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„Die Individualität entwickeln und Heimat empfinden“

Der Kindergarten „Nania“ arbeitet in einer stark multi-nationalen und -kulturellen Situation. Viele Ausländer bleiben nur einige Zeit. Was kann einer solchen Gruppe chinesischer, indischer, eurasischer, deutscher und japanischer Kinder mitgegeben werden?

Malaysia - zwischen Thailand (v.a. buddhistisch), Indonesien (muslimisch), Philippinen (katholisch) und Indien, Haupthandelspartner USA, vor der Tür das erstarkende China - hat unzählige Einflüsse aufgenommen und doch eine eigene Identität.

Unser Kindergarten begann 1997 mit einer kleinen Gruppe. 2002 konnten wir umziehen und zwei Gruppen für japanisch- und englischsprachige Kinder bilden.

Unser „Lehrplan“ ist ein Mix von Persönlichem, Allgemeinem, Vertrautem und Neuem - wie der Malayische Fruchtsalat „Rojak“ mit seiner Sauce, die würzig sein kann oder nicht. Erziehung braucht eine Umgebung, in der die Fähigkeit entwickelt werden kann, Beziehungen über nationale und kulturelle Grenzen hinweg zu knüpfen. Es ist faszinierend, wie wenig dann sogar Sprachunterschiede ein Hindernis für Freundschaften sind.

Die Kinder sehen Nania als ihr zweites Heim. Sie beteiligen sich an vielen Aufgaben, räumen auf, decken den Tisch, waschen ihre Tassen und Teller ab und hängen die Wäsche auf. Einige Eltern sagen, ihre Kinder werden lebendiger und „schwieriger“. Kein Wunder - sie entwickeln Vertrauen und Neugier, werden mutiger und rebellieren gegen zu viel Einengung: Viele dürfen heute, „behütet“ durch Haushaltshilfen, nicht einmal die einfachsten Erfahrungen selbst machen.

Mehrere Kinder besuchen uns auch später wieder und erinnern sich mit Freude an eines unserer 15 Feste. Das feucht-tropische Wetter kann einen mit seiner Monotonie schlagen – die Feste der verschiedenen Kulturen und Nationalitäten erzeugen unterschiedliche Stimmungen und kultivieren einen Jahresrhythmus.

Wir betonen die Aspekte, die für alle wesentlich sein können. Weihnachten ist unser innerlichstes Fest, hier schauen wir auf das Licht in unseren Herzen. In einem Puppenspiel wünscht sich ein kleines Mädchen, dem ein Wunsch geschenkt wird, etwas für andere Bedürftige. Dann zünden die Kinder eine Kerze an und tun es ihm nach. Beim letzten Fest wünschte sich ein Junge, daß St. Nikolaus statt ihm den Kindern im Irak Geschenke bringen möge.

Die Kinder ernten im Garten Bananen und Rambutan-Früchte. Ihr Lachen füllt die ganze Umgebung mit Freude. Es ist ihre Freude, die mehr und mehr Interesse an der Waldorfpädagogik weckt. Und diese Freude in ihren Herzen bildet auch die Grundlage, daß sie ihre eigenen Werte erkennen und zugleich Beziehungen über alle Grenzen dieser Welt knüpfen können werden.

Junko Suzumoto (übersetzt hn)

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Häufiggestellte Fragen über den Freiwilligendienst