BMZ-Projekt: Hermanus auf dem Weg in die Zukunft
"Schule am Kreuzweg" – unter diesem Titel stellten wir 2001 die Waldorfschule in Hermanus vor. Sie liegt am Kreuzungspunkt dreier von Weißen, Schwarzen und Farbigen bewohnter Viertel und brauchte damals dringend neue Räumlichkeiten, um eine Zukunft zu haben. Nun wurde ein großes BMZ-Projekt erfolgreich abgeschlossen.
Am 13. Oktober 2005 war der große Tag. Mit einem Dank an das BMZ und alle anderen Spender und im Beisein des deutschen Generalkonsuls in Kapstadt, des Bürgermeisters, der Schulrätin und vieler anderer Ehrengäste konnten die neuen Gebäude der Waldorfschule übergeben werden. Gleichzeitig wurden die sieben Absolventen des Lehrerseminars – der Nachwuchs für die Lehrerschaft – beglückwünscht und geehrt. Ihre Ausbildung war Teil des Projekts.
Das Ziel der Schule ist die in der "Regenbogen-Nation" so ungeheuer wichtige Integration der verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die neuen Räume werden dabei eine große Hilfe sein und ermöglichen inzwischen rund 150 Kindern in acht Klassen einen guten Unterricht.

Ende 2002 bewilligte das BMZ dieses große Projekt, und in drei Jahren entstanden ein Kindergarten für zwei Gruppen, vier zusätzliche Klassenzimmer und ein Mehrzweckraum (für Eurythmie, Musik, und Schulveranstaltungen). Mehrere dritte Klassen konnten in den Hausbauepochen ihre schöne neue Schule mitgestalten und viel dabei lernen... Außerdem wurden die bisherigen Räumlichkeiten umgestaltet und erweitert, so daß eine Schulküche, ein Lehrerzimmer und eine Bibliothek hinzukamen. Auch das Außengelände bekam teilweise ein neues Gesicht.
Leider wurde, genau als 2004 der neue Kindergarten fertig war, die erfahrene Kindergärtnerin sehr krank und musste aufhören. Da half der Schule das Schicksal: Eine Kindergärtnerin aus dem Stuttgarter Raum meldete sich mit dem Wunsch, etwas in den sozialen Brennpunkten der Welt zu tun – und baute den Kindergarten mit zwei Gruppen neu auf. Nun blüht er wieder mit vielen, vielen Kindern aus der direkten Nachbarschaft.
Während der drei Jahre gab es auch zahlreiche Schwierigkeiten: Erhebliche Kursverluste und Preissteigerungen für die Materialien, ein eigens gebohrter Brunnen musste die Wasserversorgung sicherstellen, ein großer Regen im April/Mai 2005 machte eine Drainage um die neuen Häuser herum notwendig und vieles mehr. Zum Glück stockte das BMZ die Projektmittel auf und viele Spender halfen. Das Gesamtvolumen betrug am Ende ca. 388.000 Euro, wovon das BMZ ca. 291.000 Euro deckte.
Im Namen der Schule möchten wir nochmals allen Spendern danken. Wir wünschen der Schule viel Erfolg, Kraft und Mut für die kommenden Aufgaben auf dem eingeschlagenen Weg.
Friedwart Fahlbusch