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Das Waldorf-Lyzeum in Prag

Im April 1998 begannen die Vorbereitung für eine Waldorf-Oberstufe in Prag mit einem ersten Seminar für künftige Lehrer. Man wollte im September 2001 beginnen ... doch erst im Herbst 2006 konnte das Prager Waldorf-Lyceum eröffnen. Ein Rückblick auf das erste Oberstufen-Jahr.

Anders als geplant, wurden ab 1998 insgesamt 41 Seminare veranstaltet, drei Vorbereitungsgruppen von Lehrern wechselten sich ab, und der Kampf mit den Ämtern und Behörden dauerte acht Jahre.

Am 1. September 2006 empfingen wir dann die ersten Schüler. Von 50 Interessenten wurden 32 aufgenommen –13 aus der Prager Waldorfschule, eine holländische Waldorfschülerin und 18 andere Schüler. Man kann sagen, dass diese gegenseitige Begegnung ausgezeichnet ist, sie bringt zugleich Dynamisierung und Ausgleich in die Entwicklung. Unser Kollegium besteht aus einem Direktor, einer Klassenbetreuerin (20% Stelle) und 12 „gastierenden“ Lehrern.

Ein sehr hektisches erstes Schuljahr liegt nun hinter uns. Die Schüler gewannen einen neuen Zugang zu Arbeit und eigener Verantwortung. Sie strichen ihre Klassenräume, schmückten den Flur mit eigenen Bildern und machten Türschilder aus Holz. Sie stellten Malerstaffeleien her, übten das Theaterstück Antigone ein, hatten Praktika in Physik, Biologie und Feldmessen, kleinere Projekte und Diskussionen ... und nahmen mit ihrem Theaterspiel am internationalen Theaterwettbewerb in Wien teil!

Leider liegt die Grund- und Mittelstufe der Waldorfschule am anderen Ende von Prag in Jinonice. Doch wir bemühen uns, gemeinsame Verantaltungen zu organisieren, unsere Schüler helfen bei Basaren und nehmen an den Monatsfeiern teil.

Für unser Projekt „Von den Bänken zu internationalen Projekten“ gewannen wir über 40.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Es beinhaltet Hospitationen von Lehrern unserer Partnerschule Prien/Chiemsee, Lehrerausbildung und Studienaufenthalte an ausländischen Waldorfschulen, eine erhöhte Anzahl Englischstunden und die Entwicklung eines eigenen kompetenz-basierten Bewertungssystems. Auch die Spende aus Deutschland (über die „Freunde“) für einen halbtags angestellten Lehrer, der speziell beim Aufbau der Schule mithilft, ist eine wichtige Unterstützung.

Eine große Hilfe ist auch, daß wir im gleichen Gebäude sind wie die Waldorf-Förderschule Jan Amos Komenský. Wir können den Eurythmiesal und die Holz- und Keramik-Werkstätten benutzen und machen auch gemeinsame Veranstaltungen.

Im September 2007 eröffnen wir den zweiten Jahrgang – und wollen auch dieses Schuljahr mit den dann 62 Schülern der 10. und 11. Klasse vielseitig wissenschaftlich, künstlerisch, handwerklich und sozial gestalten.

Ivan Smolka

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