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Waldorfpädagogik in der Hitech Stadt

Indien: Im Jahr 2001 öffnete die Prerana Initiative (Übers. in etwa "Hohe Inspiration") ihre Türen im südostindischen Hyderabad, der viertgrößten Metropole des Landes. Seitdem ist die Prerana Waldorfschule zusammen mit ihren Kindern gewachsen und aus einem Kindergarten und einer Kleinkindgruppe ist eine dynamische Schulgemeinschaft geworden, mit mehr als 300 Kindern in 10 Klassen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Hyderabad zum zweitwichtigsten Informationstechnologie Zentrum Indiens entwickelt. Hier gibt es einen neu gebauten Stadtteil, der auch als "Hitech City" oder "Cyberabad" bekannt ist. Globale Schwergewichte wie Microsoft, Facebook, Google oder Apple sind dort ansässig. Unter Miteinbeziehung der dadurch entstehenden Arbeitsmöglichkeiten, entschloss sich die Prerana Waldorfschule ihr eigenes Gebäude in diesem Stadtteil im Herzen der IT-Landschaft in Hyderabad zu bauen.

Interessanterweise äußern viele junge Eltern gerade in einem so schnelllebigen, technischen Umfeld Bedenken über das bestehende Schulsystem und die damit einhergehenden Werte. Sie möchten natürlich, dass ihre Kinder in der modernen Welt erfolgreich sind, aber sie wollen ihnen gleichzeitig auch die Möglichkeit, bieten ihre Kindheit auszuleben. Daher ist die Waldorfpädagogik für eine wachsende Zahl von Familien in Hyderabad wie eine Oase in der fordernden Welt von heute. Hier finden die Kinder in einer sicheren und liebevollen Umgebung genügend Raum zur Entwicklung ihrer Phantasie, ihrer Interessen und ihrer intellektuellen Fähigkeiten.

Die Schulgemeinschaft bildet einen breiten Querschnitt der indischen Gesellschaft ab. Deshalb arbeitet die Prerana Waldorfschule vor allem daran, die Unterschiede zwischen den kulturellen und religiösen Gruppen zu überbrücken. So finden sich in der Unterrichtsgestaltung viele Elemente der indischen Geschichte und Kultur wieder. Schüler verschiedener Glaubensrichtungen (Hindus, Moslems, Buddhisten und Christen) lernen nicht nur zusammen sondern bilden auch eine Gemeinschaft, die mit Freude die verschiedenen religiösen Feste wie Eid Ramadan, Diwali oder Weihnachten gemeinsam feiert.
Die meisten Familien kommen aus der arbeitenden Mittelschicht. Viele Eltern sind gut ausgebildet und haben einen IT-Hintergrund. Die Schule bietet aber auch Stipendien für bis zu 15 Familien an, für deren Kinder ein Schulbesuch sonst nicht möglich wäre.

Die großen Herausforderungen des heutigen Indiens wie die Überbevölkerung, der gesellschaftliche Leistungsdruck und die Schere zwischen Arm und Reich, prägen auch das Leben der Familien der Schulgemeinschaft. Vor diesem Hintergrund ist die Waldorfpädagogik für sie wie ein frischer Windstoß, der neue Kraft spendet. Um dem wachsenden Interesse gerecht zu werden, plant die Schule nun, die Klassenstufen bis zur 12. Klasse voll auszubauen und die Gebäude zu erweitern. Darüber hinaus veranstaltet die Prerana Waldorfschule regelmäßig Workshops und Veranstaltungen für Lehrer, Eltern, Ärzte und Künstler, die an Themen der sozialen und kulturellen Erneuerung arbeiten möchten.

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