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„Raduga“ - ein Regenbogen in Woronesh

Russland: Seit ihrer Gründung 1993 trägt die Waldorfschule in Woronesh den Namen „Regenbogen“. Die eigentliche, tiefere Wurzel des Wortes „Raduga“ ist „rad“, was „Freude“ bedeutet. Somit ist eine Bestimmung der Schule, Freude in die Familien auszustrahlen, die Teil der Schulgemeinschaft sind. Zurzeit existieren zwölf Klassen an der Raduga Waldorfschule.

Die Raduga-Schule befindet sich in einer Region, die noch stark von den Denkmustern sowjetischer Bildungspolitik geprägt ist. Freiheitliche Bildungsideale und alternative Schulmodelle werden misstrauisch beäugt und nicht selten bekämpft. So muss die Schule immer wieder für ihre Anerkennung kämpfen.

Die Schule befindet sich seit 2014 in einem eigenen Gebäude, das mit Hilfe der Freunde der Erziehungskunst finanziert wurde. Für Besucher steht sichtbar am Eingang eine große Holzskulptur, die drei Frauengestalten darstellt: die ägyptische Königin Isis, Maria und die in Russland hochverehrte Gottesweisheit Sophia. Dieses Geschenk des deutschen Bildhauers und Waldorflehrers Peter Lampasiak gilt als Symbol für die Schulgemeinschaft.

Die Schule feiert ihre traditionellen Feste wie zum Beispiel „Maslenica“, die russische Butterwoche vor Beginn der großen österlichen Fastenzeit. Am ersten Tag dieser Festwoche erscheint in der großen Pause auf dem Schulhof die große Maslenica-Puppe, der Inbegriff des Winters. Jeder Tag der Woche steht unter einem anderen Motto: Spiele im Freien, Rodeln, gegenseitige Besuche der Klassen, Pfannkuchen backen. Das große Maslenica-Schulfest jedoch wird zum Abschluss am Sonntag gefeiert. Dann wird ein großes Feuer entzündet und die Puppe verbrannt, begleitet von altrussischen Liedern die zu diesem Fest gesungen werden. Traditionell springen am Ende alle über das Feuer. Denn wer übers Feuer springt verliert seine Sünden.

Hell leuchtet der Regenbogen auch in den wärmeren Monaten, wenn sich praktisch alle Klassen auf mehrtägige Wanderungen, Zeltlager oder Reisen begeben. Die russische Natur bietet vielfältige Möglichkeiten, zu Fuß oder auch mit dem Kanu. In der herrlichen Bergwelt erfahren Schüler wie Erwachsene ihre Grenzen, erproben soziales Miteinander, erringen Selbständigkeit und nehmen am Ende unvergessliche Natureindrücke mit nachhause.

Drei Praktika absolvieren die Schüler der Oberstufe (Landwirtschafts-, Industrie- und Sozialpraktikum). In der 12. Klasse bilden die Präsentationen der Jahresprojekte einen gewissen Abschluss vor den Staatsexamina. Praktika und Projekte als feste Bestandteile der Oberstufenpädagogik sind in der russischen Waldorflandschaft durchaus noch nicht überall selbstverständlich.

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