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Eine Hoffnung für Kinderarbeiter in Ghana

Gideon, ein hoch aufgeschossener Junge von 14 Jahren, war einer der Anführer der Straßenkinder von Kissi, ebenso John (14) und Esther (16). Durch den Kampf um den täglichen Job waren sie erbitterte Feinde. Heute sind sie beste Freunde und stolze Schüler der im November 2004 gegründeten Baobab Schule.

Noch vor kurzem schleppten die Jungen Säcke mit Zement oder Reis, arbeiteten in der Schnapsproduktion oder auf Farmen. Esther verkaufte auf der Straße kleine Dinge für das tägliche Leben, wurde im Haushalt der Tante als billige Hausmagd missbraucht und verkaufte ihren Körper für ein Taschengeld – eine von vielen schwangeren Teenagern...

Heute lernen die drei bei uns nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch Handwerk und Kunsthandwerk.

Jeder Tag beginnt mit der Säuberung des Geländes, Gebeten, Liedern und einem Rhythmischen Teil. Dann lernen die derzeit 22 SchülerInnen im Hauptunterricht bei der 70-jährigen, unendlich geduldigen und liebevollen Klassenlehrerin Madam Veronica. Nach dem Mittagessen wird in vier Gruppen praktisch gelernt: Holzschnitzen, Malen, Weben, Korbflechten, Batiken, Nähen, Schreinern, Fahrradreparatur. Jeden Mittwoch wird getrommelt und getanzt und mit unserem Landwirt Ami gearbeitet – biologisch.

Diese Kinder hatten nie in ihrem Leben die Chance, wirkliche Kinder zu sein und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Sie sind aggressiv bis gewalttätig, selbstzerstörerische Nägelbeißer, zum großen Teil durch ihre Sozialisation schwer traumatisiert. Durch künstlerische Angebote und individuelle Förderung wollen wir ihre eigene Kreativität und verborgenen Fähigkeiten wecken.

Unsere praktisch-künstlerischen Fächer sind Therapie und Hilfe zur Selbsthilfe zugleich. Unsere Lehrer leben von ihrer Kunst oder ihrem Handwerk und sind gute Vorbilder. Die Produkte der Schule werden wir in Ghana und über Fair Trade in Deutschland verkaufen. Wir wollen selbstbewusste Menschen erziehen, die stolz auf ihre Kultur sind und bereit, für eine gerechte und gesunde Welt zu kämpfen.

Gideon, John, Esther und wie sie alle heißen, werden nicht mehr als billige Arbeitskräfte missbraucht werden, sondern haben eine Zukunft in Würde. Sie werden später auch anderen Brüdern und Schwestern eine bessere Zukunft ermöglichen.

Noch haben wir keine eigenen Einkünfte und freuen uns über jede Hilfe, zumal wir noch viel mehr Kinder aus ihren schwierigen Verhältnissen holen wollen. Mit Hilfe von Spenden der Waldorfschule Hamburg-Bergedorf konnte neben einem Klassenraum auch ein Kunstraum gebaut werden. Vielen Dank an alle bisherigen und künftigen Helfer!

Edith de Vos

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Häufiggestellte Fragen über den Freiwilligendienst