21 Jahre gemeinsamer Weg
Die Initiative zu einer Waldorfschule in Medellin kam von einer Frau mit einem kämpferischen, kreativen Geist, Benedicta Zur Nieden de Echavarria. Als sie nach Kolumbien kam, widmete sie ihr Leben vielfältigen Plänen – und einer davon war die Gründung einer Schule, die heute den Namen ihrer einzigen Tochter trägt.
Unsere Schule Isolda Echavarria liegt an einem magischen Platz in der Gemeinde La Estrella an der Grenze zur Millionenstadt Medellin. Die Berge und das umliegende Grün geben der Schule einen wunderbaren Hauch von Glück im Sommer und farbenfrohe Freude während der Regenzeit. Die friedvolle Umgebung verleiht den Schülern und Mitarbeitern unserer Schule eine Ernsthaftigkeit und Kraft, wie sie die Menschen hier besitzen.

Obwohl wir eine Privatschule sind und keinerlei staatliche Unterstützung erhalten, werden wir pädagogisch vom Staat kontrolliert. Unsere Qualifizierung führen wir an unserer eigenen Schule durch und am anthroposophischen Centro Humanistico Micael hier in Medellin. Und natürlich besuchen unsere Lehrer auch Tagungen in anderen südamerikanischen Ländern.
Jahr für Jahr haben wir uns Ziele gesteckt und erreicht – die Schule ist stetig gewachsen und heute eine große Familie: Wir haben 430 Schüler vom Kindergarten bis zur 11. Klasse (der Umfang der von der Regierung vorgesehenen Grund- und Mittelschule). 33 Lehrer widmen sich einer wundervollen Arbeit, der Waldorfpädagogik Rudolf Steiners, der sie in den Klassenräumen Leben verleihen.
Die Reime in den Liedern und Reigen des Kindergartens, die Flötenklänge und Gedichte in der Grundschule, die wissenschaftlichen und philosophischen Berichte der Jugendlichen – sie alle künden von der täglichen Arbeit. Wie schön ist es, wenn die jungen Menschen selbst Gedichte verfassen, wenn sie ihre persönliche Erfahrung erweitern, an ihren Träumen arbeiten, ihre lebendigen Hoffnungen malen und Schritt für Schritt auf den Schwingen der Freiheit zu fliegen beginnen.
Ein glücklicher Seufzer löst sich aus den Herzen der „Isoldianer“, wenn wir an unseren 21. Geburtstag denken, am 18. August letzten Jahres, als unsere Schule erwachsen wurde. Jetzt ist die Herausforderung, den Weg fortzusetzen und auch künftig das Gute, das Schöne und das Wahre zu pflegen, um freie Menschen zu erziehen.
Und so werden sich in der Nähe eines üppigen Waldes, unter einem blau strahlenden Himmel, dem Wiegenlied des Flusses und dem ununterbrochenen Singen der Vögel weiterhin Geschichten des Lebens unserer Schüler und Lehrer formen, wie schon die 21 zurückliegenden Jahre Zeugnis von unseren Bemühungen ablegen...
Ana Cecilia Restrepo (übers. hn)