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Waldorfschule „Crisol de Micael“ in Patagonien

Argentinien: Rund 1.700 km südwestlich von Buenos Aires, nahe dem Touristenzentrums San Carlos de Bariloche und der Grenze zu Chile, liegt Lago Puelo. Aus Unzufriedenheit mit dem Bildungssystem begannen hier 1998 einige Eltern, ihre Kinder selbst zu unterrichten. Daraus entstand mit der Zeit die Waldorfschule "Crisol de Micael". Zurzeit besuchen etwa 75 Kinder die Schule (6 Grundschulklassen) und eine Kindergartengruppe. Die Kinder sollten täglich Werte wie Freiheit, Verantwortung und Achtung vor dem Leben erfahren.

Beim Herbstfest bringt jede Schulklasse und Kindergartengruppe etwas von der Ernte in die Runde – verschiedene Getreidesorten, Mais, Äpfel, Nüsse, Hagebutten, buntes Herbstlaub und vor allem die Produkte, die im Unterricht hergestellt wurden: Marmeladen, Obstsäfte, eingelegte Früchte und Törtchen, die später im weiteren Verlauf im Lehmofen auf Holzfeuer gebacken wurden. Auch Bastelarbeiten aus Naturmaterialien werden gezeigt. Die Kindergartenkinder führen ein Musikstück vor, dann geht es weiter mit lustigen Spielen: Sackhüpfen, Eierlaufen, Laubspringen, Angeln, Ringe werfen...

Auf der Suche nach einer Alternative zum Großstadtleben, sind die Gründerfamilien nach Patagonien gekommen und hatten sich als Ziel gesetzt, ihre Kinder ganzheitlich zu erziehen. Es war ihnen wichtig, dass die Kinder in ihrer Individualität wahrgenommen werden und sie in einer sozial gerechten Gesellschaft im Einklang mit der Natur aufwachsen. Nach großen anfänglichen Schwierigkeiten zog die Schule Anfang 2002 in ein ehemaliges Wohnhaus, das von einer Schulmutter vermietet wird. Seit Ende 2003 gibt es ein eigenes Kindergartengebäude auf dem benachbarten Grundstück, das dafür zur Verfügung gestellt wurde. Drei Jahre später wurde in Elterneigenleistung ein neues Klassenzimmer für die Grundschule an das Wohnhaus angebaut.

Die Schule funktioniert durch Selbstverwaltung, in der Lehrer gemeinsam mit engagierten Eltern die wichtigen Belange eines gemeinnützigen Vereins in wöchentlichen Treffen regeln. Seit  September 2009 entsenden die Freunde der Erziehungskunst auch Freiwillige über das Weltwärts Programm an die Crisol de Micael Schule.

Nach wie vor erhält die Schule keinerlei staatliche Unterstützung, was bedeutet, dass alle Lehrergehälter, Miete und alle anderen laufenden Kosten aus den Familienbeiträgen zum Schulgeld finanziert werden müssen. Dies gestaltet sich sehr schwierig und ist derzeit auch nur möglich, da die Lehrer mit einem Minimalgehalt arbeiten und einige Kinder Patenschaften von den Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners erhalten. So kann die Schule auch sozial schwachen Familien den Schulbesuch ihrer Kinder garantieren.

 

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