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Hinaus in die Welt: die Cheonggye Free Waldorf School in Seoul

Südkorea: Die Waldorfschulbewegung in Asien hat seit der Jahrtausendwende einen rasanten Aufschwung genommen, und ein Kind dieser Zeit ist die erste Waldorfschule in Seoul in Südkorea, die jetzt den Namen Cheonggye Free Waldorf School trägt. Inzwischen hat sie rund 250 Schüler in 12 Klassen mit insgesamt 28 Lehrern, von denen etliche in Deutschland studiert haben - in der Bibliothek stehen dank deutscher Spenden gut 70 Bände der Rudolf Steiner Gesamtausgabe. Bis es aber so weit gediehen war, machte die Schulgemeinschaft seit der Gründung 2002 fünf Umzüge mit. 2009 bekam sie die Anerkennung des Haager Kreises. Am 23. April 2011 konnte sie endlich ihr langersehntes eigenes Schulhaus feierlich einweihen.

Dank ihrer äußerst professionell organisierten und tüchtigen Elternschaft hatte es die Schulgemeinschaft im August 2009 gewagt, mit einem Bankdarlehen 1700m2 Land zu kaufen und ein Gebäude darauf zu errichten, dessen Formen und Raumverteilung sich an geisteswissenschaftlichen Gesichtspunkten orientieren. Mit großer Sorgfalt und Umsicht hatte ein Baukreis diese für die lokalen Gegebenheiten erarbeitet und fruchtbar gemacht: "Ein schönes Gebirge schlängelt sich von Nord-Osten nach Süd-Westen. Darunter, fast am Ende, wo unsere Schule liegt, ist es sonnig, hell und warm. Das Grundstück ist aber nicht ganz eben, sondern ein bisschen schräg. Wir sagen:  Vom Himmel kommen die kleinen Kinder her, wachsen heran, und ziehen dann fort in die weiten Länder der Welt. So ist auch unsere Schule gebaut, sie schlängelt sich am Hang entlang. Wenn die Kinder zu uns in die 1. Klasse kommen, sind sie dem Himmel noch viel näher, der Unter- und Mittelstufenbau liegt also weiter oben am Hang. Dann wachsen die Schüler heran und gehen hinaus in die Welt, also ist der Bau für die Oberstufe dem offenen Tal zugewandt," so der Klassenlehrer Herr In Jun-ho, dessen Tochter inzwischen in die 9. Klasse geht.

In dem ruhigen Seitental der Metropole Seoul ist die Schule per Bus gut erreichbar und bietet den Stadtkindern vielfältige grüne Ausblicke, die von jedem Fenster des Gebäudes aus aufs Neue überraschen und erfrischen. Abstriche mussten allerdings gemacht werden im Bezug auf den Schulhof, der viel zu klein ausgefallen ist und auch noch als Parkplatz verwendet werden muss. Als Zwischenlösung wurde zunächst ein etwa 200 m entfernter Acker als Pausenhof gepachtet, denn ein weiterer Zukauf an Land kann derzeit nicht gestemmt werden.

Mit großer Freude feierte die Schulgemeinschaft die Einweihung bei strahlendem Sonnenschein vor der Kulisse einer blühenden Apfelplantage im Tal mit vielen Gästen, darunter auch Vertreter des Bürgermeisteramts des Stadtteils Cheonggye sowie Freunde aus England und Deutschland. Die Darbietungen der Lehrer, Eltern und Schüler mit koreanischem Trommeln, humoristischer Eurythmie und Musik übertrafen sich gegenseitig. Ein selten gesehener Höhepunkt war sicherlich der A-Capella Chor der Väter der 4. Klasse, die mit roter Fliege einen Schul-Swing komponiert hatten, in dem sich die Individualität der Schule kund tat: „Wir sind die Väter der 4. Klasse der Cheonggye Free Waldorf School. Kommt zu uns in den Chor, wenn ihr richtige Väter der Schule sein wollt!"

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