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Schulessen: Ein wichtiger Teil der Schule

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Da die meisten Schülerinnen und Schüler der Rudolf Steiner School Mbagathi in Kenia aus Familien mit sehr niedrigem Einkommen stammen, legt die Schulleitungen großen Wert auf die Versorgung der Kinder mit Schulessen. Warum dies zurzeit noch einmal einen besonderen Schwerpunkt bekommt, berichtet die Mitarbeiterin der Schule Mercy Njoki.

Die Rudolf Steiner School Mbagathi bietet Kindern aus benachteiligten Gruppen der Gesellschaft Bildung und kreative Erziehung. Um diese Aufgabe überhaupt erfüllen zu können, ist die Versorgung mit Schulessen ein wichtiger Faktor, denn die meisten Kinder haben zu Hause nicht genug Essen. Die Mahlzeiten, die sie bei uns erhalten, sind die einzigen täglichen Mahlzeiten, die sie bekommen. Einige kommen mit leerem Magen in die Schule – der Hunger beeinträchtigte ihre Konzentration und ihre Fähigkeit zu lernen. Wer möchte, kann deswegen bei uns ein Frühstück bekommen: eine große Banane und heiße Milch am Morgen oder warmer Haferbrei – dies wurde vor einigen Jahren durch einen speziellen Spendenaufruf möglich. Seit der Einführung dieses Frühstücks lächeln die Kinder und können viel effektiver am Unterricht teilnehmen.

In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Kinder an unserer Schule um etwa 21 Prozent gestiegen. Unsere Schule ist derzeit mit 400 Kindern voll ausgelastet. Der Anstieg entstand, weil wir beschlossen haben, die Klassen der Unterstufe von 30 auf 34 Kinder zu vergrößern. Immer mehr Eltern bewerben sich um die Aufnahme ihrer Kinder an unserer Schule, und es war uns ein Anliegen, dies mehr Kindern zu ermöglichen. Wir haben 104 Kinder im Kindergarten und 296 in den Klassen 1 bis 9. 120 davon sind im Internat. Viele der Kinder sind Waisen oder stammen aus zerrütteten, traumatisierten Familienverhältnissen. Das volle Schulgeld erhalten wir zurzeit nur für 13 Prozent der Kinder. Ursprünglich waren etwa 20 Prozent unserer Eltern in der Lage, das Schulgeld zu bezahlen. In der jetzigen Situation können viele nicht mehr den vollen Betrag beisteuern. Während der Corona-Krise gab es viele Fälle von Arbeitsplatzverlusten, die zu Hoffnungslosigkeit und großer Armut in unseren Schulfamilien führten. Dann kam der Krieg in der Ukraine, der unter anderem einen Importstopp für wichtige Produkte zur Folge hatte. Die Preise für Lebensmittel, Öl und Treibstoff schnellten in die Höhe und die Inflation stieg extrem an. Die finanzielle Situation der Familien verschlechtert sich von Tag zu Tag. Die Einführung neuer Steuern durch die Regierung ist ebenfalls eine große Herausforderung für viele – so auch für den Betrieb unserer Schule.

Die Ausgaben für die Verpflegung der Schülerinnen und Schüler machen einen großen Teil des Schulbudgets aus. Wir sind stolz darauf, den Kindern Mahlzeiten anbieten zu können, da dies eine große Motivation für sie ist, in die Schule zu kommen und somit zu lernen. Derzeit haben wir Schwierigkeiten, die 400 Kinder und 55 Mitarbeitenden zu ernähren, weil es nicht genügend Patenschaften und Spenden gibt. Helfen Sie uns, indem Sie einen Beitrag zur Ernährung eines Kindes in der Schule leisten. Mit 20 Euro kann ein Kind einen Monat lang mit Schulessen versorgt werden.

Mercy Njoki

aus "Waldorf Weltweit", Herbst/Winter 2023/2024

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