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Mitarbeit

Ehrenamtliche Mitarbeit

Ohne die tatkräftige Unterstützung, das Engagement und die gemeinschaftliche Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter vor Ort würde die Notfallpädagogik nicht bestehen. Die vielseitige Zusammensetzung der Teams aus Ärzten, Psychologen, Pädagogen, Therapeuten und Co. mit anthroposophischem Hintergrund sind der Schlüssel zu einer wirkungsvollen Hilfe für die Menschen.

Notfallpädagogische Kriseneinsätze sind in der Regel zwei- bis vierwöchige Interventionen in Katastrophengebieten (z.B. nach einer Naturkatastrophe oder nach kriegerischen Auseinandersetzungen).
Aufgabenstellung des pädagogischen Kriseninterventionsteams ist die akute pädagogische Erste Hilfe für in Kriegs- und Katastrophenfällen traumatisierte Kinder und Jugendliche. Zielsetzung ist das Leid der Betroffenen durch pädagogisch-therapeutische Maßnahmen zu lindern, um mögliche biografische Spätfolgen zu vermeiden oder abzumildern.

Die Mitarbeit ist ehrenamtlich und kann nicht vergütet werden.

Voraussetzungen:

  • Um an notfallpädagogischen Einsätzen teilzunehmen, muss eine abgeschlossene Ausbildung im Bereich der Pädagogik, Psychologie, Medizin, Kunsttherapie, Eurythmie o.ä. vorhanden sein.
  • Fundierte Kenntnisse der Waldorfpädagogik sind Voraussetzung. Englischkenntnisse sind obligatorisch, weitere Fremdsprachen von großem Vorteil.
  • Da kurz vor den Einsätzen schnell viele Informationen ausgetauscht werden müssen, ist ein regelmäßiger Internetzugang unumgänglich.
  • Neben den beruflichen Qualifikationen ist vor allem die psychische Belastbarkeit von hoher Wichtigkeit.

Im Folgenden sind wichtige Fragen, die sich jeder stellen und für sich ehrlich beantworten sollte, aufgeführt. Diese Fragen muss jeder für sich beantworten.

Wichtige Fragen:

  • Bin ich psychisch belastbar?
  • Habe ich Erfahrung in Katastrophengebieten?
  • Traue ich mir zu, mit sehr belastenden Umständen umzugehen?
  • Bin ich gesundheitlich fit?
  • Kann ich mich in ein Team einfügen?
  • Kann ich mich auch unterordnen?
  • Schaffe ich es ohne Individualraum auszukommen?
  • Kann ich unter einfachsten hygienischen Bedingungen leben und arbeiten?
  • Bin ich fachlich und persönlich flexibel, um schnell auf die Vielfältigkeit der Arbeit vor Ort einzugehen?
  • Kann ich in Extremsituationen ruhig bleiben?
  • Bin ich auch bereit, Schwächen einzugestehen, wenn ich überfordert bin?
  • Ist mein Arbeitgeber mit dem Einsatz einverstanden?
  • Ist die Familie mit dem Einsatz einverstanden?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch, sich seiner Motivation solch einen Einsatz durchzuführen, bewusst zu sein.

  • Warum möchte ich solch einen Einsatz machen?
  • Was erwarte ich mir davon?

Auftretende Probleme und Schwierigkeiten

Gerade sogenannte "Ersthelfer" können bei Einsätzen Probleme bekommen, die auf die extremen Anforderungen in Krisen- und/oder Katastrophengebieten zurückzuführen sind.

Überforderung
Gerade bei "Ersthelfern" kann es passieren, dass sie ihre Ressourcen schnell aufbrauchen und sich wenige Ruhepausen gönnen.

Grenzziehung
Bei unerfahrenen Helfern kann es dazu führen, dass sie sich nicht zu ihrer Arbeit abgrenzen können. Dies kann damit einhergehen, dass Schuldgefühle auftauchen, wenn man auch mal Spaß hat oder es sich gut gehen lässt.

Konfrontation mit Leid
Die Konfrontation mit den Folgen durch kriegerische Auseinandersetzungen oder Naturkatastrophen kann sehr belastend sein. Vor allem das Leid der Personen, mit denen gearbeitet wird, kann sich in eine sogenannte Sekundäre Traumatisierung, also eine Traumatisierung der Helfer umwandeln.

Probleme im Team
Je nach der jeweiligen Situation im Land, kann es sein, dass es nicht möglich ist, seinen eigenen Rückzugsraum zu haben. Teilweise verbietet es auch die Sicherheitslage z.B. abends alleine unterwegs zu sein.

Geduldsübungen
Eine der wichtigsten Übungen bei Kriseneinsätzen ist die der Geduld. Nicht selten beginnt ein Einsatz mit Warten, Warten, Warten. Wenn die Arbeit dann begonnen hat, kann es sein, dass alles umstrukturiert werden muss, teilweise auch aus Gründen, die zunächst nicht ersichtlich sind. Dies erfordert ein hohes Maß an Geduld und Ruhe.

Einsatzablauf

Warten ist eine der wichtigsten Dinge die ein Notfallpädagoge können muss!
Kriseneinsätze sind dadurch gekennzeichnet, dass unvorhergesehene Dinge passieren, umstrukturiert werden muss und Abläufe sich schnell und teilweise unverständlich ändern. Dies fordert Geduld, Ruhe und Anpassung.
Nichtsdestotrotz gibt es eine Art idealtypischen Tagesablauf, der je nach Einsatzspezifika angepasst wird.

Tagesstruktur (Prototypisch)

  • Morgenkreis (Spruch, Eurythmie)
  • Frühstück
  • Arbeit 1. Teil
  • Arbeit 2. Teil
  • Mittagspause
  • Arbeit 3. Teil
  • Arbeit 4. Teil
  • Abendessen
  • Arbeitsbesprechung (Rückblick, Vorschau)
  • persönliche Reflexion

Auch bei sehr chaotischen und unvorhersehbaren Umständen wird versucht, der Tagesablauf mit Morgenkreis und Abendbesprechung einzuhalten.

Die Teammitglieder sind für die inhaltliche Ausgestaltung ihrer Arbeit verantwortlich. D.h. jeder muss sich um das für seine Arbeit benötigte Material kümmern. Die Koordination hilft auch im Vorfeld bei der Beschaffung etc., die Initiative muss aber von den Teammitgliedern kommen.

Offene Stellen

Alle offenen Stellen bei den Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. finden Sie hier.

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Häufiggestellte Fragen über den Freiwilligendienst