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Hilfe zur Selbsthilfe - die Fundação Pavel in Barão de Grajaú

Brasilien: In einem kleinen Städtchen im Nordosten Brasiliens kümmert sich seit 2002 ein Sozialprojekt um die Ärmsten der Armen. Zwar ist der Nordosten Brasiliens reich an kulturellen Traditionen, vor allem der Musik, gleichzeitig fehlt es aber an Infrastruktur, Bildung und Gesundheitsversorgung. Unter der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich leiden viele Menschen in dieser Gegend. Damit diese Menschen ihr Leben eines Tages selbst in die Hand nehmen können, versucht die Initiative gemeinsam mit ihnen den bestmöglichen Weg für sie zu finden und vorzubereiten. Die Fundação Pavel in Barão de Grajaú umfasst derzeit 19 Einzelprojekte.

Die Fundação Pavel befindet sich im Süden des Bundeslandes Maranhão, dem ärmsten der 26 Bundesstaaten Brasiliens. Flächenmäßig so groß wie die Bundesrepublik, leben hier 48% der sechs Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze. Nirgendwo in Brasilien gibt es mehr Analphabeten und größere Armut. Fernab der Großstadt ist die Arbeit der Fundação Pavel vor allem präventiv, um das Abwandern in die Favelas der Großstädte zu vermeiden und dem Straßenkinderproblem entgegen zu wirken.

Hier fing die Familie Pavel 1992 an, ein Sozialprojekt aufzubauen. Die Frage entstand: Wie kann man die Armut lindern und konkret an einer bessere Zukunft arbeiten? Es begann alles mit einer kleinen Nähstube, in der die ersten jungen Mädchen ausgebildet werden konnten, um sich später auf diese Weise einen Lebensunterhalt sichern zu können. Bald begann die Initiative auch an die Familien Grundnahrungsmittel und Kleidung zu verteilen. Mit Hilfe vieler Spenden konnte das Projekt dann langsam wachsen, vor allem seit dem Jahr 2000.

Die Fundação Pavel verfügt inzwischen über vier eigene Grundstücke in Barão de Grajaú mit einer Grundfläche von insgesamt 4.750 m², worauf in den vergangenen Jahren schon einige Gebäude erstellt worden sind, zuletzt 2007 eine Kindertagesstätte und ein Kindergarten mit Hilfe der Freunde der Erziehungskunst und einer Ko-Finanzierung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Weitere Angebote der Fundação Pavel sind unter anderem Computerkurse für Jugendliche, Elektrikerkurse, landwirtschaftliche Projekte und sie sind auch eine Anlaufstelle für Menschen, die sich in einer akuten Notsituation befinden. Im Centro Social & Cultural pulsiert das Kulturleben in einer 360 qm großen “Mehrzweckhalle”. Hunderte Kinder und Jugendliche nehmen dort an Kursen und Aufführungen teil: Tanz, Theater und Musikunterricht. Je mehr die Menschen von früher Kindheit an kulturell und in ihrer Kreativität gefördert werden, verringert es die Möglichkeit ihren Abstieg auf die Straße mit all den Problemen wie Alkohol, Drogen, etc.

Ein weiteres vom BMZ genehmigtes Projekt der Freunde der Erziehungskunst 2012 sieht vor, durch Therapiearbeit die Familiensituation behinderter Menschen zu verbessern. Unter Anleitung ausgebildeter Pädagogen sollen diese lernen, angemessene einfache Handwebearbeiten auszuführen. Um die neuen Gegebenheiten auch zum Wohl der Mütter zu verbessern, wird diesen mit der Errichtung eines Waschplatzes die Möglichkeit zu einem Verdienst gegeben. Dafür soll ein Werkraum und ein Waschplatz jeweils mit sanitären Einrichtungen und ein Tiefbrunnen gebaut werden, zur Deckung des eigenen Wasserbedarfs. Das Projekt wird von unserem engagierten Mitarbeiter Jürgen Bartzsch begleitet.

 

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