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In der Stadt des ewigen Frühlings

Mexiko: In der Stadt Cuernavaca besteht seit 1989 die gleichnamige Waldorfschule, die die größte in Mexiko ist und die Genehmigung hat, ihre Klassen anders als üblich, nicht nur zur sechsten, sondern bis zur neunten Klasse zu führen. Neben dem Aufbau der Oberstufe begründete das Centro Antroposofico in Cuernavaca 2001 eine regelmäßige Lehrerbildung, die jeweils drei Wochen im Sommer stattfindet.

Alexander von Humboldt prägte den zweiten Namen von Cuernavaca: „Stadt des ewigen Frühlings“. 85 km sind es, die zurückgelegt werden müssen, um von Mexiko-City nach Cuernavaca zu fahren. Ein Bus vom Flughafen macht sich beinahe stündlich auf den Weg in diese Stadt, die im mexikanischen Hochland liegt und die durch das warme Klima bis heute ein beliebtes Wochenenddomizil ist. Die Schönheit der Stadt darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie nicht nur bergige Schluchten, die teilweise das ganze Jahr Wasser führen, sondern auch soziale Abgründe kennt. Immer wieder ist Cuernavaca Schauplatz anhaltender Kriminalität, die an den großen Unterschied zwischen arm und reich erinnert. Viele der vermögenden Familien waren in der Vergangenheit bereits Opfer von Entführungen.

Dies ist der Hintergrund der Waldorfschule, die vor 1989 ursprünglich eine Montessori-Schule war. Als Rosa Barocia, die Gründerin, in einem Vortrag eine Waldorflehrerin und so auch die Waldorfpädagogik kennenlernte, entschied sie sich, die Ausbildung am Rudolf Steiner College in Sacramento zu absolvieren. Gemeinsam mit Martha Nanez nahm Rosa Barocia dann das Projekt in Angriff, die bisherige Schule in Cuernavaca zu einer Waldorfschule umzugestalten.

Zunächst entstanden ein Kindergarten und sechs Schulklassen, bis die Erlaubnis zur Etablierung einer Oberstufe erreicht wurde, wodurch die Klassen sieben bis neun eröffnet werden konnten.

Schließlich zog sich Rosa Barocia aus dem Schulbetrieb zurück, um dem andauernden Mangel an waldorfpädagogisch ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern mit dreiwöchigen Lehrerbildungskursen zu begegnen. Diese Kurse erfreuen sich großem Interesse und sind gut und international besucht, da auch Studierende aus El Salvador und der Dominikanischen Republik teilnehmen.

Die Schule Cuernavacas, deren Schülerzahl erst sehr schnell gestiegen war, erlebte in den letzten Jahren schwere Zeiten, als interne Konflikte und eine diffamierende Medienkampagne erst zum Abgang von Schülern und schließlich zur Schließung der Oberstufe führten. Es bedurfte vieler Anstrengungen, durch die die Krise aber überwunden werden konnte. So erlebt die Schule nun wieder einen Frühling, den viele Impulse prägen, die in Zukunft Realität werden wollen.

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