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Sozialtherapeutische Einrichtung am Rande einer „geschlossenen Stadt“ im Ural

Russland: Im Herbst 2005 wurde der sozialtherapeutische Verein Blagoe Delo gegründet und ein Gebäude in Werch Nejvenskij gefunden. Der Ort liegt in unmittelbarer Nachbarschaft eines der größten Atomforschungszentren der Welt. Die Stadt Novouralsk ist nur mit einem besonderen Passierschein zu betreten und gilt nach Jahrzehnten immer noch als „geschlossene Stadt“. Sie befindet sich etwa 80 km nördlich von Jekaterinburg, im mittleren Ural, bereits auf asiatischer Seite.

Es gibt Werkstätten, in denen vielfältigste Aktivitäten für erwachsenen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen angeboten werden. Derzeit sind dort etwa 70 Menschen aktiv, davon 50 betreute Menschen aus der näheren Umgebung und 20 angestellte Mitarbeiter, wovon einige selbst behindert sind. Neben der täglichen Arbeit studieren die betreuten Menschen exzellente Theaterstücke ein, die schon in einigen europäischen Städten aufgeführt wurden.

Die Räumlichkeiten waren anfangs in einem völlig heruntergekommenen Zustand und wurden gemeinsam von Mitarbeitern, Eltern und zu Betreuenden nutzbar gemacht. Die Stadt stellt sie entgeltfrei zur Verfügung. Ein wunderbarer Garten mit Blumen und Gemüseanbau umgibt das Gebäude. Auf dem Gelände befindet sich ein altes russisches Holzhaus nebst Sauna, welches gerade vergrößert wird. Die Finanzmittel sind allerdings erschöpft, so dass dringend nach einer Finanzierung zur Fertigstellung des Hauses gesucht wird. Seit vielen Jahren findet durch den Verein auch eine berufsbegleitende Fortbildung für Fachkräfte statt. Diese soll erweitert werden und für die gesamte Region zur Verfügung stehen.

Blagoe Delo war maßgeblich bei Durchführung des 2. Russischen Kongresses für Menschen mit Behinderungen im vergangenen Herbst beteiligt. Dabei kamen über 500 Teilnehmer aus ganz Russland von Moskau bis Wladiwostok in Jekaterinburg zusammen. Die Kooperation vieler Organisationen der Zivilgesellschaft mit dem Sozialministerium sowie der Petersburger Dialog als Schirmherr konnten dieses Ereignis im Ural ermöglichen. Dadurch wird eine Verbesserung der Lebensbedingungen für eine Zielgruppe in Russland erwartet, die bisher noch aus allen Versorgungssystemen heraus fiel. Kurz vorher hatte Russland die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert. An Zukunftsprojekten wird intensiv gearbeitet, die jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.

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