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Chengdu - Pionierschule in China

China: Den Auftakt der waldorfpädagogischen Bewegung in China machte ein 2004 gegründeter Kindergarten in Chengdu. Parallel entwickelten sich nicht nur die ersten Klassen einer Waldorfschule, sondern auch ein Seminar zur Ausbildung  von Erziehern und Lehrern. Mittlerweile ist die Pionierphase abgeschlossen: Der Kindergarten hat sechs verschiedene Gruppen und zwei weitere Spielgruppen mit insgesamt 112 Kindern und die Schule ebenfalls über 100 Schüler. Und die Schule hat Anfang 2012 als erste chinesische Waldorfschule die staatliche Lizenz erhalten.

Sucht man nach den Wurzeln der waldorfpädagogischen Bewegung in China, führt einen der Weg zurück in das Jahr 1994 in ein Teehaus, das damals in Chengdu von Li Zhang und Huang Xiaoxing geführt wurde. Zwei Reisende – Ben und Thanh Cherry aus Australien – kehrten dort ein und erzählten in einem Gespräch mit den Besitzern des Teehauses von der Waldorfpädagogik. Than Cherry sollte ein paar Jahre später den ersten Waldorfkindergarten in Vietnam begründen. Für Li Zhan und Huang Xiaoxing (der seinen Namen der leichteren Aussprache wegen in Harry Wong umänderte) bedeutete das Gespräch einen Neuanfang. Beide gingen erst ans Emerson College nach England, später an das Sunbridge College in die USA.

Fertig ausgebildet und gemeinsam mit drei Kindern kehrte das chinesische Paar wieder in das Heimatland zurück und so entstand 10 Jahre nach dem Gespräch im Teehaus der erste Waldorfkindergarten in Chengdu. Gleichzeitig begannen die Bemühungen, um der Waldorfbewegung in China eine legale Grundlage zu verschaffen. 2006 war es soweit, dass der Kindergarten von den Behörden offiziell anerkannt wurde, während der Schule noch mehrere Hürden bevorstanden. Unter den Menschen in Chengdu hatte der Kindergarten ohnehin schon Bekanntheit erlangt, weil die Erzieherinnen auch „schwierige Kinder“, beispielsweise ein einziges Enkelkind von Großeltern, das sich als kleiner Herrscher zu gebärden gewöhnt war, aufnahmen.  

In diesem Jahr zählte der 3-jährige Kurs zur Ausbildung von Waldorferziehern und -lehrern schon 60 Teilnehmer. Mit Hilfe von einigen der ersten Absolventen des Seminars konnte der Kindergarten und die Schule stetig erweitert werden.  

2009 gestatteten die staatlichen Behörden der Schule eine drei Jahre andauernde Aufbauphase, um das Curriculum, das Schulmanagement und vor allem die Gebäudesituation den Anforderungen, die an eine staatlich anerkannte Schule gestellt werden, anzupassen. Erst dann konnte Anfang 2012 auch der Waldorfschule der letzte Schritt in die Legalität genehmigt werden.

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