Eine Waldorfschule für Kinder aus 21 Ländern
Die Nairobi Waldorf School ist die zweite Waldorfschule in Nairobi. Die zwei Kindergärten und die sechs Klassen werden von rund 100 Kindern besucht. Diese kommen unter anderem aus Auswanderer-Familien aus 20 Ländern!
Unsere kleine Schule wurde mit vier Klassen Anfang 2001 geboren – als geliebtes Kind einer Gruppe von Kindergarteneltern und langjährigen Freunden. Erst nach langer Überlegung hatten wir uns entschieden, unsere eigene Schule zu gründen.
Unsere Schule sollte für unsere Elternhäuser zentral erreichbar sein, während die Mbagathi Waldorfschule 45 Autominuten entfernt lag, abgesehen von sechs Kilometern Straße, die in der Regenzeit oft ganz unpassierbar ist. Wir stellten uns eine in der lokalen Gemeinschaft verankerte Schule vor, an der man sich auch für Treffen und Spiele verabreden konnte. Wir selbst waren größtenteils Auswanderer der Mittelklasse und waren uns bewußt, daß diese Verankerung durchaus nicht leicht sein könnte.

Es cheint, daß die Engel an vielen entscheidenden Punkten unserer kurzen Geschichte eingriffen – die Gleichzeitigkeit mancher Ereignisse war wahrlich unglaublich! Alles begann damit, daß plötzlich ein bewaldetes Landstück mit großem Abenteuerspielplatz verfügbar war. Dann folgten rechtzeitig großzügige Spenden, "fünf vor zwölf" erschienen qualifizierte Klassenlehrer und eine erfahrene Mentorin, wir bekamen die Arbeitserlaubnis von der Regierung, neue Eltern stießen zu uns, wenn wir ihre besonderen Fähigkeiten gerade dringend brauchten – und vieles mehr.
Eines unserer höchsten Ideale war eine multikulturelle Schulgemeinschaft, die die verschiedenen Kulturen, Volksstämme und Religionen der kenianischen Gesellschaft integriert. Und gegenwärtig sind wir damit sehr erfolgreich – mit Kindern aus über 20 Ländern und sechs lokalen Volksstämmen, sowie Sikhs, Hindus, Moslems und Christen.
Eines unserer schönsten Feste ist das Fest des Lichtes zur Weihnachtszeit. Am Abend kommen die Eltern, und in einem wunderschön mit Blumen und Kerzen geschmückten großen Zelt zeigen die einzelnen Klassen Darbietungen mit verschiedenen religiösen Hintergründen. Am Ende feiern wir alle zusammen mit einer großen Vielfalt an Leckereien, die jede Familie mitgebracht hat.
Wir sind stolz, daß bereits zwei Jahrgänge einen leichten Übergang an weiterführende Schulen hatten. Unser Traum ist jedoch eine eigene Oberstufe. Außerdem wollen wir schnell die Zahl der vollzahlenden Schüler erhöhen und einen Patenschaftsfonds schaffen, um das Schulgeld senken zu können. Wir hoffen, daß unsere Bemühungen auch weiterhin von wunderbarer, rechtzeitiger Hilfe beschenkt werden.
Mandy Parkin (übersetzt hn)