Teamer:innenschulungen

Auf unserer Teamer:innenschulung wird den Anfängern ein breites pädagogisches Grundwissen zum Umgang mit Gruppen vermittelt und unseren „alten Hasen“ bieten wir eine tiefergehende thematische Auseinandersetzung mit bestimmten Themen an.


Verbindung leben und lernen – Teamer*innenschulung 2022

Es ist Mittwoch der 25. Mai 2022. Die Sonne strahlt. Man spürt die Sehnsucht und Vorfreude auf Begegnung und Austausch, als die ersten ehemaligen Freiwilligen im Parzival Schulzentrum eintreffen. Wie schön, dass die Veranstaltung nach zwei Jahren nicht mehr vor Bildschirmen stattfinden muss. Aufregende Schulungstage stehen für die knapp 100 Teilnehmenden bevor. Organisiert von einem fleißigen Gestaltungsteam. Und bekocht von einem wunderbaren Kochteam, das für Stärkung und Leckereien sorgt.

Nach dem ersten Kennenlernen, einem stärkenden Abendessen und dem gemeinsamen Abendkreis näherten wir uns zum ersten Mal dem diesjährigen Thema „Verbindung leben und lernen“ an. Mit viel Zeit, Raum und Stille begingen wir einen Schwellengang im Wald. Getragen von der wertvollen Naturbegegnung endete der Tag mit gemeinsamem Singen.

Und mit denselben Klängen begann der Donnerstagmorgen im Morgenkreis. Die ersten Teilnehmenden schlüpften mit eigenen kleinen Workshops bereits während der Schulung in die neue Teamenden Rolle: Impro-Theater, Afrikanischer Tanz, Frisbee spielen, Spazierengehen, angeleitete Energizer, eine Einführung in die Entspannungstechnik PMR. Das bunte Angebot wurde von den Teilnehmenden dankbar angenommen.

Schulungsinhalte standen in Form von zahlreichen Basis- und Erfahrenenmodulen und Ganztagesworkshops zur Auswahl. Es ging unter anderem um die Frage, was die Rolle des Teamenden ausmacht, wie man dabei gut auf sich achtet und mit Konflikten umgeht. Es ging um Gruppendynamiken und Gruppenphasen und praktische Tipps und Übungen zum Anleiten vor Gruppen. Um Natur- und Erlebnispädagogik, Körperintelligenz, gender und -gewaltfreie Kommunikation. Natürlich gab es auch Einblicke hinter die Kulissen bei den Freunden. Die Bereiche Inland, Incoming und Outgoing stellten sich vor und bereiteten ihre Teamenden auf die künftige Seminararbeit vor.

Reich beschenkt ging es am Samstag in den Abschlussabend bestehend aus einem bunten Programm der Teilnehmenden. Eine Vertrauensübung für die Gruppe, ein Sketch, Lied- und Gedichtbeiträge. Es ging um die Kraft des Menstruationszyklus und einige Teilnehmende wurden kreativ beim Impro-Theater. Es folgte „Die Überraschung“, namens Andreas und Arne. Mit Klavier, Gitarre, Mundharmonika, Melodika und Gesang verzauberten sie den Saal. Und dann war Zeit zu feiern. Ein Raum voller Menschen, die zu den Klängen von Yerusalema im Gleichschritt tanzen. Verbindung leben. Welch schöner Abschluss.

Umso schwerer fiel der Abschied am Sonntag. Wir ließen die letzten Tage Revue passieren. Was nehmen wir mit? Was hat uns bewegt? Beim Naturgang in Stille formulierten wir Wünsche für die Zukunft. In einem bewegenden Abschlussritual konnten sie in Form eines Stück Holz dem Feuer übergeben werden. Noch ein letztes Mal zusammen tanzen und singen. Und dann wird es allmählich wieder still um das Parzival Zentrum. Die Teamenden treten mit Rucksäcken gefüllt mit Inspiration, Vorfreude, Mut, Dankbarkeit und neuen lebendigen Verbindungen ihre Heimreise an. Und wenn man genau lauscht, hört man einige von ihnen noch leise vor sich hinsingen.

Lena Sarbacher


Voy sembrando una semilla de paz en la tierra y en mi corazón Florecerá


 


Rückblick: Teamer*innenschulungs-Reise 2021

Die Teamer*innenschulung 2021 wurde geplant und umgesetzt als eine 14-tägige Online-Reise und startete am 29. April mit dem Auftakt-Modul " "Das Geheimnis der Freunde-Seminare". Obwohl virtuell, so gab es direkt gemeinsame Bewegung mit einer kleinen Eurythmie-Einheit. Die nächsten Tage wurde in unterschiedlichen Workshops viel Handwerkszeug zum Teamen erarbeitet und erlernt. Eine Auswahl der Workshopthemen:

  • Wie plane ich eine Einheit? (Ziel, Inhalt, Methode | Kopf, Herz, Hand)
  • Bewegung und Körperwahrnehmung
  • Lieder anleiten
  • Flipchartgestaltung
  • Übersetzung und Spiele ohne Sprachbarriere
  • Spiele & Energizer
  • Biografiearbeit
  • Naturpädagogisches / Erlebnispädagogik
  • Online-Methoden (Tools, Technik und Wups in Online-Seminaren)
  • Critical Whiteness Empowerment von/für Diskriminierungsbetroffene (zu CW parallel)
  • Rassismuskritik (Was hat Rassismus mit mir zu tun? Alltagsrassismus und Sprache)
  • Transkulturelles Lernen;
  • Was ist "Kultur", wie wirkt sie und was passiert im Kultur-Konflikt? (im Kontext von Seminaren)

Und endlich konnte am 16. Mai der große Wunsch realisiert werden, dass sich alle bereits gefundenen Seminarteams vorab kennenlernen. Online-Treffen haben auch Vorteile. Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Koch-Event mit gut 50 Teilnehmenden, angeleitet vom neuen Orga-Team der Kochinitiative.


Wie kommt das Neue in die Welt – Teamer*innenschulung 2019

Wie jedes Jahr um Himmelfahrt herum fand auch in diesem Jahr die Teamer*innenschulung für alle ehemaligen Freiwilligen statt, die sich auf den begleitenden Seminaren für die Freiwilligendienste engagieren wollen. Diese Unterstützung durch euch Ehemalige ist sehr wertvoll, unsere Seminare könnten ohne euch nicht in der jetzigen Form stattfinden. Und die Impulse, die durch die Ehemaligen in die Seminare kommen, bereichern die Arbeit ungemein!

Aber wie wird man überhaupt Teamer*in? Der erste Schritt ist die Anmeldung zur Teamer*innenschulung. Die Nachfrage ist groß: knapp 200 Menschen haben sich in diesem Jahr registriert, für 120 davon gab es einen Platz auf der Schulung. Die Teilnehmenden kommen aus allen 3 Bereichen der Freiwilligendienste: Ehemalige aus dem Incoming, den Auslandsdiensten und den Inlandsdiensten werden 5 Tage lang in Schulungen, Vorträgen und Workshops, auf ihre zukünftigen Aufgaben als Teamer*innen vorbereitet.

In direkter Nachbarschaft zum Freunde-Bürogebäudes kommen wir jedes Jahr wieder im Parzivalschulzentrum in Karlsruhe unter. Bekocht wurden wir auch in diesem Jahr wieder von einem wunderbaren Kochteam, das keinen Aufwand scheute, um kulinarische Köstlichkeiten für diese große Gruppe zu zaubern.

2019 stand die Teamer*innenschulung unter dem Motto: „Wie kommt das Neue in die Welt?“.

Eröffnet wurde die Schulung von Bernd Ruf, dem geschäftsführenden Vorstand der Freunde. Er ließ erste Gedanken dazu anklingen, wie das Neue in die Welt kommt.

In den folgenden Tagen näherten wir uns dem Thema auf ganz unterschiedlichen Wegen:

Eurythmisch-performativ bewegten wir uns mit Hans Wagenmann einen Abend lang durch die Turnhalle und konnte beobachten, wie durch Bewegung und Begegnung jederzeit Neues entsteht.

In den Morgen-, Mittags- und Abendkreisen gab es kurze Impulse und Übungen zum Fühlen, Denken, Wollen, um ganz bewusst nachzuspüren, woher neue Gefühle, Gedanken und Taten eigentlich kommen.

Wir bewegten die Frage: „Wie muss ich selbst aufgestellt sein, um dem Neuen in die Welt zu helfen?“ Fionn Meier erläuterte uns dazu am Freitagabend, welche Rolle die finanzielle Mündigkeit dabei spielt und führte uns in die doppelte Buchführung ein.

An den Vor- und Nachmittagen fanden die Bereichsschulungen statt, die ganz konkret auf das Teamen im jeweiligen Bereich (Outgoing, Incoming, Inlandsdienste) vorbereiteten. Am Samstag gab es ein vielfältiges Workshopangebot, um das Rüstzeug für die Seminararbeit zu erweitern und zu vertiefen: unter anderem konnten die Ehemaligen wählen zwischen Erlebnispädagogik, Cajonbau, Biographiearbeit… die Wahl fiel schwer!

Mit all den Impulsen aus den Schulungstagen sollte am Sonntag dann zum Abschluss der Schulung tatsächlich etwas Neues entstehen: jede*r war eingeladen, eine Stunde lang etwas Neues zu tun, und sei es durch eine kleine Geste die Welt ein wenig zu verändern. Eine Gruppe zog singend nach Hagsfeld, andere schmiedeten Pläne für ein Festival, bemalten den Hof mit Kreide… Manchmal fiel es schwer, das Neue zu greifen, manches war plötzlich „wie aus heiterem Himmel“ da. Manche taten sich in Gruppen zusammen, andere entwickelten alleine Ideen. So vielfältig wie die Teilnehmenden selbst war auch das Neue, das sich zaghaft; laut; energisch; kraftvoll; leise seinen Weg in die Welt suchte.

Wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit auf den Seminaren in diesem Sommer und sind uns sicher, dass dort noch sehr viel Neues entstehen wird!

Vielen Dank allen Teilnehmenden für euer Engagement, eure Neugier und euren Willen, die Welt zu verändern!


Teamer*innenschulung 2018

Am Freitag ertönten gegen 18 Uhr die Klangschalen im Innenhofe des Parzival Schulzentrums, um die diesjährige Teamer*innenschulung der Freunde der Erziehungskunst, die von 18.-22. Mai 2018 stattfand, einzuläuten. Über 110 Ehemalige reisten aus ganz Deutschland nach Karlsruhe an, um sich auf die Arbeit als TeamerIn vorzubereiten und mehr über die Seminararbeit zu erfahren. Für die Teilnehmenden gab es verschiedene Bereichsschulungen (weltweit, Inland, Incoming), in denen sich die zukünftigen TeamerInnen und Teamer inhaltlich mit pädagogischen Grundfragen, sowie konkreten Seminarinhalten, auseinandersetzten. Nebenbei wurden für Teamende mit Erfahrung und Co-Leitungen, bzw. E-SL, gesonderte Schulungen angeboten. In diesen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich vor allem über die Arbeit auf den Seminaren auszutauschen, und Fragen zum arbeitsbezogenen Kontext zu besprechen.

Während die Bereichsschulungen am Samstag und Sonntag den gesamten Vormittag, wie auch den Nachmittag einnahmen, wurden am Montag verschiedene Workshops zu unterschiedlichsten Themen, wie etwa Erlebnispädagogik, Bogenschießen, Identitäten, Eurythmie und Kommunikation, oder Formenzeichnen angeboten.

Morgens nach dem Frühstück wurden wie jedes Jahr, eine Vielzahl an aktivierenden Workshops von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst angeleitet. Als morgendliche Workshops gab es z.B. Yoga, Jonglage und Akrobatik, Schach, Philosophie, Tanz und viele mehr.

Neben den zahlreichen Workshops und Schulungen, war ein weiteres Highlight das schulungsumrahmende "Oasen Spiel". Dieses fand unter Anleitung des Organisations-Teams, immer in den Abendstunden, statt.

Das Oasen Spiel wurde in Brasilien entwickelt und verfolgt das Ziel, im Jetzt, gemeinsam Träume zu verwirklichen. Dabei gelten die Grundsätze, dass jeder dazu eingeladen ist, mit zu spielen, sich mit seinen eigenen Talenten einzubringen, und die vorhandenen Ressourcen vor Ort zu nutzen. Wichtig dabei ist es, Spaß zu haben und spektakulär zu sein. Kurz: FAST, FREE, FUN.

Konkret hatte das Spiel auf der Teamer*innenschulung das Ziel, den Außenbereich, rund um das neue Bürogebäude der Freunde der Erziehungskunst, zu gestalten. Am ersten Abend wurden das Bürogebäude und dessen Umgebung wertschätzend wahrgenommen und daraufhin eigene Träume formuliert. Am darauf folgenden Abend wurden die eigenen Träume rund um das Büro mit anderen geteilt und miteinander verbunden, um zusammen groß zu träumen, und ein gemeinsames Ziel zu formulieren. Zur Umsetzung stand dazu nur der Sonntagabend zur Verfügung.

Während einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Regen Steine und Erde aufschütteten, waren andere am Sonntag noch bis spät in die Nacht damit beschäftigt, mit Pinseln bewaffnet, ihren gemeinsamen Traum wahr zu machen. In jeder Ecke wurde gesägt, gehämmert, gebohrt, gebuddelt, geflochten oder gemalt. Am letzten Abend wurden die spektakulären Werke gemeinsam bewundert und gefeiert.

An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an die gesamte Nachbarschaft, die sich trotz der intensiven Arbeiten am Sonntagabend, nicht von unserer Traumverwirklichung stören lies. Einen Eindruck von den zahlreichen Kunstwerken könnt ihr Euch durch die Bilder auf der Homepage machen. Wer jedoch selbst einmal die Kräuter in "Rudolfs Stolpersteine®" Spirale beschnuppern, oder für ein paar zündende Ideen auf der "Denkenden Bank" rasten möchte, ist jederzeit herzlich zu einem Rundgang um das Bürogebäude eingeladen.

An dieser Stelle erscheint uns das Stichwort "Kräuter" im Zusammenhang mit dem Verwirklichen von Träumen, als bestmöglicher Übergang, um das phänomenale Kochteam zu erwähnen. Dieses versorgte uns nicht nur mit leckersten Köstlichkeiten und guter Laune, sondern auch mit jeder Menge spannendem neuem Wissen über verschiedenste Lebensmittel.

Abschließend einen großen Dank an das gesamte Organisations-Team, allen Dozierenden in den Workshops und Bereichsschulungen, dem kulinarische-Köstlichkeiten-kreierenden Kochteam, sowie allen Teilnehmer*innen und allen, die an der Planung und Durchführung der diesjährigen Teamer*innenschulung mitgewirkt haben. Mit eurem Engagement habt ihr einen Raum für kreative, wertschätzende Begegnung geschaffen. Dank Euch wurde die Teamer*innenschulung zu einem unvergesslichen, lehrreichen und inspirierenden Ereignisses. Mit Freude blicken wir zurück und sind dankbar, ein Teil davon gewesen zu sein.

Louis, Nils und Tobias


Teamer*innenschulung 2016 / 2017


Wie wollen wir auf den Seminaren die Räume für die Freiwilligen gestalten?
Wie kann ich meinen eigenen Innenraum für die Begegnung mit den Freiwilligen vorbereiten?
Wie viel Raum gebe ich den anderen, wie viel Raum nehme ich mir selbst?
Wie wirkt der Raum, der mich umgibt auf mich und meine Tätigkeit?
Welchen Raum will ich füllen?

Diese Fragestellungen und das Motto „Räume gestalten“ zog sich durch die gesamte Veranstaltung, das Thema „Raum“ wurde in ganz verschiedenen Facetten beleuchtet und aufgegriffen. Als künstlerischer Auftakt entstand am Mittwochabend im Saal ein abgesteckter Raum. In diesen konnte jeder Einzelne einen eigenen Raum stellen. So zeigte sich bildlich, wie unterschiedlich Raum definiert werden kann.

Jeder Tag wurde mit einem gemeinsamen Morgenkreis eröffnet. Die anschließenden Workshops wurden von Ehemaligen selbst angeboten. Auf dem Pausenhof und in verschiedenen Räumen des Schulgebäudes konnte man ein sehr buntes und vielfältiges Treiben beobachten: Ehemalige leiteten andere Ehemalige im Trommeln, Yoga, Singen, Meditieren, Joggen, Tanzen und Spazieren gehen an. Kompetenzen und Begeisterung wurden miteinander geteilt.
Um zu vermitteln, was das Teamen in den verschiedenen Freiwilligendiensten kennzeichnet, gab es in diesem Jahr zum ersten Mal eine Vorstellung der Bereiche: Incoming, Inlandsdienste (BFD/ FSJ) und Outgoing präsentierten die Besonderheiten ihrer jeweiligen Seminare und zeigten Unterschiede auf. Mit diesem Wissen im Hinterkopf, konnten alle Teamer*innen den Bereichen zugeordnet und zu Seminarterminen zugeteilt werden. Letztlich waren alle Seminare besetzt und fast alle hatten einen Platz zum Teamen gefunden.

Die Bereichsschulungen wurden durch Pädagogen aus den Büros gestaltet. Alle angehenden Teamerinnen und Teamer wurden so spezifisch auf das Teamen im jeweiligen Bereich vorbereitet.
Ergänzt wurden die Bereichsschulungen durch Workshops, die Themen rund ums Teamen aufgriffen und einen tieferen Einblick boten. Dazu gehörten z.B. das Sprechen vor Gruppen, das Anleiten von erlebnispädagogischen Spielen, die Gestaltung von Plakaten oder die gewaltfreie Kommunikation.
Eine besondere Art, sich dem uns umgebenden Raum zu nähern, boten der Vortrag und der Workshop von Linda Thomas. Am Freitagabend erzählte sie sehr lebendig davon, wie das bewusste Pflegen von Räumen sich auf unser Leben auswirkt. Am Samstag wurden diese Erkenntnisse in mehreren Putzworkshops praktisch in die Tat umgesetzt.
Neben den Außenräumen haben wir auch unseren eigenen Innenraum näher betrachtet und ihm während der abendlichen stillen Zeit nachgespürt. Einen schönen Ausklang des Tages, gab es an zwei Abenden mit einer Premiere in Form eines Lagerfeuers. Singend und miteinander redend, wurde so der Abend zur Nacht…
Maßgeblich zur tollen Stimmung und dem „Freunde-Feeling“ hat das Kochteam beigetragen, das mit kulinarischen Höchstleistungen für volle Bäuche und zufriedene Gesichter gesorgt hat. Dank dem guten Wetter konnten wir alle Mahlzeiten draußen unter freiem Himmel einnehmen.
Kurzum, es waren wunderbare Tage und wir aus dem Organisations-Team, danken allen sehr herzlich die zum Gelingen beigetragen haben! Nun freuen wir uns auf die neue Saison und blicken gespannt auf die Räume, die wir gemeinsam mit euch füllen und gestalten werden.

Um es mit den Worten von Joseph Beuys zu sagen, die uns durch die Teamer*innenschulung begleitet haben:

"Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen."

Für das Orgateam
Beatrice Garff
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Zitat eines Teilnehmers: "Als angehender Teamer war das nicht nur ein lehrreiches Beispiel zur Seminargestaltung, sondern so konnte ich auch selbst eine ganz konkrete Zielsetzung für mich als Teamer formulieren: Raum schaffen."


Fortbildung in Italien für Teamer*innen der Anthroposophie und Land Art (21. – 30. Juni 2014)

Wir waren insgesamt 13 Menschen in der wunderschönen Casa Ghiglione, die sich mit den Themen Anthroposophie und Land Art (Kunst in der Natur, sinnliche Naturwahrnehmungen, wahrnehmendes Naturerleben) beschäftigten.

Passend zu den beiden Themenblöcken waren für uns die vier Elemente ein zentrales Thema. In der Wahrnehmung der Natur stellten wir uns immer wieder die Frage, welche der Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft wohl an diesem und jenem Ort vertreten sind. Eine Trockenmauer wurde unter Anleitung eines der letzten Spezialisten, der das Handwerk noch praktiziert und weitergibt, gebaut. Johanniskrautöl wurde hergestellt und Jahreszeitentische gebaut. Auch hier gingen wir der Frage nach, welche der zuvor genannten Elemente in den geschaffenen Werken vertreten sind. Wir nahmen uns der Temperamente, Johannis als eines zentralen Jahresfestes und daran anschließend des ganzen Jahreskreislaufes mit den verschiedenen Festen an. Außerdem blickten wir auf die Wesensglieder des Menschen, auf die Beziehung zwischen geistiger und irdischer Welt, auf die Erdentwicklung und diskutierten das Thema Verantwortung.

Es war eine traumhafte Woche voller Eindrücke, (Selbst-) Erfahrungen, guten Gesprächen und viel Achtsamkeit. Eine ganz besonders intensive Teamer*innenschulung, die einer Wiederholung würdig ist. 


Teamer*innenschulung 2014

„Der Weg zum Kopf muss durch das Herz geöffnet werden.“

(Friedrich Schiller)

Vom 28.05. bis 01.06.2014 fand die Teamer*innenschulung 2014 der Freunde der Erziehungskunst in der Parzival-Schule in Karlsruhe statt. Über 100 ehemalige Freiwillige aus den Programmen FJA, weltwärts, BFD und Incoming sind mit vielen internen und externen Mitarbeitenden der Freunde zusammengekommen, um sich auf die Saison 2014/ 2015 vorzubereiten.


In verschiedenen Werkstätten wurden Einsteiger*innen und erfahrene Teamer*innen geschult, um auf den vielen Seminaren der Freunde, Freiwillige aktiv und tatkräftig zu begleiten. Neben den  Einsteiger*innenschulungen, in denen die Seminarstrukturen der Freunde, gruppendynamische Prozesse und die Rolle als Teamer*in wichtig waren, wurden für alle Themen wie Anthroposophie, machtkritische Pädagogik, partizipative Seminargestaltung, systemische Beratung oder gewaltfreie Kommunikation angeboten.

Zusätzlich gab es auch eine bunte Vielfalt an künstlerischen Werkstätten. Dort wurden u. A. Akrobatik und Yoga angewendet, eine Jam-Session angeboten, Swing getanzt, gesungen und Erlebnispädagogik erfahren.

Auch begleitete Werner Kuhfuss die Schulung drei Tage lang und gab allen Anwesenden eine Einführung in die von ihm entwickelten Bewegungsübungen und deren Hintergründe. Natürlich wurde nicht nur gearbeitet, sondern auch gespielt, diskutiert, entspannt und sehr gut gegessen.
Eva Busch & Johanna Ackva vollführten ein Theaterstück („Trip Advisor – Kilimanjaro“) und zuletzt hatten wir noch einen bunten Abend. 

Bei all diesen Angeboten, zeigte sich auch immer wieder die Präsenz und die Relevanz des diesjährigen Leitthemas, der „Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen“ von Friedrich Schiller. Während der Schulung konnten immer wieder Bezüge zu den vorgelesenen Zitaten aus den Briefen hergestellt werden, in einigen Workshops konnten Parallelen zur Thematik gefunden und diskutiert werden. 

Ganz herzlich sei an dieser Stelle nochmals allen Beteiligten gedankt! Denn ohne die vielen Teilnehmenden, das kreative Kochteam, den Anbieter*innen der vielen ideenreichen Werkstätten und Schulungen und allen anderen, die mitgeholfen haben, wären diese wundervollen fünf Tage nicht möglich gewesen.


Marvin Pauschinger

 

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ 

(Friedrich Schiller)


Die andere Seite erleben - Als Teamer*in auf einem "Freunde"- Seminar

„Warum bist du eigentlich Teamer*in geworden?“ – als mir eine Seminarteilnehmerin diese Frage über ihren Teller hinweg stellt, trifft sie mich erstaunlich unvorbereitet. Wir sind in der freien Hochschule Mannheim, Vorbereitungsseminar für Freiwillige, vorletzter Tag. Seit mehr als einer Woche durchlaufen die Teilnehmenden verschiedenste Einheiten, setzen sich mit dem vor ihnen liegenden Jahr auseinander, mit ihrer Rolle als Freiwillige oder Freiwilliger, mit den Chancen und Verantwortlichkeiten, vor allem jedoch mit sich selbst, ihren Erwartungen, Befürchtungen, vielleicht auch Ängsten. Sie gehen nach Neuseeland und Nordamerika, Großbritannien und Spanien, aber auch nach Brasilien. So unterschiedlich die Regionen und Dienststellen auch sein mögen, die großen Fragen sind oft ähnlich: Vorfreude und Nervosität, Unsicherheit, vielleicht auch Angst, Abschied – ein großer Schritt eben.

Ich habe das alles hinter mir. Ein Jahr Südafrika, als Freiwilliger in einer kleinen Waldorfschule. Lange war das Jahr, und alles damit Verbundene nicht mehr so präsent wie jetzt auf dem Seminar. Mein eigenes Vorbereitungsseminar, das große Ungewisse, das vor mir lag – warum bin ich jetzt wieder hier, nur diesmal als Teamer?
Genau wie mir damals ist sicher auch den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht klar, was an einem solchen Seminar alles hängt. Seit Wochen bereiten Elisa und Kathrin vom "Freunde"-Büro aus den groben Rahmen vor, Reinaldo, der Regionalbetreuer für Brasilien, wird extra anreisen. Per E-Mail und Dropbox tauschen wir uns im Vorfeld über Ideen, Pläne und erste Verantwortlichkeiten aus. „Wir“, das sind neben den drei Hauptamtlichen sechs Teamer*innen, Felix, Antonia, Sonja, Elli, Laura und ich. Einige von uns kommen gerade aus dem Semester, haben noch Prüfungen überstanden, da ist das Vorbereitungsseminar gedanklich noch in weiter Ferne. Dann die Anreise, zweieinhalb Tage vor den Freiwilligen. Auch wir müssen uns erst kennenlernen, als „Team“ finden. Einige kenne ich noch von der Teamer*innenschulung im Mai, schnell tauchen ein paar gemeinsame Erinnerungen auf.
Es gibt viel zu tun: Die geplanten Einheiten müssen auf die Tage verteilt werden, ein fertiger Seminarplan muss stehen, wenn die Freiwilligen anreisen, organisatorische Fragen vor Ort müssen geklärt werden. Nicht immer herrscht Einigkeit: was ist wichtig, was kann vernachlässigt werden? Mit Blick auf den Plan erscheinen zehn Tage Seminar gar nicht so lange. Und doch ist die Stimmung schon jetzt, Eine ganz besondere. Als würden wir gemeinsam etwas formen und gestalten, auf Augenhöhe und mit ungebrochenem Enthusiasmus.

Es wird Dienstag, und die letzten Baustellen werden noch zu Ende gebracht. Aufregung macht sich breit, Nervosität – am Nachmittag werden die sechzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Wir schwören uns gemeinsam auf die vor uns liegenden Tage ein. Dann kommen die Freiwilligen, und ich beäuge sie mindestens genauso neugierig wie sie mich. Es ist mein erstes Seminar als Teamer*in und obwohl ich mich sehr gut vorbereitet fühle, bin ich mir plötzlich nicht mehr ganz so sicher, ob ich das alles meistern kann. Auf meinem Seminar waren die Teamer*innen die „Großen“. Diejenigen, die den Weg schon gegangen waren. Irgendwie weiter, erwachsener, „weiser“. Das soll jetzt ich sein? Zweifel und Ängste schießen mir durch den Kopf. Ich habe mich immer für einen einigermaßen abgeklärten Typen gehalten, aber hier und jetzt bin ich aufgeregt wie ein Erstklässler am Tag der Einschulung. Was mich rettet – wie so oft in den nächsten Tagen – ist das Team. Zu sehen, dass es allen so geht, uns über unsere Befindlichkeiten auszutauschen, vielleicht noch eine aufmunternde Umarmung, das alles gibt viel Kraft und Mut. Und ehe wir uns versehen, haben wir das Eröffnungsplenum überstanden.

 

 

So wie wir das Vorbereitungsseminar geplant haben, verteilen sich die Einheiten auf verschiedene Gruppengrößen. Allgemeine Themen und Vorträge gibt es im Plenum mit allen Teilnehmenden. Für speziellere Übungen und Diskussionen werden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt. Zusätzlich gibt es die Kleingruppen, hier halten die Freiwilligen selbst kurze Vorträge über ein von ihnen gewähltes Thema. Außerdem soll hier ein behüteter Raum geschaffen werden, wo persönliche Themen und Gedanken angesprochen und diskutiert werden können. Jede/r der sechs Teamer*innen leitet seine eigene Kleingruppe und hat demnach auch die Freiheit, diesen Raum und die zwar thematisch einheitlichen, in der Ausführung aber freien Einheiten selbst zu gestalten.

Als ich an diesem ersten Seminarabend mit meiner Kleingruppe zusammensitze, ist meine Nervosität nahezu gänzlich verflogen. Vor mir sitzen zehn angehende Freiwillige zwischen 17 und 20 Jahren, ich spüre ihre Nervosität, auch ein wenig Skepsis. Und ich spüre meine Neugierde, sie kennenzulernen, sie zu begleiten. Als ich ihnen die Idee der Kleingruppe näher bringe und sie auf das Seminar einzustimmen versuche, hängen sie förmlich an meinen Lippen. Wir machen ein paar Kennenlernübungen und sprechen über ihre Erwartungen bezüglich dessen, was vor ihnen liegt. Als ich merke, wie offen sich jede und jeder von ihnen darauf einlässt, verlassen mich die letzten Zweifel. Es ist eine tolle Gruppe, und ich freue mich auf jeden vor uns liegenden Tag.

Was in den nächsten Tagen folgt, ist für mich eine sicherlich genauso prägende Erfahrung wie für die Teilnehmenden. Ich lerne die „andere Seite“ des Seminars kennen, in der Rolle des Teamers. Ich lerne die immer wieder aufkeimenden Unsicherheiten, aber auch die Freude über gelungene Einheiten und tolle Momente kennen und begreife, wie wichtig der ständige Austausch im Team ist. Ein Seminar kann noch so gut geplant und vorbereitet sein und festen Schemata folgen, es ist doch ständig in Bewegung, ist abhängig von den kleinsten Entwicklungen und unvorhersehbaren Faktoren. Es gibt gute und schlechte Tage, Einheiten, die klappen, und Dinge, die schieflaufen. Gute Ideen, die eher ernüchtern, und Highlights, die wie aus dem Nichts entstehen. Wichtig ist dabei die Reflektion, für sich, vor allem aber gemeinsam im Team. Wie sehr wir dabei zusammenwachsen, ist immens. Wie eine Familie fangen wir uns auf, teilen schöne Momente und tragen gemeinsam das Seminar. Dass das alles auch an den Kräften nagt, ist selbstverständlich, und sich und den anderen auch die Ruhe zu gönnen, die gebraucht wird, ist wichtig und notwendig.

Doch auch mit den Teilnehmenden wachse ich zusammen. Ich lerne sie – vor allem natürlich in der Kleingruppe – kennen, höre ihre Geschichten, Pläne und Ideen und sehe, sie wachsen an den Themen und an der Gruppe, an der Auseinandersetzung mit sich selbst. Meine Rolle dabei ist nicht die eines Lehrenden oder Vortragenden, ich schaffe nur den Rahmen, in dem die Freiwilligen sich im Austausch entwickeln. Und natürlich wachse daran auch ich, mehr als ich mir das je hätte vorstellen können.
Wer "Freunde"-Seminare kennt, kennt jenes Gefühl der „Blase“, die entsteht, wenn sich die Gruppe formt und Bindungen entstehen über die zehn Tage Seminar, in einem Raum, der die Sicherheit und Geborgenheit schafft, sich mit essenziellen Fragen auseinanderzusetzen, die oft auch weit über eine simple Vorbereitung auf den Dienst hinausgehen. Dass jene „Blase“ von jedem unterschiedlich, von manchen vielleicht auch kaum wahrgenommen wird, ist klar, immerhin treffen hier sechzig Menschen aufeinander, die alle ihre ganz spezielle Geschichte mitbringen. Aber so wie auch ich damals auf meinem eigenen Seminar, anstatt Fragen beantwortet zu bekommen, eigentlich erst das richtige Fragen entdeckte und mich und mein Selbstverständnis so viel mehr hinterfragen und begreifen konnte, spüre ich auch bei jeder und jedem Freiwilligen einen Prozess, individuell und bewegend.

Und als mich jene Teilnehmerin dann fragt: „Also, warum bist du Teamer*ìn geworden?“, erkläre ich ihr das. All das. Ich spreche von der besonderen Stimmung auf "Freunde"- Seminaren, davon, dass mich mein Vorbereitungsseminar damals ungemein geprägt hat und davon, wie prägend es auch jetzt sei, den ganzen Prozess von der „anderen Seite“ aus zu erleben. Sie fragt, ob es im nächsten Jahr wieder eine Teamer*innenschulung gäbe. Selbstverständlich!
Der Abschied von den Freiwilligen am nächsten Tag fällt schwer. Melancholie und sogar ein paar Tränen in der Kleingruppe, ein letzter gemeinsamer Moment. Sie wirken groß auf mich, gewachsen. Der Abschied im Team am selben Nachmittag ist ähnlich schwer. Wir sind uns sehr nahe geworden. Und doch ist da die Sicherheit, dass die letzten zehn Tage groß waren. Für alle Beteiligten. Und dass es nicht mein letztes Seminar als Teamer war.

Simon Reuter