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Qedeli, ein sozialpädagogisches Vorzeigeprojekt

Georgien: Außerhalb der kleinen Stadt Sighnaghi mit Blick auf die Wein- und Weizenfelder der fruchtbaren Ebene von Kachetien liegt Qedeli, seit 1999 Heimat der sozialtherapeutischen Initiative Union for Social Therapy. Hier leben 23 Menschen mit Behinderungen im Alter von 19 bis 55 Jahren, die jeder nach seinen Möglichkeiten auf dem biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof oder in den verschiedenen Werkstätten mitarbeiten.

Qedeli ist der Name eines Dorfes, dass im Laufe der 1960er Jahre verlassen wurde; nur ein Mann blieb auf dem „wartenden Hügel“ („Qed“ bedeutet „Hügel“ und „eli“ wartend) während die Felder brach lagen und die Straße langsam verfiel. Anfang der 2000er Jahre zog wieder Leben ein, als die Musiklehrerin Lali Khandolishvili und ihr Mann in einem ziemlich heruntergekommenen Haus begannen, einige Menschen mit Behinderungen aufzunehmen. Zu jener Zeit waren Menschen mit Behinderungen in Georgien noch in großen Einrichtungen sowjetischen Stils – oft abseits der Dörfer – untergebracht. Niemand unternahm etwas mit ihnen; sie wurden nur mit Essen versorgt. Die Zustände waren schrecklich. In der Zwischenzeit wurden diese Einrichtungen aufgelöst und eine große Zahl der Bewohner der Einrichtung in Kaspi leben nun in Qedeli. Menschen, die weder gehen noch sprechen konnten, haben in der Zwischenzeit gelernt zu gehen und zu sprechen. Und fast alle singen zusammen mit Lali und treten mit ihrem Qedeli-Chor auf.

Mit Mitteln der Freunde der Erziehungskunst und des BMZ wurden in Qedeli inzwischen drei schöne Wohnhäuser errichtet, in denen  die Menschen mit Möglichkeiten und einige Betreuer wohnen. In jedem der Häuser sind Werkstätten untergebracht, in denen getrocknete Tees eingepackt, Puppen genäht, Taschen gewebt oder Tische und Hocker hergestellt werden.  Die Küche wirtschaftet zu einem großen Teil mit den auf dem eigenen Hof erzeugten Produkten.

Der Erlös aus dem Verkauf der selbst hergestellten Produkte trägt ein wenig zu den laufenden Kosten bei. Die staatlichen Zuschüsse sind minimal, auch wenn die Einrichtung gerne von Regierungsmitgliedern vorgezeigt wird. Die Einrichtung ist dringend auf Spenden für den laufenden Betrieb angewiesen, weil etwa zwei Drittel der laufenden Kosten aus Spenden finanziert werden müssen (etwa 55 T€).

NG/23.07.2021

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