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Clave de Sol - Sozialarbeit mit Musik

Brasilien: Die Einrichtung „Associação Comunitária Clave de Sol“ öffnete im Jahr 2002 in der Favela São Marcos (Großraum São Paulo) ihre Türen. Eine stetig wachsende Gruppe von jungen Menschen aus der Nachbarschaft nimmt seitdem an dem vor allem künstlerischen Programm teil. Neben Musikunterricht, einem Orchester, Tanz und Bewegung gibt es verschiedene Nachhilfeangebote für Schüler sowie Kurse in handwerklichen Aktivitäten für Mütter. Momentan zählt die „Associação Comunitária Clave de Sol“ fast 400 Menschen.

Vom Geschäft mit Drogen will er nichts mehr wissen. Als er in den ersten Monaten nach der Gründung der „Associação Comunitária Clave de Sol“ als einer der ersten 45 jungen Menschen ein Instrument zu erlernen beginnt, gibt es mit einem Mal etwas in seinem Leben, das ihm wichtig ist und eine neue Perspektive für seine Zukunft eröffnet. Seitdem widmet er all seine Kraft und Ausdauer der Trompete. Und er beginnt zu sparen, da er eines Tages sein eigenes Instrument besitzen möchte; ein Ziel, das er inzwischen in die Tat umgesetzt hat.

Durch einen Freiwilligendienst in Brasilien, der Stefan Siemons, Musiker und gelernter Blasinstrumentenbauer, immer wieder vor Augen führte, welche Wirkung Musik im Leben eines Kindes entfalten kann, entstand der Impuls, der zur Gründung der „Associação Comunitária Clave de Sol“ führen sollte. Das brasilianische Schulsystem schien seiner Idee entgegen zu kommen: Die Schülerinnen und Schüler gehen entweder vormittags oder nachmittags in die Schule, so dass sich ein ergänzendes kulturelles Angebot geradezu anbietet. Gemeinsam mit der Sozialpädagogin Tereza Cristina Vieira rief er die „Associação Comunitária Clave de Sol“ ins Leben.

Dem Musikunterricht folgte bald ein erstes kleines Orchester. Schließlich mussten die Räume erweitert werden und so wurden verschiedene Unterrichtszelte und -räume errichtet, die u.a. Platz für die Verwaltung, eine Bibliothek und einen Raum für die Handarbeitskurse boten. Die Unterstützung, die die Kinder und Jugendlichen für schulische Herausforderungen nutzen konnten, wurde ebenfalls durch ein breites Sprachkursangebot erweitert. Die Gründer sollten Recht behalten: Durch die Förderung hatten es die jungen Menschen leichter, in der Schule Schritt zu halten und ließen sich nicht so schnell entmutigen, wenn etwas nicht sofort klappte.

Währenddessen baute Stefan Siemons eine Instrumentenwerkstatt auf. In Brasilien ist der Markt des Blasinstrumentenbaus noch nicht gut besetzt, so dass die Hoffnung berechtigt ist, eines Tages durch die Werkstatt einen Teil der Kosten der „Associação Comunitária Clave de Sol“ decken zu können. Und das ist dringender als je zuvor, da im Jahr 2008 die befristete Förderung durch eine brasilianische Bank endete. Seitdem musste das Programm eingeschränkt werden, weil nicht mehr alle Kurse finanzierbar waren.

Doch die Einrichtung hat nicht aufgegeben. Neben der Instrumentenwerkstatt und ihren vier Auszubildenden, die ihre Arbeit aufgenommen hat, hofft man auf staatliche Unterstützung. Bis diese gewährt wird, sind es Partnerorganisationen – wie auch die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. – die die „Associação Comunitária Clave de Sol“ unterstützen.

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