war früher selber Waldorfschüler und meine Schulzeit hat mich für mein weiteres Leben sehr geprägt.

Das klingt als hätten Sie Ihre eigene Waldorfschulzeit ebenfalls als positiv erlebt.
Ja, ich hatte eine schöne Schulzeit, das kann ich wirklich rundherum sagen und ich bin dankbar dafür. Gerade mit zeitlichem Abstand weiß ich vieles sehr zu schätzen, ganz besonders zum Beispiel die vielen Möglichkeiten, mich in meiner Individualität entwickeln zu können. Ich bin nie jemand gewesen, der in Schwarz-Weiß denkt, der Waldorfschulen nur gut und das staatliche Schulsystem nur schlecht findet. Aber für mich ist der starke freiheitliche Grundgedanke der Waldorfpädagogik, den man so wundervoll daran erleben kann, dass immer die Entwicklung des Kindes im Mittelpunkt steht, außerordentlich besonders und einzigartig. Ich bin davon überzeugt, davon braucht es viel mehr in der Welt! Außerdem hat mich ich – übrigens auch schon als Schüler - immer das unglaublich große persönliche Engagement der Waldorflehrerinnen und -lehrer beeindruckt. Das musste ich als Sohn manchmal auch ein wenig leidvoll erfahren, da mein Vater selber Waldorflehrer war.

Sie sind ehrenamtlicher Vorstand. Was machen Sie im Hauptberuf?
Ich leite die Personalabteilung der GLS Bank, die sich bei uns Mitarbeiterentwicklung nennt. Mit der GLS Bank, der größten sozial-ökologischen Bank in Deutschland bin ich bereits seit meiner Ausbildung zum Bankkaufmann verbunden, die ich dort vor über 20 Jahren gemacht habe. Zu der damaligen Zeit war die GLS Bank eine recht kleine Bank-Initiative mit gerade mal 50 Mitarbeitenden, von der kaum jemand etwas wusste. Ich hatte sie gefunden, weil mich wirtschaftliche Zusammenhänge und notwendiger gesellschaftlicher Wandel, insbesondere in der Umweltpolitik interessierten. Bei der GLS Bank konnte ich beide Interessenfelder zusammenführen. Nach meinem Studium der Wirtschaft und Politik bin ich vor 11 Jahren wieder zur GLS Bank zurückgekommen. Heute konzentriere ich mich als Leiter der Personalabteilung vor allem darauf, dass wir die richtigen Mitarbeitenden finden und die Rahmenbedingung für die Zusammenarbeit von inzwischen über 700 Menschen bestmöglich gestalten.

Wo gibt es Verknüpfungspunkte zwischen der Arbeit in der GLS Bank und der Arbeit bei den Freunden?
Beide Organisationen sind von Menschen gegründet worden, die die Welt positiv verändern und gestalten wollten und beide haben eine klare inhaltliche Mission. Das trägt sie bis heute und so arbeiten in beiden Organisationen viele engagierte Menschen zusammen, die etwas bewegen wollen – und nur durch ihre Mitarbeit kann Gutes entstehen. Insofern ist es ganz besonders wichtig, die richtigen Mitarbeitenden zu finden und die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass alle wirksam werden und ihre Ideen umsetzen können. Ich denke, dass ist ein Aspekt, der gleichermaßen für die Freunde der Erziehungskunst und für die GLS Bank gilt. Ein weiterer Punkt: man beschäftigt sich in einer Bank viel mit finanziellen und wirtschaftlichen Themen, was bei einem solide aufgestellten Verein wie den Freunden der Erziehungskunst ebenso zutrifft. Für mich persönlich ist ein Verknüpfungspunkt meine fachliche Expertise, die ich im Bereich der Personalleitung aber auch als Bankkaufmann, der in unterschiedlichen Bereichen der Bank gearbeitet hat, gut in meine Vorstandstätigkeit bei den Freunden einbringen kann.

Auf welchen Aspekt der Vorstandsarbeit freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und bin zunächst einmal vor allem gespannt, wo ich mich als ehrenamtlicher Vorstand neben den beiden geschäftsführenden und sehr erfahrenen Vorstandskollegen Nana Göbel und Bernd Ruf sinnvoll für den Verein einbringen kann. Mit Sicherheit wird mein Blick eher auf Aufgaben in der Organisation gerichtet sein, da ich hierbei als Personaler und Banker Expertise und Erfahrung mitbringe. Und diese Aufgaben machen mir im Besonderen Freude. Was aber die Arbeit der Freunde der Erziehungskunst wirklich ausmacht, ist ihr weltweites Wirken für die Waldorfbewegung. Da kenne ich mich noch wenig aus und möchte erst einmal viel lernen und kennenlernen.

Interview: Christina Reinthal

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