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Hongkong - Highgate House Kindergarten

China: In Hongkong, dem Tor zu China, gibt es die Highgate House School, seit 1992 ein Kindergarten, ein Waldorfkindergarten seit 2001. Hier sollen die Kinder eine Brücke vom eigenen Zuhause zur späteren Schulzeit finden und während sie diese überschreiten, die Freude am Lernen entdecken können. Er ist eine von den sich in China immer mehr verbreitenden Alternativen zum staatlichen Kindergartensystem.

Förderungsprogramme für Mütter und ihre wenige Monate alten Kinder, Kurse für 1- oder 2- Jährige, in denen die Kleinkinder mathematische Aufgaben lösen und sich in Konzentration üben, Prüfungsvorbereitung für die Examen zur Aufnahme in den Kindergarten, wenn die Kinder drei Jahre alt geworden sind – alles Angebote, die in den Städten Chinas zum Alltag gehören und nur eine Frage des Geldes sind.

Bildung wird in auffallend vielen Elternhäusern sehr hoch geschätzt, gilt sie doch als entscheidend, um die Chancen des eigenen Lebens ergreifen zu können. Glück, Erfolg und Ansehen wünschen die Eltern ihrem Kind. Diese Ziele anzusteuern und dafür, wenn nötig, nahezu alle finanziellen Möglichkeiten auszuschöpfen, kann kaum früh genug begonnen werden. Im Schatten des Bildungssektors Chinas hinterlässt aber noch eine andere Realität ihre Spuren: Kriminalität und Selbstmord unter Kindern und Jugendlichen stellen in kaum einem anderen Land ein so großes Problem dar wie in China.

Die Mitarbeiter des Kindergarten Highgate House School bemühen einen Vergleich, um dieses Phänomen zu erklären: " …the butterfly to be emerged damp from the chrysalis.  It cannot use its gorgeous new wings until it has dried them in the air.  If it uses them too early, it is crippled for life. Our children will someday be butterflies, most quite beautiful in their own ways, in their own time. They should not be pushed to preen, or to fly, before they are ready.” (Attributed to "The Over-Scheduled Child", A. Rosenfeld, M.D. and Nicole Wise)

In der Highgate House School ist entsprechend vieles anders: Zunächst einmal gibt es keine Aufnahmeprüfungen, der Tagesablauf sieht Zeiträume für Spiele, Märchen und rhythmische Übungen vor. Schon allein die Unterbringung, die so gewählt wurde, dass die Kinder im Garten sein können, verrät die andere Schwerpunktsetzung. Den Eltern werden diese Unterschiede ausführlich erklärt, damit sie verstehen, wie Feinmotorik, Konzentration, Koordination und Lernwillen auf diesem Wege erlernt werden können, ohne dass der harte Drill der privaten Kurse notwendig ist.  

Aus dem Bemühen, Verständnis für die Waldorfpädagogik zu fördern, ist eine rege Elternarbeit entstanden. Der Kindergarten ist allerdings gezwungen, Gebühren für den Besuch des Kindergartens zu erheben, weil er im kommunistischen China in privater Trägerschaft sonst nicht überleben könnte. Hier liegt demnach eine wichtige Aufgabe für die Zukunft, dass die Waldorfpädagogik allen Elternhäusern offenstehen soll, wenn diese das wünschen.

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